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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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fertig, Elysse.« Seine Miene wurde härter. »Ich möchte, dass du
dem hier heute Abend ein Ende bereitest, ehe du in Schwierigkeiten gerätst –
die Sorte Schwierigkeiten, aus denen du nicht mit einem Lächeln und einem
Augenaufschlag herauskommst.«
    Sie
versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen, aber es gelang ihr nicht. »Du kannst
mir nichts befehlen, als wäre ich ein Mitglied deiner Mannschaft – oder deine
Schwester.«
    »Du begehst
einen Fehler. Manchmal würde ich dich am liebsten übers Knie legen wie ein
kleines Kind. Du bist wahrhaftig die dickköpfigste Frau, der ich je begegnet
bin. Du spielst mit meinem Navigator, und das ist selbstsüchtig und
gefährlich.«
    Sie gab
zurück: »Und du spielst mit Louisa, oder nicht? Ich frage mich, warum du so
gegen William bist, aber nicht gegen meine anderen Verehrer wie James Ogilvy?
Kann es sein, dass du eifersüchtig bist?«
    Er sah sie
überrascht an. »Ich bin nicht eifersüchtig. Für mich gehörst du zur Familie.
Sonst nichts. Wir kennen einander seit dreizehn Jahren!«
    Sie trat
entgeistert zurück. »Wir sind keine Familie. Wir sind nicht einmal miteinander
verwandt!«
    »Oh – warte
einen Moment. Bist du vielleicht eifersüchtig? Möchtest du nur meine
Aufmerksamkeit erregen?« Er schien vollkommen ungläubig.
    »Nein, das
will ich nicht!«, rief sie erschrocken.
    Er sah sie
an, skeptisch und prüfend. »Ich kenne dich genauso gut – nein, sogar besser –,
als meine eigenen Schwestern! Ich weiß, was du denkst und was du willst. Ich
weiß, wer du bist. Manchmal glaube ich, ich kenne dich zu gut. Wenn ich in
einen Raum gehe und dich sehe, denke ich: Sieh an, das ist Elysse, die hübsche,
verwöhnte kleine Prinzessin, die ich schon fast mein ganzes Leben lang
kenne.«
    Sie
zitterte. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wollte nicht, dass er das
sah. »Willst du damit sagen, ich bin für dich so etwas wie eine Schwester? Dass
du nicht einmal bemerkst, dass ich eine attraktive und vollkommen erwachsene
Frau geworden bin?«
    Seine Miene
verhärtete sich. »Es ist offensichtlich, dass du gut aussiehst, aber ansonsten
denke ich nicht an dich.«
    Sie sah ihn
an, zutiefst verletzt.
    Er ließ den
Blick über ihr lavendelfarbenes Kleid gleiten. »Ich hasse dieses Kleid«,
erklärte er. Und dann ging er davon.
    Sie war so
erschrocken, dass sie sich nicht von der Stelle rühren konnte. Wenn er mich
in einem Raum sieht, dann sieht er eine verwöhnte kleine Prinzessin. Er sieht
keine schöne Frau, er sieht ein Mädchen, das er sein ganzes Leben lang kannte,
so etwas wie eine Schwester.
    »Ich mag
das Kleid«, sagte Montgomery sanft. »Ich finde, Sie sehen reizender aus denn
je. Elysse, weinen Sie nicht.«
    Sie drehte
sich um und bemerkte, wie besorgt er sie ansah. Ihr fiel auf, dass er gelauscht
haben musste. Es war ihr egal, ihr Herz war gebrochen.
    Irgendwie
gelang es ihr, ihn anzulächeln.
    Er streckte
den Arm aus und nahm ihre Hand.
    Sie wusste nicht mehr, warum sie sich
je danach gesehnt hatte, in Alexi de Warennes Armen zu liegen. Sie wusste nicht
einmal mehr, warum sie in ihm je einen Freund gesehen hatte. Er war verabscheuungswürdig.
Er glaubte, über ihr Leben bestimmen zu müssen, behandelte sie wie eine
Schwester, und dabei lief er die ganze Zeit über Flittchen wie der Witwe
Cochrane nach. Wen interessierte das? Nie zuvor war sie zurückgewiesen worden.
Sie kannte keine andere Debütantin in ganz Irland, die in nur zwei Jahren fünf
Heiratsanträge bekommen hatte. Seine Zurückweisung spielte keine Rolle –
überhaupt gar keine!
    Und wenn
William ihr den Hof machen wollte, dann würde sie ihn vielleicht sogar
ermutigen. Er war freundlich und anständig, er verurteilte sie nicht und warf
ihr auch nicht vor, eine Dirne zu sein. Er hielt sie nicht für verwöhnt und
selbstsüchtig. Wenn er sie Prinzessin nannte, dann war das als Kompliment
gemeint. Wenn Alexi das tat, dann meinte er es als Beleidigung – als Urteil
über ihren Charakter!
    Elysse
tanzte zum achten Mal an diesem Abend, und dabei lächelte sie beständig. Der
gut aussehende Sir Robert Haywood war mit fünfunddreißig Jahren schon Witwer
und galt als ausgezeichnete Partie. Er hatte ein paarmal bei ihr zu Hause
vorgesprochen, aber sie hatte sich nie für ihn interessiert, bis zu diesem
Abend. Als sie tanzten, lächelte sie ihn immerfort an und wollte sich auf
keinen Fall im Ballsaal umsehen. Sie wollte Alexi nicht sehen, nie mehr wieder.
    Ihre
Freundschaft war vorüber. Sie fand ihn

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