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Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Titel: Breeds: Tabers Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Folgen des Verrats nicht wie erhofft mit dem Tod seines Bruders ein Ende hatten.
    Dayans Entschlossenheit, sie alle zu vernichten, hatte beinahe Merinus und das Kind, das sie nun unter dem Herzen trug, das Leben gekostet. Sein Tod war ihnen allen noch lebhaft in Erinnerung. Sein Verrat hatte sich zu tief in Tabers Gehirn eingebrannt, um das Offensichtliche zu ignorieren. Dayan hatte gelogen, und Taber war darauf reingefallen.
    »Du brauchst nicht zu antworten.« Er hasste den Klang seiner heiseren, müden Stimme, während er zu seiner Kommode ging.
    Er öffnete die mittlere Schublade, schob mehrere dicke Umschläge und einige Erinnerungsstücke beiseite. Ganz hinten fand er die kleine Holzkiste. Er holte sie heraus, öffnete den Deckel und nahm ein gefaltetes Papier heraus.
    Ich verlasse die Werkstatt und dich, Taber. Mir ist nach der Szene im Truck klar geworden, dass du versuchst, mich zu besitzen. Ich will aber nicht länger deine Marionette sein. Du bist zu ungehobelt, zu grausam, zu rau. Ich brauche jemanden, der mich zärtlich berührt. Jemanden, vor dem ich keine Angst haben muss. Jemanden, der so alt ist wie ich. Du wirst schon alt sein, wenn ich noch jung bin, und damit will ich mich nicht auseinandersetzen. Bitte tu mir den Gefallen und geh mir ab sofort aus dem Weg. Das ist doch sicher nicht zu viel verlangt!
    Roni
    Er kannte den Brief auswendig. Er war nur acht Jahre älterals sie, aber manchmal fühlten sie sich wie Jahrhunderte an.
    »Lies das.« Er reichte ihr den Brief und beobachtete ihren verwirrten Gesichtsausdruck genau.
    Taber ließ sie nicht aus den Augen, während sie das gefaltete Papier nahm, und seine Seele blutete. Er wusste jetzt instinktiv, dass sie diesen Brief nicht geschrieben hatte. Er erkannte, dass die vergangenen furchtbaren fünfzehn Monate, in denen er sich nach ihr gesehnt hatte, bis er dachte, er müsste an dieser Sehnsucht sterben, unnötig gewesen waren.
    Sie faltete den Brief auseinander, und ihr Blick glitt über die Wörter. Ihre Augen weiteten sich. Ihre Lippen zitterten. Der Schmerz in ihrem Gesicht traf ihn bis ins Mark.
    »Ich dachte, ich würde deinen Wunsch respektieren, Roni«, flüsterte er und fühlte sich jetzt so müde wie nie zuvor. Dayan war ein geliebtes Mitglied ihrer Familie gewesen, dem sie alle vertraut hatten. »Ich nehme an, du hast auch einen Brief bekommen, weil ich weiß, dass Dayans einziges wirkliches Talent das Fälschen war.«
    Sie zerknüllte die Nachricht in ihrer Hand, und Tränen schimmerten in ihren Augen, an ihren Wimpern, als sie ihn ansah.
    »Ich habe das nicht geschrieben«, flüsterte sie traurig, zitternd. »Aber ich habe auch einen Brief bekommen.« Ein Schauder rann über ihren Körper, während sie ihn ansah. »Es wardeine Handschrift.« Sie blickte noch einmal auf den Brief,und ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle, als ihr auffiel, wie sehr die Schrift in dem Brief ihrer eigenen Handschrift ähnelte.
    »Und ich habe dir auch keinen geschrieben«, sagte er sanft. »Ich habe verzweifelt versucht, dir Zeit zu lassen, damit du dir sicher bist, dass du das, was wir damals tun wollten, auch wirklich willst. Ich wusste doch, was ich war, Roni. Ich kannte die Gefahr, in die ich dich bringen würde. Ich wollte nur sicher sein, ohne jeden Zweifel, dass ich dich beschützen kann, falls das Council jemals von meiner Existenz erfahren sollte. Sie glaubten, ich wäre lange tot. Ich wollte wirklich zu dir zurückkommen.«
    »Als du nicht kamst, habe ich gewartet.« In ihrem Blick lag soviel Schmerz und so viel Bedauern, dass er schreien wollte vor lauter Unglück. Er hatte so lange versucht, sie zu beschützen, nur damit jemand, den er für seinen Bruder gehalten hatte, ihr mit einem letzten Schlag endgültig jedes Vertrauen nahm. »Am nächsten Tag brachte er den Brief. Er drückte mich mit seinem Körper gegen die Wand … « Sie brach ab und schluckte hart, bevor sie fortfuhr. »Er bot mir an, mich für dich zu trainieren.«
    Hilflose Wut nagte an ihm. Wenn Dayan nicht schon tot gewesen wäre, hätte Taber ihn allein dafür getötet, dass er Roni angerührt hatte, ganz abgesehen davon, dass er etwas so Verletzendes zu ihr gesagt hatte. Er erinnerte sich gut an die Träume, das Verlangen und die Gefühle, die in ihren Augen gefunkelt hatten, als sie ihn vor all diesen Monaten angesehen hatte. Dieser Brief und Dayans Angriff hatten einen Teil ihrer Seele fast zerstört.
    Taber streckte die Hand aus, unfähig, sich zurückzuhalten. Er musste sie

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