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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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schon
schwierig, aber wieder in Richtung Heimat zu segeln war noch gefährlicher. Doch
Alexi hielt die Gefahren für den besten Teil seiner Reise. Alexi de Warenne
war furchtlos und liebte Herausforderungen – das wusste Elysse nur zu genau.
    Aber
offenbar hatte Elysse sich umsonst Sorgen gemacht. In der vergangenen Nacht
hatte Ariella ihr eine Nachricht geschickt, in der sie schrieb, dass Alexi
gerade in Windhaven eingetroffen war. Es war
Mitternacht gewesen, als sie die Nachricht durch einen Boten erhielt.
Überrascht hatte sie gelesen, dass er vor einigen Tagen sicher in Liverpool
eingelaufen war, mit fünfhundert Tonnen Seide und Tee. Er hatte die Heimreise
von Kanton in einhundertzwölf Tagen geschafft – eine Leistung, über die jeder
sprach. Für einen Kapitän, der die Route nicht kannte, war diese
Geschwindigkeit außerordentlich beeindruckend. Wenn er das nächste Mal aus
China zurückkehrte, würde er Höchstpreise für seine Fracht verlangen können.
Und so gut, wie sie Alexi kannte, würde er zweifellos damit prahlen.
    Elysse warf
ihrem Spiegelbild einen letzten Blick zu und zupfte noch einmal ihr Mieder
zurecht, wohl wissend, dass ihre Mutter sie tadeln würde, weil sie so kühn war.
Sie war eine umschwärmte Schönheit – jeder ihrer bisherigen Verehrer hatte sie
angebetet. Viele Male hatte man ihr schon gesagt, dass sie ihren Eltern ähnlich
sah - sie war zierlich, besaß die kornblumenblauen Augen ihrer Mutter, und ihr
Haar war so goldblond wie das ihres Vaters. In den vergangenen zwei Jahren
hatte sie viele Verehrer gehabt und fünf Heiratsanträge bekommen. Doch sie
hatte jeden Verehrer und jeden Antrag abgewiesen, obwohl sie inzwischen zwanzig
Jahre alt war, und ihr Vater hatte nichts dagegen gehabt. Sie hoffte, dass
Alexi sie nicht verspotten würde, weil sie noch nicht verheiratet war. Mit
etwas Glück würde er sich nicht erinnern an ihr Vorhaben, mit achtzehn Jahren
unter der Haube zu sein.
    »Elysse!
Wir sind hier – Alexi ist heimgekehrt, er wartet unten!«, rief Ariella und
klopfte von außen an ihre Tür.
    Elysse
holte tief Luft. Ganz plötzlich war sie so aufgeregt, dass sie fürchtete, in
Ohnmacht zu fallen. Sie lief zur Tür und öffnete sie. Ihre beste Freundin warf
einen erstaunten Blick auf ihr Abendkleid, ehe die beiden einander umarmten.
    »Gehst du
heute aus? Gibt es einen Empfang, zu der ich nicht eingeladen bin?«
    Elysse
lächelte. »Natürlich nicht, ich bleibe heute hier. Ich möchte alles über China
und Alexis Abenteuer hören. Wie sehe ich aus?« Sie drehte sich rasch im
Kreis.
    Ariella war
ein Jahr jünger als Elysse und sah sehr exotisch aus – helle Augen, olivbraune
Haut und dunkelblondes Haar. Sie war außergewöhnlich gebildet, liebte
Bibliotheken und Museen und machte sich nichts aus edler Garderobe und Bällen.
»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, du versuchst, jemanden zu
beeindrucken.«
    »Warum
sollte ich mir die Mühe machen, deinen Bruder zu beeindrucken?« Sie
lachte. »Aber er soll zur Kenntnis nehmen, dass ich jetzt erwachsen bin – und
die begehrteste unverheiratete Frau in ganz Irland.«
    Ariella
antwortete trocken: »Alexi mag seine Fehler haben, aber ganz bestimmt hat er
keine Schwierigkeiten damit, eine attraktive Frau zu bemerken.«
    Elysse
schloss die Tür. Alexi liebte die Frauen, aber das war keine Überraschung –
alle Männer der Familie de Warenne waren Frauenhelden, was stets an ihrem
Hochzeitstag endete. Es gab die alte Familienüberlieferung, dass ein de
Warenne, wenn er sich verliebte, der Auserwählten für immer treu sei, auch wenn
es manchmal etwas länger dauerte, bis er eine geeignete Frau fand. Elysse
drückte Ariellas Hand, als sie den langen Gang hinunterliefen, vorbei an den
Familienporträts. »Hat er gesagt, warum er so lange fortgeblieben ist?«
    »Mein
Bruder ist ein Seefahrer und ein Abenteurer«, sagte Ariella. »Er ist ganz
vernarrt in China – oder jedenfalls in den Handel mit China. Gestern Abend
konnte er über nichts anderes reden – er will ein Schiff bauen, nur für Fahrten
in dieses Land.«
    Während sie
die Treppe hinuntergingen, sah Elysse sie an. »Dann wird er weiter Schiffe an
die East India Company verleihen? Es hat mich überrascht zu hören, dass er die Ariel verliehen hat. Ich kann mir Alexi nicht in den Diensten von jemand
anderem vorstellen.« Er hatte nie zuvor ein Schiff vermietet.
    »Alexi war
entschlossen, in diesen Handel einzutreten«, sagte Ariella. »Ich glaube,
jeder im

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