Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
war sie allein im Wohnzimmer gewesen und hatte draußen die Ankunft mehrerer verletzter Breeds-Männerbeobachtet, und im nächsten Moment wurde sie grob herumgerissen und stand vor dem Vater, den sie immer gehasst hatte.
»Was tust du hier?« Sie machte sich von ihm los, und ihr Blick wanderte zu der offenen Tür. »Denkst du, es bemerkt niemand, dass du hier bist, Reginald?«
Als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, verkrampfte sich ihr Magen, weil ihr erneut klar wurde, welche Gefahr er darstellte.
»Es spielt keine Rolle, ob sie es merken«, höhnte er wütend. »Ich besuche nur mein kleines Mädchen. Oder hast du vergessen, dass ich dein Vater bin?«
»So oft es mir gelingt«, fuhr sie ihn an. »Was zur Hölle hast du vor? Hast du den Verstand verloren, diese Männer zu verärgern, Reggie?«
Sein Lächeln machte ihr Angst, so selbstsicher und anzüglich, während seine blauen Augen böse funkelten.
»Was hast du getan, Reggie?« Roni spürte, wie sie der letzte Funke Hoffnung verließ, den sie jemals im Hinblick auf ihren Vater gehegt hatte.
»Hör mir zu, Roni, die sind nicht normal. Das sind keineMenschen«, zischte er mit einer fanatischen Überzeugung, die sie erschreckte. »Ich weiß, dass er dir dieses Mal verpasst hat. Deshalb musst du jetzt mit mir kommen. Nur für eine Weile, Mädchen, damit meine Freunde ein paar Blutuntersuchungen machen können. Bloß ein paar Tests, das ist alles.«
»Das kann nicht dein Ernst sein.« Sie schüttelte langsam den Kopf und wich vor ihm zurück, weil sie plötzlich mehr Angst vor ihm hatte als jemals zuvor in ihrem Leben. »Ich werde nirgendwo mit dir hingehen. Wenn du deswegen gekommen bist, dann kannst du es jetzt aufgeben.«
Er runzelte die Stirn und blickte sie so finster an, dass ihr Herz nervös zu hämmern begann. So hatte er sie noch nie angesehen. Noch nie war ihr ein solcher Hass und eine solche Verachtung in den Augen eines anderen Menschen begegnet. Und sie hätte sich niemals vorstellen können, dass beides ihr gelten würde.
»Du wirst jetzt mit mir kommen, Roni«, erklärte er und sah sie mit einer wilden Intensität an, die an Wahnsinn grenzte. »Wer weiß, was er dir in den Bauch gepflanzt hat, als du mit ihm im Bett warst. Glaubst du, ich werde zulassen, dass die Welt erfährt, dass mein Kind eine schmutzige Tierfickerin ist?«
Sie zuckte zusammen, als sie den Abscheu, die furchtbare Wut in seiner Stimme hörte.
»Du bist ja wahnsinnig geworden«, flüsterte sie. »Sie haben genauso viel Recht zu leben wie jeder andere, Reginald. Sogar mehr.«
»Oh, erspar mir deine Mitleidstour«, schrie er verächtlich. »Sag mir, Mädchen, wie lange fickst du diesen Bastard eigentlich schon? Hat er mir deshalb gedroht, mich umzubringen, falls ich einen meiner Freunde an dich heranlasse? Wollte er deine Möse ganz für sich allein, ja?«
Roni wich zurück, während er näher auf sie zutrat. Sie konnte seinen Hass spüren, dunkel und widerlich.
»Darauf antworte ich dir nicht«, fuhr sie ihn an und weigerte sich, ihm ihre Angst zu zeigen.
»Wie alt warst du damals, als er dich zum ersten Mal fand und du dich wie ein rotznasiges Balg in den Bergen versteckt hattest? Zehn? Elf? Hat er dich da auch schon gefickt, Roni? Bist du ihm deshalb bei jeder Gelegenheit nachgerannt?«
Sie schüttelte verzweifelt den Kopf und fragte sich, wo zur Hölle die Männer waren, die eigentlich im Haus Wache halten sollten.
»Diese Bemerkung ist keine Antwort wert.« Sie versuchte, so viel Abstand wie möglich zu ihm zu halten. »Nicht alle sind so pervers wie deine Freunde, Reggie.«
»Wenn ich gewusst hätte, dass es das war, was dich so anihm fasziniert hat, dann hätte ich es dir selbst besorgt«, höhnte er. »Ich hätte ein bisschen Abwechslung im Bett gebrauchen können, nachdem deine Mutter, die verdammte Schlampe, tot war … «
»Hör auf.« Roni schüttelte verzweifelt den Kopf. »Lass Mom da raus, Reggie.«
Ihre schwache, müde Mutter. Roni zitterte bei der Erinnerung an sie. Sie erlaubte sich nur selten, an ihre Mutter zu denken. Die Erinnerungen waren trostlos und schmerzhaft. Margery Andrews war zu zerbrechlich, zu sanft für das Leben gewesen, zu dem Reginald sie gezwungen hatte.
» Lass Mom da raus «, äffte er sie grausam nach. »Okay, dann lassen wir die gute alte Mom da raus. Und jetzt beweg deinen Arsch aus der Tür und in mein Auto, damit wir eine kleine Spritztour machen können.«
»Warum?« Die Couch stand zwischen ihnen, aber der Weg zur
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