Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
außerdem konnte ich die Sprechenden nicht sehen, weil ich mich in einer der Toilettenkabinen im Waschraum versteckt hatte.«
Gabe sah sie fassungslos an. »Du hast dich im Waschraum versteckt?«
»Sie kamen rein, als ich gerade auf der Toilette saß«, erklärte sie aufgeregt. »Als sie anfingen zu reden, wollte ich nur sichergehen, dass sie mich nicht bemerken. Das wäre einfach peinlich gewesen.«
»Und was haben sie gesagt?«
»Nichts, was nicht zu erwarten gewesen wäre.«
»Mia«, knurrte er. »Erzähl mir, was dort gesagt wurde.«
»Sie haben sich gefragt, ob du wohl mit mir schläfst. Über Jace und Ash haben sie sich auch ein bisschen ausgetauscht, und nach dem Anruf eben frage ich mich, wie viel von diesem Gerede wohl stimmt.«
»Ich schlafe mit dir«, stellte er nüchtern fest. »Daran wird sich auch nichts ändern. Und sie wissen es nicht mit Bestimmtheit. Wir haben das Thema schon besprochen. Sie werden denken, was sie denken wollen, und wir können nichts daran ändern. Ich werde jetzt garantiert nicht versuchen, sie von dieser Vorstellung abzubringen, denn wenn sie dieser Meinung sind, wird nichts, was wir tun, etwas daran ändern. Es ist mir scheißegal, was die denken. Aber man wird dich respektvoll behandeln, und wenn ich mitbekomme, dass irgendjemand irgendetwas direkt zu dir sagt, werde ich dieser Person sofort kündigen.«
Damit war das Thema beendet.
Bewusst unterschlug sie die Information, dass jemand in sein Büro eingebrochen war, was ihr ein schlechtes Gewissen bereitete. Sollte er nicht doch lieber wissen, dass man in seinen persönlichen Sachen geschnüffelt hatte? Und somit erfahren, dass die Sache mit dem Vertrag allgemein bekannt war – oder zumindest in der Firma alle davon wussten?
Die ganze Sache war ihr in höchstem Maße unangenehm. Sie schuldete Gabe die größtmögliche Loyalität. Sie kannte diese Frauen nicht einmal. Sie war ihnen nichts schuldig. Falls Gabe erfuhr, dass sie davon gewusst und es ihm nicht erzählt hatte, würde er wütend werden.
Sie seufzte, unzufrieden mit der Lage, in der sie sich befand.
»Was ist los?«, wollte Gabe wissen.
Schuldbewusst sah sie zu ihm auf und stieß noch einen Seufzer aus. »Es gibt etwas, das du wissen solltest, Gabe.«
»Ich höre.«
»Das war nicht alles, was heute im Waschraum geredet wurde.«
Seine Miene wurde strenger.
»Es waren wie gesagt mehrere Frauen, und ich weiß nicht, wer im Einzelnen dabei war. Ich habe nicht einmal eine Ahnung. Aber sie sprachen über deinen … Vertrag. Zunächst ging es nur um Vermutungen, aber dann sagte plötzlich eine, dass sie den Vertrag gesehen hätte und somit wüsste, dass es ihn tatsächlich gibt.«
»Woher zum Teufel sollte sie so etwas wissen?« Gabe glaubte ihr nicht, das war klar, und er würde wirklich wütend werden, wenn sie ihm erzählte, woher die Frau es wusste. Sie hoffte nur, dass sie damit nicht den ganzen Abend verdarb, denn sie war nicht erpicht darauf, die Nacht mit einem wütenden Gabe zu verbringen.
»Sie sagte, sie wäre in dein Büro eingebrochen – sie hat das Schloss geknackt –, weil sie neugierig war, und dann hätte sie deinen Schreibtisch durchsucht.«
»Was erzählst du da?«
Sein schneidender Ton ließ sie zusammenzucken.
»Hab ich das richtig verstanden? Sie sagte, sie hätte das Schloss zu meinem Büro geknackt und dann meinen Schreibtisch durchwühlt, weil sie neugierig war, ob das Gerede über mein Privatleben stimmt?« Die Wut in seiner Stimme ließ Mia aufhorchen. Er kochte förmlich und sein gesamter Körper schien vor Zorn angespannt zu sein.
»Das hat sie gesagt«, bestätigte Mia mit leiser Stimme.
»Ich werde das morgen angehen. Und wenn ich jeden einzelnen Angestellten feuern muss, werde ich das tun. Ich weigere mich, mit Leuten zusammenzuarbeiten, denen ich nicht trauen kann.«
Mia schloss die Augen. Sie hatte nicht gewollt, dass es so weit kam. Gabe sollte es nur wissen, um in Zukunft vorsichtiger zu sein. Und vielleicht sogar persönliche, belastende Unterlagen nicht mehr im Büro zu verwahren. Dann schloss sich Gabes Hand um ihre und drückte sie beruhigend. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Mia. Du sagtest, sie hätten nicht gemerkt, dass du im Waschraum warst. Die Frau wird also nicht wissen, dass du es mir erzählt hast. Sie wird denken, eine ihrer Kolleginnen hätte sie verraten.«
»Das tröstet mich aber trotzdem nicht darüber hinweg, dass jemand meinetwegen seinen Job verliert«, erklärte sie ruhig.
»Du
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