Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
gefesselt am Boden, während Gabe ihren Hintern mit einer Gerte bearbeitete. Ihr Hintern war über und über mit roten Striemen bedeckt gewesen.
Er erschauderte, als ihm klar wurde, dass sie auf keinen Fall verstehen würden, wie es wirklich gewesen war. Er erkannte, dass er in ihren Augen unten durch war. Er konnte ihnen das nicht einmal verdenken. Und er schämte sich, Mia einer Situation ausgesetzt zu haben, in der jeder annehmen musste, dass sie missbraucht und misshandelt wurde.
Sie verdiente so viel mehr. Jemanden, der sie wie eine Prinzessin behandelte, wie das kostbare Wesen, das sie war. Nicht so einen verkorksten, selbstsüchtigen Mistkerl wie ihn.
»Wie konntest du sie so ausnutzen?«, raste Jace. »Du bietest ihr einen Job an und bringst sie in eine Situation, in der sie denkt, sie müsste alles tun, was du willst, weil du ihr gegenüber eine Machtposition innehast? Ich würde dich am liebsten umbringen. Ich kann nicht fassen, dass du nicht mehr Respekt vor ihr hattest, nicht mehr Respekt vor unserer Freundschaft. Du bist nicht der Mensch, für den ich dich gehalten habe, Gabe.«
Gabe schloss die Augen. Er war völlig am Ende. Jace bohrte das Messer immer tiefer in die Wunde, und das Schlimme daran war, dass jedes seiner Worte ihm einen weiteren Stich versetzte. Er wusste, dass Jace recht hatte. Er hatte nichts zu seiner Verteidigung vorzubringen. Es gab nichts, was er hätte sagen können.
Gabe wusste, dass er sie falsch behandelt hatte, dass er ihr nicht den Respekt hatte angedeihen lassen, den sie verdiente. Was, wenn sie nun wirklich das Gefühl gehabt hatte, sie müsste auf alles eingehen, weil sie für ihn arbeitete, weil er so besessen von ihr war, dass er ihr keine große Wahl gelassen hatte? Er hatte die Kontrolle über ihr Leben an sich gerissen, über ihren Körper. Er hatte so lange von ihr gezehrt, bis nichts mehr übrig geblieben war.
Das, was er am meisten gefürchtet hatte – dass er von ihr zehren würde, bis nichts mehr von ihr übrig war, dass er all das an ihr geändert hatte, was ihm die größte Freude bereitete – war eingetreten.
Was in Paris vorgefallen war, hatte sie zutiefst bekümmert und traumatisiert. Und das war ganz allein seine Schuld gewesen. Statt gleich Nein zu rufen, war sie anfangs darauf eingegangen, weil sie diesen verdammten Vertrag unterzeichnet und damit all ihre Rechte abgetreten hatte.
Sie hatte geglaubt, dazu verpflichtet zu sein, hatte nicht das Gefühl gehabt, eine andere Wahl zu haben. Ja, er hatte ihr zwar gesagt, dass sie Nein sagen könnte, aber um welchen Preis? Wozu hatte er sie noch alles gezwungen?
»Ich schwöre bei Gott, dass ich dir das nie verzeihen werde«, erklärte Jace heiser. »Ich nehme sie jetzt sofort mit, und du wirst dich in Zukunft von ihr fernhalten. Versuche nie wieder, Kontakt zu ihr aufzunehmen. Du wirst vergessen, dass es sie überhaupt gibt.«
Ash war es endlich gelungen, Mia loszubinden. Er hob sie auf den Arm, ehe sie etwas sagen oder tun konnte, und trug sie ins Schlafzimmer, wo er sie in eine von Gabes Decken wickelte.
Er durchwühlte Gabes Badezimmer, bis er schließlich mit einem Bademantel herauskam, den er ihr anzog und mit einem Doppelknoten schloss.
»Um Gottes willen, Mia, geht’s dir gut?«, wollte Ash wissen.
Nein, es ging ihr nicht gut. Was für eine blöde Frage. Sie war entsetzt und fühlte sich gedemütigt, weil Ash und ihr Bruder unangekündigt in Gabes Wohnung geplatzt waren und sie nackt und gefesselt gesehen hatten. Die Szene entstammte einem ihrer schlimmsten Alpträume und war noch schlimmer geworden dadurch, dass Jace Gabe windelweich geprügelt und Gabe sich nicht einmal gewehrt hatte … nichts getan hatte, um sich zu verteidigen.
Sie zwang sich, sitzen zu bleiben, tief durchzuatmen und Haltung anzunehmen, obwohl sie am liebsten zu Gabe gerannt wäre, um Jace alles zu erklären. So wie sie es geplant hatten, sobald Jace von seiner Geschäftsreise zurück war. Einen Tag noch. Mehr hätten sie nicht gebraucht.
Der Schock machte sie benommen. Sie war so benommen, dass sie noch nicht einmal über die einfachsten Dinge nachdenken konnte. Sie wusste nur, dass sie zu Gabe musste. Sie musste dem hier ein Ende setzen. Sie musste es regeln! Herrje, sie musste es in Ordnung bringen. All ihre Befürchtungen waren wahr geworden, und jetzt befanden sich zwei Männer, die ihr Leben lang befreundet gewesen waren, im Krieg gegeneinander.
Heiße Tränen brannten in ihren Augen, aber sie drängte sie
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