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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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nicht mehr faszinierend und schon gar
nicht attraktiv. Oh nein! Der kühne Junge, den sie als Kind so geliebt
hatte, hatte sich in einen schrecklichen, böswilligen Mann verwandelt. Sie
hoffte, dass er diesmal fünf Jahre wegblieb! Und sie hoffte, dass Louisa ihn in
eine Ehe lockte. Das würde ihm recht geschehen.
    Tränen
brannten in ihren Augen. Sie verstand nicht, warum sie sich so verletzt fühlte.
Um verletzt zu werden, musste Zuneigung da gewesen sein, und sie mochte Alexi
de Warenne doch überhaupt nicht. Sie lächelte ihren Tanzpartner strahlend an,
als der Walzer zu Ende war.
    »Sie sind
nie so reizend gewesen wie heute Abend, Miss O'Neill«, sagte Haywood und
verbeugte sich. »Ich habe nicht gewusst, dass sie so eine ausgezeichnete
Tänzerin sind.«
    Von einem
vorbeikommenden Kellner nahm sie einen Weinkelch und versuchte, Alexi de
Warenne aus ihren Gedanken und aus ihrem Leben zu verbannen, während sie
hoffte, dass er bemerkte, wie viele Verehrer sie hatte. Nicht, dass sie ihn
absichtlich eifersüchtig machen wollte, es war ihr vollkommen egal, was er
dachte. Aber andere Männer fanden sie schön – andere Männer glaubten nicht,
dass sie einen üblen Charakter hatte!
    Der Wein
schmeckte köstlich. »Danke, Sir Robert. Und vielen Dank für den wunderbaren
Tanz. Ich hoffe, Sie werden mich nicht wieder so vernachlässigen, wie Sie es
während der letzten paar Monate getan haben.« Sie nippte an ihrem Wein und
wusste, dass sie mehr als ihre üblichen zwei Gläser getrunken hatte. Es war ihr
egal. Ohne den Alkohol würde es ihr vielleicht nicht gelingen, die
lächerlichen, unerklärlichen Tränen zurückzuhalten.
    »Mir war
nicht bewusst, dass Sie meine Besuche wünschen«, sagte Haywood und
errötete. »Aber ich werde mit Vergnügen wiederkommen.«
    Elysse
ermutigte ihn, noch einmal vorzusprechen. Als er gegangen war, trank sie rasch
ihr Glas leer, ehe sie mit Jonathan Sinclair zur Tanzfläche ging, einem der
Männer, der um ihre Hand angehalten hatte. Er war sehr angespannt, und sie
wusste sofort, dass er sie immer noch begehrte. Während er sie im Walzertakt
drehte, sagte er: »Ich hätte nicht gedacht, dass Sie mir auch nur einen einzigen
Tanz gewähren, Miss O'Neill.«
    »Natürlich
tanze ich mit Ihnen.« Sie lächelte ihn an. »Ich habe mich schon den ganzen
Abend darauf gefreut.«
    Er
erschrak. »Warum sind Sie so freundlich zu mir?«
    »Halten Sie
mich für unfreundlich, Sir?« Sie tat so, als wäre sie tief gekränkt, und
legte ihm ihre Hand auf die Schulter.
    »Natürlich
nicht«, sagte er schroff und geriet aus dem Takt. »Ich finde, Sie sind
ebenso freundlich wie attraktiv.«
    »Wenn Sie
mich das nächste Mal besuchen, werde ich mich Ihnen erklären«, sagte
Elysse. Schon als sie sprach, sagte ihr eine kleine
Stimme in ihrem Inneren, dass sie zu weit ginge, und dass sie es bedauern
würde, wenn er tatsächlich käme.
    »Ich werde
morgen kommen«, sagte er sofort. »Natürlich nur mit Ihrer Erlaubnis.«
    »Und ich
werde Sie gespannt erwarten«, gab sie heiter zurück.
    Nach zwei
weiteren Tänzen musste sie sich entschuldigen, um wieder zu Atem zu kommen. Als
sie an einem Tisch mit Desserts stand, entdeckte sie Montgomery auf der anderen
Seite des Raums. Er lächelte ihr zu, und sie erwiderte sein Lächeln. Sie hatten
schon zweimal miteinander getanzt, und er war ein wunderbarer Tänzer,
leichtfüßig und schnell. Was noch wichtiger war, er hatte herzlich und
freundlich gewirkt. Alexi hatte recht gehabt – vielleicht war er wirklich an
ihr interessiert.
    Warum
sollte sie ihn dann nicht ermutigen? Er war ein Seemann, und sie war die
Tochter eines Kapitäns. Ihr Vater schien ihn zu mögen – alle schienen ihn zu
mögen – und sie brauchte nicht des Geldes wegen heiraten, sie hatte selbst Geld
genug.
    Noch immer
spürte sie den Schmerz in ihrer Brust – in ihrem Herzen – und wenn sie nicht
sehr aufpasste, dann würde er aus ihr herausbrechen.
    Sie ging zu
dem Tablett mit dem Wein und überlegte, ob sie es wohl wagen konnte, noch ein
Glas zu trinken, während sie sich danach sehnte, sich wirklich glücklich und
heiter zu fühlen. Doch sie fühlte sich etwas unsicher auf den Beinen. Bestimmt
würde der Wein ihre Laune verbessern. In der Vergangenheit hatten ein oder zwei
Gläser sie immer in eine heitere Stimmung versetzt. Warum nur fühlte sie sich
jetzt nicht heiter?
    Als sie die
Hand nach einem Glas ausstreckte, hielt sie jemand am Arm fest. »Du hast genug
gehabt«, sagte Alexi warnend.
    Er

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