Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
leuchteten amüsiert, und auf seinen Lippen lag ein entspanntes Lächeln. Jugendhaft. Überrascht wurde Roni klar, was so anders war an diesem Lächeln, diesem Gesichtsausdruck. Sie hatte es noch nie bei ihm gesehen. Noch nie hatte sie erlebt, dass er sich so weit entspannte, um diese spielerische Seite zuzulassen.
»Ich wünschte, er hätte dir einfach einen Tritt in den Hintern verpasst, anstatt mich jetzt auch noch zu bestrafen«, seufzte sie. »Na los, tu, was immer du tun musst. Ich werde noch eine Weile hierbleiben.« Sie setzte sich mit weichen Knien wieder auf die Bank, und ihr Herz klopfte wild, als sie zu ihm aufsah.
Gott im Himmel, er sah so unbeschreiblich gut aus, und sie hatte solche Angst, ihn zu verlieren.
»Ich bin bald zurück.« Er kniete vor ihr, und sein Blick suchte ihren, während er seine Hand auf ihren Bauch legte. »Bleib im Haus, Roni, bis ich zurück bin. Kümmere dich um unser Baby.«
Eine Welle der Lust schlug beim Klang seiner Stimme über ihr zusammen. Sie war rau, tief und wie ein Streicheln auf ihrer Haut. Aber noch berührender als der heisere Ton seiner Worte waren die unausgesprochenen Gefühle, die darin mitschwangen.
»Das kannst du nicht sicher wissen.« Sie schüttelte den Kopf, verwirrt von der allmählich durchsickernden Erkenntnis.
Es war nicht nur das Nachlassen des unnatürlich starken Verlangens, sondern es war die Tatsache, dass sie selbst anfing, das alles zu akzeptieren. Sie begriff langsam, dass es nicht nur ihr Körper war, der ohne Taber nicht leben konnte. Es war ihr Herz, ihre Seele.
Wie trostlos und leer hatte sie sich doch gefühlt, bevor er sie wieder zum Leben erweckt hatte. Er hatte ihren Kampfgeist angestachelt und ihr gezeigt, wer sie war. In diesen wenigen Tagen hatte er ihr all das gegeben, wonach sie sich am meisten gesehnt hatte: sein Herz, das sie hüten musste, seine Seele, die sie schützen musste, seinen Körper, den sie genießen durfte, so viel Liebe, wie sie wollte, und eine Familie. Mit Taber und dem Kind, das sie gezeugt hatten, besaß sie alles, von dem sie jemals geträumt hatte.
»Ich kann die Veränderungen in deinem Körper riechen«, flüsterte er. »Genau wie ich deine Erregung riechen konnte, kann ich nun unser Kind riechen. Hast du irgendeine Ahnung, wie glücklich mich das macht, Roni? Ich, der nichts hatte, niemanden, der in all den Jahren wirklich zu mir gehörte, habe jetzt nicht nur dich, sondern auch das Kind, das wir beide gezeugt haben.«
Sie konnte die Hoffnungen und die Ängste sehen, die ihn in diesem Moment erfüllten. Er sah sie an und alles, was er war, alles, wovon er träumte, konnte sie in den Tiefen seiner Augen lesen. Er runzelte die Stirn, und sein Gesichtsausdruck wurde entschlossen, wild. Dann senkte er den Kopf, beugte sich noch weiter hinunter und legte seine Lippen auf die Stelle, wo vorher seine Hand gewesen war.
Roni keuchte und umfasste seine Schultern. Er schlang seine Arme um sie und hielt sie fest, während er das Gesicht an ihren Bauch presste. Er war so stark und sicher in ihren Armen, wie er sich zu ihr beugte und seine Aufmerksamkeit dem Kind schenkte, von dem er wusste, dass es in ihr wuchs.
»Ich liebe dich, Roni.« Die Worte waren kaum zu hören, aber ihr blieb fast das Herz stehen vor Freude. »Das sollst du wissen. Jahrelang habe ich mich nach dir gesehnt. Ich habe dich immer geliebt. Du vervollständigst mich … «
Er gab ihr keine Gelegenheit, ihm zu antworten. Keine Zeit, die Gefühle zu akzeptieren, die er ihr zuflüsterte. Hastig stand er auf und ging. Kein Kuss. Keine Berührung. Keine Chance für sie, das abzulehnen, was er ihr geschenkt hatte. Als ob sie ihn jemals ablehnen würde.
Roni senkte den Kopf und kämpfte gegen die Tränen, gegen die Gefühle, die sie zu überwältigen drohten. Ganz egal, wie sehr sie sich auch vor den Konsequenzen fürchtete, sie liebte ihn, hatte ihn immer geliebt. Auch wenn er der sturste Mann war, der ihr jemals begegnet war.
33
»Hast du gedacht, du könntest dich ewig vor mir verstecken, Mädchen?« Reginalds Stimme durchbrach grausam die friedliche Atmosphäre des großen Wohnzimmers im Herrenhaus.
Roni wusste, sie hätte damit rechnen müssen, dass Reginald etwas so Dummes tun würde. Er war nie besonders clever gewesen, aber sie hatte ihn auch nicht für so dämlich gehalten. Allerdings hatte sie es ihm auch nicht zugetraut, an den Breeds-Wachen vorbeizukommen, während Taber nicht im Haus war, aber er hatte es geschafft.
Gerade noch
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