Brenda Joyce
sind. Sie ist eine großartige Frau, und Sie verdient ihr Vertrauen,
Ihre Fürsorge und Ihre Liebe.«
Alexi
erschrak. »Was meinen Sie damit, Sie wissen nicht, wo sie ist?«
»Sie ist zu
mir gekommen, um sich zu verabschieden – aber sie war in einer seltsamen
Stimmung – bedrückt und aufgeregt. Vor allem wich sie mir aus. Ich konnte sie
nicht dazu bringen, mir von ihrem Vorhaben zu erzählen – sie sagte nur, dass
sie für eine Weile die Stadt verlassen würde.«
»Elysse hat
allen gesagt, dass sie nach Irland fahren wolle.« Aber warum hatte sie
Blair nichts davon erzählt?
Blair sah
ihn erstaunt an. »Mir hat sie nichts davon gesagt. Sie hat mich noch nie
belogen, und ich für meinen Teil glaube nicht, dass sie aufs Land gefahren ist.
Ich bin besorgt, de Warenne.«
Eine
düstere Vorahnung stieg in ihm auf. Elysse gehörte nicht zu der Sorte Frauen,
die sich allein aufs Land zurückzog. Aber wohin sollte sie gegangen sein? Sie
musste in Irland sein!
Ich
werde in London bleiben, mich um deine Angelegenheiten kümmern, bis du
zurückkehrst ...
»Könnte sie
immer noch in der Stadt sein – irgendwo ganz zurückgezogen?«
»Das wäre
sehr schwierig. Vielleicht würde die Haushälterin etwas wissen. Ich habe
versucht, mit Matilda zu sprechen, aber das hat zu nichts geführt.
Irgendjemandem muss sie sich aber anvertraut haben.«
Alexi sah
ihn an. Ariella würde wissen, wohin sie gegangen war. »Sie haben recht. Meine
Schwester ist ihre beste Freundin und ihre Vertraute«, sagte er rasch und
war schon unterwegs zur Tür.
Blair
folgte ihm und hielt ihn am Arm fest. »Eines gibt es noch.«
Da sie
keine Rivalen mehr waren, schüttelte Alexi seine Hand nicht ab.
Blair ließ
den Arm sinken. »Das sage ich jetzt um Elysses willen, nicht ihretwegen. Wir
waren nie mehr als nur Freunde.«
Alexi holte
tief Luft und spürte, wie die Erleichterung ihn durchströmte. »Aber Sie sind
in sie verliebt.«
»Ja, das
bin ich. Allerdings sehe ich, dass ich nicht der Einzige bin.«
Er spürte,
dass er rot wurde. »Ich weiß Ihre Offenheit zu schätzen«, sagte er und
meinte es ernst. Er streckte die Hand aus. »Ich habe Elysse mein ganzes Leben
lang gekannt. Manche Bande können niemals zerbrechen, wie viel Schaden sie
auch nehmen mögen. Ich kann Ihren Verlust nicht bedauern, Blair, aber ich
wünsche Ihnen alles Gute.«
Blair
ergriff seine Hand. »Ich bin froh, dass Sie das sagen. Viel Glück, de
Warenne«, sagte er.
Während der
nächsten Stunde unternahm Alexi die längste Kutschfahrt seines Lebens, während
er in Gedanken jede Möglichkeit durchging und abwog. Er fragte sich, ob Elysse
möglicherweise nach Paris gefahren war. Beinahe jede Frau, die er kannte,
versuchte, sich mit Einkäufen von ihrem Herzschmerz abzulenken.
Er wartete
nicht, bis in Ariellas Haus sein Kommen angekündigt worden war. Er stürmte
gleich in die Bibliothek, wo seine Schwester, wie er wusste, mit einem Buch
sitzen würde. Bei seinem Anblick ließ sie die Lektüre sinken und richtete sich
auf. »Alexi! Du bist nicht auf See!« Sie wurde leichenblass.
Sein
Misstrauen erwachte erneut, heftiger diesmal. »Ich hatte recht. Du weißt, wo
Elysse sich aufhält!«, warf er ihr vor und ging zu ihr, während sie
aufstand.
»Warum bist
du nicht nach China unterwegs?«, fragte sie fassungslos.
»Weil ich
mit ihr reden muss. Du musst wissen ... ich bin endlich zur Vernunft gekommen.
Ich möchte mich mit ihr versöhnen.«
Ehe er den
Satz zu Ende gesprochen hatte, warf sich Ariella in seine Arme und umarmte ihn
fest. »Sie liebt dich so sehr, und ich weiß, du liebst sie auch. Ich bin so
glücklich für euch beide! Du hast sie völlig falsch eingeschätzt, weißt
du?«
Energisch
schob er sie von sich weg. »Du weißt doch, wo sie ist, oder?« Allmählich
verlor er die Geduld. »Ich mache mir verdammte
Sorgen, Ariella! Ist Elysse nach Irland gefahren? Und wenn nicht, wo zum Teufel
ist sie dann? Ist sie in Frankreich?«
Ariella
erbleichte, und ihre Miene erfüllte ihn mit Besorgnis. »Oh, mein Lieber! Alexi,
versuch bitte ruhig zu bleiben.«
Da wusste
er, dass er sich schrecklich aufregen würde, wenn er erfuhr, wo sie sich
aufhielt. Er schüttelte seine Schwester. »Ich werde ruhig sein, wenn du mir
endlich sagst, wo sie ist, damit ich sie finden und unsere Ehe retten
kann.«
»Sie ist
nach China unterwegs«, platzte Ariella heraus. Sein Entsetzen war
grenzenlos.
Der Schmerz setzte ein, und es pochte
dumpf in ihrem Kopf.
Elysse
erwachte
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