Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
sauberer Schnitt ist leichter und sorgt später für weniger … Durcheinander.«
»Was zum Teufel redest du denn da?«, wollte Mia wissen. Ihr schockierter Fluch dröhnte laut in der angespannten Stille.
»Mia, lass uns einfach gehen«, sagte Ash mit sanfter Stimme.
Sie konnte das Mitleid in seiner Stimme hören, wusste, dass sie ihm leidtat, dass er meinte, sie würde sich zum Narren machen. In ihren Augen war sie nur eine weitere Frau, von der Gabe sich trennte, die er beiseiteschob, um sich der nächsten zuzuwenden.
Zum Teufel damit. Sie würde nicht ohne eine Erklärung gehen, nicht ohne versucht zu haben, den Mann zu erreichen, der sich hinter der kalten Maske verbarg. Sie kannte den wahren Gabe. Sie hatte seine Wärme und Zärtlichkeit gespürt. Sie wusste, dass sie ihm etwas bedeutete, auch wenn das hier und jetzt nicht zu erkennen war.
Sie schüttelte den Kopf und widersetzte sich hartnäckig. »Ich gehe nirgendwo hin, ehe Gabe mir nicht sagt, was der Blödsinn soll, den er da gerade vom Stapel gelassen hat.«
Gabe sah mit gleichgültiger Miene einfach durch sie hindurch. Kalt und distanziert. Sie war sicher, dass viele Frauen mit diesem Blick bedacht worden waren, sobald es an der Zeit war, getrennte Wege zu gehen. Es war ein Blick, der sagte: »Ich will dich nicht mehr. Bring dich nicht selber noch mehr in Verlegenheit.«
Scheiß drauf. Diesem Mann hatte sie längst all ihren Stolz geopfert. Man konnte sich gar nicht mehr in Verlegenheit bringen, als wenn der eigene Bruder auftauchte, während man gerade Sex mit Fesselspielen trieb. Noch tiefer konnte man sich gar nicht hineinreiten.
»Gabe?«, flüsterte sie. Ihre Stimme klang gepresst, weil der Kloß in ihrem Hals immer größer wurde.
Sie hasste den flehentlichen Ton in ihrer Stimme, hasste es, ihren Stolz nicht bewahren zu können, wenn es um diesen Mann ging. Sie stand gefährlich nah davor zu betteln, und es war ihr egal.
»Es ist vorbei, Mia. Du wusstest, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde. Ich hatte dir von Anfang an gesagt, dass du dich nicht in mich verlieben sollst. Dass ich dir nicht wehtun wollte. Ich hätte es schon längst beenden sollen. Du hast dich zu sehr auf die Sache eingelassen, und das macht es auf lange Sicht nur schlimmer. Geh mit Jace und vergiss mich. Du hast was Besseres verdient.«
»So ein Schwachsinn«, stieß Mia hervor und verblüffte alle drei Männer mit ihrer heftigen Erwiderung. »Du bist ein verdammter Feigling, Gabe. Du warst derjenige, der sich immer mehr verstrickt hat, und du bist ein gottverdammter Lügner, wenn du versuchst, das zu leugnen.«
»Mia«, sagte Jace leise.
Sie beachtete ihn nicht, sondern richtete ihren ganzen Zorn gegen Gabe.
»Ich habe für dich alles aufs Spiel gesetzt. Bin jedes Risiko eingegangen. Es ist eine Schande, dass du nicht bereit bist, dasselbe für mich zu tun. Eines Tages wirst du aufwachen und feststellen, dass ich das Beste war, was dir je passiert ist, und dass du den größten Fehler deines Lebens gemacht hast. Und weißt du was, Gabe? Dann wird es zu spät sein. Dann bin ich nämlich nicht mehr da.«
Jace legte den Arm um sie, drückte sie an sich und stützte sie, als er sie wegführte. Wegen der Tränen in ihren Augen konnte sie kaum etwas sehen. Sie war so wütend und aufgeregt, dass sie am ganzen Leib zitterte. Jace murmelte ihr etwas ins Ohr, dann trat Ash an ihre andere Seite, und beide führten sie zum Fahrstuhl.
Auf halbem Wege drehte sie sich noch einmal um und bemerkte, dass Gabe sie immer noch mit diesem leeren, unnahbaren Ausdruck im Gesicht anstarrte. Das machte sie nur noch wütender.
Sie wischte die Tränen ab, die ihr über die Wangen liefen, und hob das Kinn, entschlossen, seinetwegen keine Träne mehr zu vergießen. Sie hatte gedacht, dass er es wert wäre. Er ihres Stolzes wert wäre. Sie hatte sich geirrt.
»Solltest du je erwachen und beschließen, dass du mich zurückhaben willst, musst du kriechen.«
Als sie sich diesmal umdrehte, löste sie sich aus Ashs und Jace’ Griff. Es war ihre eigene Entscheidung zu gehen. Sie trat in den Fahrstuhl und schaute nicht einmal zurück, als sich die Türen hinter ihr schlossen.
Sie blickte an sich herunter und war entsetzt, dass sie nur den Bademantel anhatte, den Ash ihr übergestreift hatte.
»Mach dir deswegen keine Gedanken, Mia«, beruhigte Jace sie. »Ich werde den Wagen vorne vorfahren lassen. Ash und ich werden dich in die Mitte nehmen und ganz schnell zum Auto bringen. Ich nehme
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