Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
offenen Tür war ihr noch immer versperrt. »Denkst du wirklich, ich wäre dumm genug, mit dir zu gehen? Niemals werde ich zulassen, dass du oder irgendjemand, den du kennst, mich anfasst, Reggie.«
»Wie wäre es dann mit einem Handel?« Er hielt inne und starrte sie mit triumphierender Miene an.
»Was?« Er war wahnsinnig. Roni konnte nur überrascht blinzeln, weil er tatsächlich zu glauben schien, dass sie ihre Seele für irgendetwas verkaufen würde, was er ihr zu bieten hatte.
»Einen Handel«, wiederholte er leise. »Du kommst mit mir, Roni, und lässt die Jungs ihre Tests machen, und ich erzähle dir, warum deine Mom sich unbedingt in den Bergen verstecken wollte. Ich erzähle dir, warum sie mir und meinen Kumpeln erlaubt hat, mit ihr zu machen, was immer wir wollten und wie wir es wollten. Ich erzähle dir, wer in Wirklichkeit dein Vater ist, Mädchen.«
Die Zeit stand still für Roni. Sie sah Reginald mit fasziniertem Entsetzen, aber auch voller Dankbarkeit an. Einer Dankbarkeit, die so tief ging, dass ihre Knie fast weich wurden.
»Du bist nicht mein Vater.«
»Wie ich sehe, bricht es dir das Herz«, erwiderte er gefährlich. »Was, hältst du dich für zu gut, um mein Kind zu sein?«
»Ich halte eine Schlange für zu gut, um dein Kind zu sein, aber das ist nur meine Meinung.« Sie musste ihn ablenken, ihn dazu bringen, die Position zu wechseln, damit sie über die Couch springen und zur Tür rennen konnte. Solange er ihr auf der anderen Seite gegenüberstand, saß sie in der Falle. »Sag mir, Reggie, warum sollte es mich interessieren, wer mein Vater ist? Er kann nicht besonders wichtig sein, sonst hättest du die Information doch schon längst verkauft.«
»Hätte ich das?« Er gackerte. Mein Gott, er gackerte wie ein altes Huhn.
»Natürlich, Reggie.« Sie hielt ihre Stimme ruhig, weil sie ihn davon abhalten wollte, sich auf sie zu stürzen. Sie konnte sehen, wie Entschlossenheit in seinen Blick trat und sein Körper sich anspannte.
»Nein, das hätte ich dir nicht erzählt, Roni. Nicht für alles Land in Texas, kleines Mädchen. Nicht ohne wichtigen Grund, denn es hätte mich das Leben gekostet. Aber ich sage es dir jetzt, wenn du nett und friedlich mit mir kommst.« Sein berechnender und wilder Blick erinnerte sie an einen tollwütigen Hund.
Sie durfte nicht zulassen, dass er sie mitnahm, denn dann hätte er alle Vorteile auf seiner Seite.
»Ich gehe nicht mit dir«, erklärte sie ihm vorsichtig und trat zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Er war völlig durchgeknallt. »Und Taber wird nicht zulassen, dass du mich entführst, Reginald. Du kannst das Gelände nicht mit mir verlassen. Du solltest gehen, solange du noch kannst.«
Seine Augen wurden schmal. »Deine stinkende kleine Katze ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich Sorgen um dich zu machen, kleines Mädchen. Und ich akzeptiere kein Nein als Antwort.«
In diesem Moment griff er an. Roni wusste, dass ihr nur eine Sekunde blieb, um ihm auszuweichen, nur eine winzige Chance, an ihm vorbeizukommen und zur Tür zu rennen. Als seine Hand nach ihrem Haar griff, bewegte sie sich. Immer, wenn Reginald wütend auf sie war, hatte er zuerst ihre Haare gepackt und sie auf diese Weise festgehalten für ihre Strafe.
Sie spürte, wie seine Finger ihren Kopf berührten und sprang über die Couch, während sie laut Tabers Namen schrie. Wo zur Hölle waren denn alle?
»Schlampe.« Sie hätte es fast geschafft. Sie war schon über die Couch, als er ihren Knöchel zu fassen bekam und sie mit so viel Wucht zurückriss, dass es ihr den Atem raubte. Sie versuchte, sich zu drehen und ihren Bauch und das verletzliche Leben darin zu schützen.
Sie fiel in die Kissen und trat mit dem anderen Fuß nach ihm, während er sie weiter festhielt. Ihr fehlte die Luft, noch einmal um Hilfe zu schreien. Sie brauchte all ihre Kraft und ihren Verstand, um zu entkommen. Wenn niemand ihre Schreie gehört hatte, dann war niemand nah genug, um ihr zu helfen.
Sie trat ihm zwischen die Beine und verfehlte ihn, aber die Wucht, mit der sie seinen Oberschenkel traf, ließ ihn zurücktaumeln. Sie rollte sich über die Couch, doch ihr Knöchel schmerzte höllisch, weil er ihn ihr mit roher Gewalt verdreht hatte. Stolpernd rannte sie zur Tür und schrie noch einmal Tabers Namen. Hinter ihr fluchte Reginald laut.
»Ich sagte, du kommst mit mir.« Er riss an ihren Haaren und schlug sie dann so heftig seitlich gegen den Kopf, dass sie benommen vor Schmerz zu Boden
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