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Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Titel: Breeds: Harmonys Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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im Namen der Wissenschaft beging.«
    Er hatte ihr die Haare gekämmt. Eine eigentlich unbedeutende kleine Geste, aber Lance bemerkte die Zärtlichkeit, die in Harmonys Stimme mitschwang, als sie davon erzählte. »Als Jonas mich letzten Monat festnahm, musste seine Wissenschaftlerin Elyiana mir Blut und Speichel abnehmen. Ich hasse das. Ich hasse es, wenn Nadeln in mich hineingesteckt werden. Er kam kurz danach in meine Zelle. Er hatte noch immer die Haarbürste, die er benutzt hat, als ich in den Labors war. Und er hat mir wieder die Haare gekämmt.«
    Ihre Stimme war belegt und stockend. Lance musste blinzeln, um die Feuchtigkeit in seinen Augen zurückzudrängen, als sie weitererzählte. Ihr nachdenklicher, heiserer Tonfall schnitt ihm in die Seele.
    »Madam LaRue wollte ihn umbringen.« Sie umklammerte seine Arme. »Alle bis auf ein paar von uns sollten sterben. Die anderen Breeds in jenem Raum, die ich tötete, betrogen Jonas seit Monaten, während er für uns alle einen Fluchtplan entwarf. Selbst für Madame.« Ein schwaches Zittern durchlief ihren Körper. »Er war ihr persönliches Experiment, und das merkte er nie. Ich war ebenfalls ihr Kind, aber nur Jonas hatte in den Labors Frieden. Nur er kannte Zärtlichkeit. Und ich wollte die Liebenswürdigkeit bewahren, die ich in ihm sah. Die Erinnerung an eine Mutter. Solche Erinnerungen sind kostbar, nicht?«
    »Du wolltest ihn beschützen«, flüsterte er. »Weil du ihn lieb hattest.«
    Ihr Atem stockte, als ein lautloses Schluchzen ihren Körper erschütterte.
    »Wenige Wochen später fanden mich seine Bodyguards, zwei Coyoten, die für ihre Bösartigkeit bekannt waren. Er hatte sie ausgeschickt. Ihre letzten Worte zu mir waren die Nachricht, die er mir sandte. ›Einzelgänger sterben.‹ Die letzten Worte, die er sagte, als ich aus dem Zimmer rannte, in dem ich seine Mutter getötet hatte.«
    Lance schluckte. Bei Gott, er wünschte sich nichts sehnlicher, als Jonas in Stücke zu reißen. Der Bastard hatte keine Ahnung, was er dem Kind angetan hatte, das für ihn sein Leben riskiert hatte.
    »Du hast Beweise dafür, wie sie wirklich war«, sagte er. »Warum hast du sie ihm nicht gegeben?«
    Sie schwieg lange. »Es gab so wenig, woran wir uns festhalten konnten.« Sie atmete schwer, ihre Stimme brach fast. »Wir wussten, dass wir von Menschen und nicht von Gott geschaffen waren. Dass wir geschaffen waren, um zu töten. Aber Jonas hatte eine Mutter. Er kannte sanfte Berührungen und liebe Worte. Er hatte etwas, was den Hass und den Schmerz, die Brutalität in unserem Leben dämpfte. Und ihm die Informationen zu geben hätte nichts geändert.«
    Sie zitterte wieder, ihr Atem ging stoßweise, als sie sich enger an ihn schmiegte und er ihren Hunger nach all den Dingen spürte, von denen sie gesprochen hatte. Sie hatte versucht, Jonas’ Bild einer Mutter zu bewahren, obwohl die ein Monster war.
    »Ich konnte nicht zulassen, dass sie ihn umbringt«, flüsterte sie. »Er hat mir die Haare gekämmt …« Er hatte ihr in einer dunklen, schrecklichen Welt ein kleines bisschen Wärme und Zärtlichkeit gegeben.
    Lance zog Harmony enger an sich, deckte sie so fest wie möglich zu und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
    »Und jetzt bist du da«, flüsterte sie unter Tränen. »Angesehen. Geduldig. Was soll ich tun, Lance, wenn du meinetwegen stirbst? Wenn die Monster dich finden und das Leben zerstören, das so rein in dir brennt?«
    Und was würde er ohne sie tun?
    »Ich bin ein Kind der Erde«, sagte er sanft und fühlte, wie sie erstarrte. »Der Wind spricht mit mir, die Luft um mich herum flüstert mir die Geheimnisse anderer Menschen ins Ohr. Der Wind warnt mich vor Gefahr und beschützt mich, wenn andere mir Böses wollen. Er hat mich an dem Abend in die Bar geführt, wo ich dich kennengelernt habe. Als ich draußen saß und mich fragte, was um alles in der Welt ich dort verloren hatte, flüsterte er deinen Namen.«
    Sie drehte sich langsam zu ihm um und sah aus schmerzerfüllten blassgrünen Augen zu ihm auf, als er sich auf einen Ellbogen stützte. Er wollte sie ganz umschließen. Er wollte sie so fest umarmen, dass sie nie wieder allein war.
    »Du besitzt etwas, was Jonas will«, sagte er daraufhin. »Das höre ich jedes Mal, wenn ich Jonas sehe, jedes Mal, wenn du seinen Namen erwähnst. Du hast ein Geheimnis oder sogar mehrere, die viel bedeutender sind als eure gemeinsame Mutter.«
    Lance sah, wie ihr Gesicht erblasste und Angst in ihre Augen trat.
    »Jonas will

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