Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
sehen uns dann.«
»Lass uns zusammen essen gehen, wenn ich wieder da bin. Ich finde es immer noch total blöd, dass ich dich bei der Neueröffnung verpasst habe. Ich habe dich in letzter Zeit so selten gesehen.«
»Ja, ich würde gern mit dir essen gehen.«
»Sehr schön. Dann haben wir eine Verabredung. Ich rufe dich an, sobald ich wieder da bin.«
»Ich hab dich lieb«, sagte sie und spürte plötzlich eine Welle der Zuneigung für ihren großen Bruder in sich aufsteigen. Er war immer ein so wichtiger Bestandteil ihres Lebens gewesen. Nicht gerade eine Vaterfigur, aber auf jeden Fall ein ruhender Pol, der sie von klein auf unterstützt hatte. Nicht viele Männer hätten es auf sich genommen, für ihre wesentlich jüngere Schwester zu sorgen, zumal er selbst ja noch so jung gewesen war, als ihre Eltern starben.
»Hab dich auch lieb, meine Kleine. Wir sehen uns.«
Mia beendete das Gespräch und starrte dann eine Weile voller Schuldgefühle ihr Handy an. Sie war zwar erwachsen und konnte selbstständig Entscheidungen treffen, aber darüber hinaus blieb der Umstand, dass Jace und Gabe beste Freunde und Geschäftspartner waren. Sie wollte auf keinen Fall zwischen den beiden stehen. Aber der unkontrollierbaren Anziehung zwischen ihr und Gabe zu entsagen, konnte sie auch nicht.
»Stimmt irgendetwas nicht?«, fragte Gabe.
Sie schaute auf und zwang sich zu einem Lächeln. »Nein, alles in Ordnung. Jace möchte mit mir zu Abend essen, wenn er wieder da ist.« Sie hielt inne und runzelte die Stirn, schließlich war Gabe derjenige, der über ihre Zeit verfügte. »Ich nehme an, das ist in Ordnung?«
Gabe seufzte. »Ich bin kein Mistkerl, der dich von deinen Freunden und deiner Familie fernhält, Mia. Vor allem nicht von Jace. Ich weiß, wie nah ihr beiden euch steht. Natürlich darfst du mit ihm essen gehen. Aber hinterher kommst du dann zu mir.«
Sie nickte und war erleichtert, dass er es so leicht hingenommen hatte. Gabe war besitzergreifend und wollte alles kontrollieren. Das hatte sie schon vor dem Vertrag gewusst. Allerdings wusste sie nicht, wie weit er gehen oder wie wortwörtlich er den Vertrag auslegen würde.
»Ich habe eine Frage, Gabe.«
Er schaute sie neugierig an.
»Dieser Job, als deine persönliche Assistentin, ist das nur heiße Luft? Ich meine, ich wurde schließlich allen als deine persönliche Assistentin vorgestellt, aber dann bestellt Eleanor das Mittagessen für mich und bringt es mir auch noch. Das könnte peinlich für mich werden. Es gibt bereits Gerede …«
Er unterbrach ihren Redefluss und sah sie plötzlich mit durchdringendem Blick an. »Was für Gerede?«
»Dazu komme ich gleich«, sagte sie ungeduldig. »Erst will ich wissen, ob ich einen richtigen Job mit richtigen Aufgaben habe. Du bezahlst mir eine Menge Geld und ich würde es mir gern wirklich verdienen … und dafür nicht einfach nur auf dem Rücken liegen.«
Überrascht zog er die Augenbrauen hoch. »Du bist nicht irgendeine Hure, Mia. Ich werde dich versohlen, wenn du je wieder so etwas andeutest.«
Sie war erleichtert, dass er das so sah, auch wenn sie nie wirklich geglaubt hatte, dass er sie in dieser Weise benutzte. Vielleicht ging es eher darum, dass sie sich selber so sah, und es gefiel ihr nicht, wie sie sich dabei fühlte.
»Und was deine Frage angeht … nur weil ich dich an deinem ersten Tag nicht mit Arbeit zugeschüttet habe, bedeutet das nicht, dass du nicht viel zu tun haben wirst. Ich werde dich in meine Arbeitsabläufe einführen und dir zeigen, wie du mich am besten unterstützen kannst. Denk daran, dass das für mich auch alles neu ist. Ich bin es nicht gewohnt, eine persönliche Assistentin zu haben, und muss mich erst darauf einstellen.«
»Ich will nur mein Gehalt auch wirklich verdienen, Gabe. Das ist wichtig für mich. Du warst doch derjenige, der gesagt hat, ich würde mein Talent und meine Ausbildung bei der Arbeit in der Konditorei verschwenden. Ich will nicht nur auf meine sexuellen Gefälligkeiten setzen, um in meinem Job zu bestehen.«
»Verstanden. So, aber jetzt sag mir endlich, was es mit dem Gerede auf sich hat? Hat irgendjemand was zu dir gesagt? Den knöpf ich mir vor.«
»Nicht direkt zu mir, ich habe es nur mitbekommen. Zufällig. Ich bin mir sicher, sie wären vor Scham im Erdboden versunken, wenn sie gewusst hätten, dass ich in Hörweite war. Ich weiß gar nicht, wer da geredet hat. Ich habe mir ja schon bei der Vorstellungsrunde kaum alle Namen und Gesichter merken können,
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