Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
nannte man dann wohl vom Regen in die Traufe kommen!
»Wann? Und was soll ich anziehen?«
»Was hast du? Und ich meine nicht diesen Fetzen, den du bei der Hoteleröffnung anhattest«, erwiderte er mit finsterer Miene. »Ich würde es vorziehen, wenn du etwas anziehst, das mehr von dir bedeckt. Ich werde einen Anzug tragen.«
Sie runzelte die Stirn und ging in Gedanken ihre Garderobe durch. Nicht, dass Jace ihr nicht gekauft hätte, was sie haben wollte, aber abgesehen von der Wohnung hatte sie immer versucht, ihn nicht mit Ausgaben für unwichtige Dinge zu behelligen. Ihre Kleidung konnte man getrost als schlicht bezeichnen, und das Kleid, das sie bei der Hoteleröffnung getragen hatte, war das Einzige, das sich für formelle Anlässe eignete.
Gabe sah auf seine Uhr und warf dann wieder einen Blick in Mias Richtung. »Wenn wir jetzt gehen, haben wir noch genug Zeit, etwas Passendes für dich zu kaufen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht notwendig, Gabe. Ich überlege gerade, was ich an passenden Kleidungsstücken für so eine Feier habe.«
Er stand auf, ohne auf ihren Einwand zu reagieren. »Das ist Teil der Abmachung, Mia. Du gehörst mir. Ich sorge großzügig für das, was mir gehört. Du brauchst mehr als nur ein neues Kleid, aber für mehr reicht heute die Zeit nicht. Vielleicht erkennt die Verkäuferin ja, was dir gefällt, entscheidet, was dir steht, und stellt dann eine Garderobe für dich zusammen, die wir zu einem späteren Zeitpunkt abholen können.«
Sie blinzelte verwirrt, blieb aber sitzen, bis Gabe eine ungeduldige Bewegung machte und sie mit einem Blick bedachte, der ihr in unmissverständlicher Weise klarmachte, sich endlich zu bewegen.
Sie griff schnell nach ihrer Handtasche, strich ihren Rock glatt und eilte an seine Seite. Ihr zitterten immer noch die Knie vom feurigen Zwischenspiel auf seinem Schreibtisch. Und das war erst der erste Tag! Sie konnte sich noch nicht einmal vorstellen, was die Zukunft bringen würde, wenn das hier die viel beschworene Geduld und das langsame Angehen waren.
14
Es war verwirrend für Mia zu beobachten, wie Gabe mit der Verkäuferin umging. Er sah die Kollektion erstaunlich penibel durch, lehnte schnell die Sachen ab, die ihm nicht gefielen, während er Teile, die seine Zustimmung fanden, sofort beiseitelegte.
Ehrlich gestanden war sie noch nie einkaufen gegangen, ohne eine einzige Entscheidung selbst zu treffen. Es war ein seltsames Gefühl, aber gleichzeitig auch irgendwie faszinierend. Gabe hatte ein Auge dafür, was einer Frau stand, das war deutlich zu erkennen. Und es war schnell klar, dass er nicht wollte, dass sie etwas zu Freizügiges trug. Sexy durfte es sein, ja. Er hatte mehrere unwiderstehlich gut aussehende Modelle ausgesucht, und sie konnte es kaum erwarten, sie anzuprobieren. Aber keines war auch nur im Entferntesten mit dem Kleid vergleichbar, das sie bei der Hoteleröffnung getragen hatte.
Als sie schließlich das Kleid anprobierte, das er für den Abend ausgewählt hatte, fiel sie beim Anblick des Preisschildes fast in Ohnmacht. Der Preis war unanständig hoch. Sie versuchte, das zu verdrängen, während sie sich im Spiegel betrachtete, aber fast schien es so, als würde das Schild wie von Neonröhren beleuchtet blinken. Aber auch das musste sie Gabe überlassen. Das Kleid stand ihr hervorragend und passte perfekt zu ihrer Figur sowie zu ihrer Haut- und Haarfarbe. Ein rotes, eng anliegendes Gewand, das sich an ihre Hüften schmiegte und ein paar Zentimeter über ihren Knien endete. Es war ärmellos, hatte aber keinen tiefen Ausschnitt, und so waren ihre Arme zwar nackt, ihre Haut aber weder vorn noch hinten entblößt.
Sie trug nie Rot. Vielleicht fand sie die Farbe zu … auffällig. Zu provokant. Aber sie stand ihr fabelhaft. Sie wirkte wie eine verführerische Sirene, ohne dass etwas von ihrem Ausschnitt zu sehen war, obwohl der Stoff stramm um ihre Brust lag und ihre Rundungen deutlich hervorhob.
Sie wirkte … elegant. Der Look gefiel ihr. Und gab ihr das Gefühl, zu Gabes Welt zu gehören.
»Mia, ich möchte es mir gern ansehen.«
Gabes ungeduldige Stimme drang in die Umkleidekabine. Sie war überrascht gewesen, dass sie sich nicht gleich im Verkaufsraum hatte umziehen sollen. Die Verkäuferin hatte die Boutique für die Dauer ihres Einkaufs geschlossen, sodass Gabe und Mia die einzigen Kunden im Laden waren. Bei der Summe, die Gabe bereit war auszugeben, wunderte es Mia nicht, dass die Frau seinen Wünschen nur zu gern
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