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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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gegessen, und ich hatte Bücher zum Lesen.
Ich durfte auch Briefe schreiben. Am Ende hat er mich sogar vor Janssen
beschützt. Es war richtig, Janssen den Behörden zu übergeben und Laurent gehen
zu lassen, mit seiner Belohnung.« Janssen war der britische Marine übergeben
worden; ein kleiner Zerstörer war am Nachmittag im Hafen eingelaufen. Gautier
hatte bereits die Stadt verlassen, reicher, als er vermutlich sein sollte. Sie
würden am nächsten Morgen aufbrechen, Elysse und Lorraine würden sich Alexis
Kabine teilen. Diese Nacht verbrachte die Zofe im besten Hotel Whydahs, mit
einem von Alexis jungen Offizieren zum Schutz.
    Er drückte
ihre Hand fester. »Ich kann nicht glauben, dass du all dies erleiden musstest.
Ich kann nicht glauben, dass ich das zugelassen habe.« Er umfasste ihr
Gesicht. »Ich kann nicht glauben, wie stark du bist – wie tapfer! Du sitzt hier
so ruhig und erzählst deine Leidensgeschichte. Andere Frauen wären
hysterisch.«
    »Ich bin
nicht wie andere Frauen, Alexi«, sagte sie leise. Sie zögerte. Vor langer
Zeit schon hatte sie gelernt, mutig zu sein. Sie wollte ihn lieben, aber zuerst
mussten sie alles beseitigen, was zwischen ihnen stand. »Wieder nimmst du
Schuld auf dich, die nicht die deine ist. Ich habe dich in dem Glauben
gelassen, dass Blair und ich ein Liebespaar wären. Ich wusste, dass dich das
aufregen würde. Das war nicht deine Schuld.«
    Er ließ die
Hände sinken und sah sie einen Moment lang an. Dann, als könnte er ihre
Gedanken lesen, sagte er: »Das muss schwer gewesen sein, oder? Ich habe dich
verlassen, und du musstest so tun, als wärest du glücklich verheiratet. Der
Klatsch hinter deinem Rücken, jedes Mal, wenn du ausgingst. Aber du hast nie
aufgegeben.«
    Jetzt nahm
sie seine Hand und hob sie an ihre Brust. »Es war grässlich. Ich habe eine Lüge
gelebt und so getan, als wäre alles so, wie ich es mir wünschte. Es war
demütigend, Alexi. Ich hatte nichts mehr als meinen Stolz und meine
Würde.«
    Er verzog
das Gesicht.
    »Ich hatte
nur noch ein Ziel – weitere Demütigungen um jeden Preis zu vermeiden. Aber es
hat immer Gerede gegeben.
    Irgendwann
kam mir jeder Klatsch zu Ohren, und manchmal stimmten die Gerüchte sogar.«
Sie ließ seine Hand los.
    »Ach, es
tut mir so leid«, rief er.
    »Aber das
gehört jetzt der Vergangenheit an, oder?«, fragte sie ernsthaft.
    Er sah ihr
in die Augen. »Ich habe dir wehgetan, Elysse.«
    »Ja, das
hast du. Und ich weiß, ich habe dir wehgetan ...« Sie zögerte. »Mit meinen
vermeintlichen Affären.«
    Ausdruckslos
sagte er: »Blair hat mir erzählt, dass du nie mit ihm geschlafen hast.«
    Sie
schauderte. »Wie hätte ich mit Blair schlafen sollen, wenn ich doch dich
geliebt habe?«
    »Deine
Scharade war sehr überzeugend, Elysse.« Seine Stimme klang belegt.
    »Ja, das
war sie. Ich habe absichtlich die Illusion genährt, dass ich eine sorglose,
unmoralische Dame der Gesellschaft bin – so wollte ich gesehen werden.«
Sie erwiderte seinen Blick. »Ich hatte Angst, dass du dich über mich lustig
machst, wenn du die Wahrheit kennst.«
    Ein langer
Moment des Schweigens verging. Schließlich sagte Alexi: »Ich war grausam – und
das mit voller Absicht. Es tut mir leid.« Dann fügte er hinzu: »Wenn du
nicht mit Blair schlafen konntest, was war dann mit allen anderen?«
    »Es gab
keine anderen, Alexi«, antwortete sie leise. »Das war alles nur eine
Illusion, die dazu dienen sollte, meinen Stolz zu bewahren.«
    »Du warst
mir treu?«, rief er.
    »Ich könnte
dir niemals untreu sein«, sagte sie schlicht.
    Er sah sie
aus großen Augen an, während er zu verstehen versuchte, dass sie nie ihn oder
seine Liebe betrogen hatte. Dann zog er sie in seine Arme und hielt sie ganz
fest. Elysse fühlte seinen Herzschlag in einem Rhythmus, den sie nun kannte.
Auch ihr eigenes Herz schlug viel zu schnell.
    »Ich hatte
solche Angst, dass ich dich nie wiedersehen würde«, flüsterte sie. »Ich
liebe dich, Alexi. Ich liebe dich so sehr.«
    Er küsste
ihre Wange, und als er sprach, war seine Stimme heiser vor Verlangen. »Es tut
mir so leid, dass ich dich vor sechs Jahren vor dem Altar habe stehen lassen –
ich war so ein Dummkopf! Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, Elysse, seit
ich ein kleiner Junge war. Mein Stolz hat uns im Weg gestanden.«
    Sie wich
ein Stück zurück, sodass sie einander in die Augen sehen konnten. In seinen las
sie Verzweiflung und Begehren. »Wir waren beide schrecklich jung, sehr eitel
und sehr

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