Brenda Joyce
Raum.«
Reginald
nickte, inzwischen hochrot im Gesicht, und ergriff die Flucht.
Langsam
schlug Alexi die Handflächen gegeneinander. Ihr Mut beeindruckte ihn. Er sah
zu, wie sie zur Tür ging und sie schloss, dann ertappte er sich dabei, dass er
den Blick über ihre zierliche und doch sehr feminine Gestalt gleiten ließ. Als
sie sich zu ihm umdrehte, runzelte er die Stirn und blickte rasch auf in ihr Gesicht.
»Gut gemacht. Aber du bist nicht die Herrin dieses Hauses.«
Ihr Blick
war kalt. »Ich bin deine Frau.«
»Es ist mir
lieber, wenn du mich nicht daran erinnerst.«
Langsam schüttelte sie den
Kopf. »Warum hast du dieses Haus gekauft?«
Er war
überrascht. Dann sah er genauer hin und entschied, dass er sich keinen Vorwurf
machen konnte, am vergangenen Abend beinahe über sie hergefallen zu sein. Sie
war die attraktivste Frau, der er je begegnet war – und das wollte einiges
heißen. »Es gefällt mir eben. Aber warum bist du hier? Verfolgst du mich?«
Er machte einen Schritt auf sie zu. Sein Herz schlug schneller.
Sie
verschränkte die Arme. »Sei nicht albern. Als deine Frau habe ich ein Recht,
hier zu sein.«
»Du bist
nur dem Namen nach meine Frau«, sagte er und blieb wenige Zentimeter von
ihr entfernt stehen. Er wusste, dass er sie absichtlich so bedrängte. Aber wenn
sie ihm nicht gewachsen war, dann hätte sie nicht herkommen dürfen.
»Das klingt
beinahe enttäuscht.«
Er lachte.
»Komm schon, Elysse, du kennst mich besser. Was willst du? Bist du gekommen, um
mehr von dem zu haben, was ich dir gestern gab?«
Sie schrie
leise auf.
»Ah –
offensichtlich nicht.« Er konnte nicht anders, er blickte hinab zu ihrem
Kleid. Ihre Diamanten waren nicht so teuer wie die Aquamarine. Er betrachtete
die dünne, schlichte Kette. »Habe ich die auch gekauft?«
»Verdammt
sollst du sein«, flüsterte sie. »Natürlich hast du das.«
Langsam hob
er den Kopf und sah ihr in die blitzenden Augen. Es gefiel ihm, dass sie so
wütend war. »Dann bewegst du dich in der falschen Gesellschaft«, stellte
er fest. »Wenn ein Mann wirklich die Gunst einer Frau genießt, dann belohnt er
sie mit irgendeinem hübschen Zeichen seiner Liebe. Ich bin entsetzt, dass
Blair so geizig ist.«
Sie schlug
ihm ins Gesicht, fest und mit aller Kraft.
Sein
ohnehin schon schmerzender Kopf schien zu explodieren. Er packte ihr
Handgelenk, fester, als er es jemals zuvor getan hatte, und sie schrie auf.
Dann lockerte er den Griff, ließ sie aber nicht los. »Ich verstehe nicht, warum
du gekommen bist«, sagte er kühl.
»Nimm deine
Hände weg«, sagte sie.
Er zögerte.
Der Gentleman in ihm – und bei jeder Frau, außer seiner eigenen, benahm er sich
wie ein Gentleman – wusste, dass sein Benehmen abscheulich war. Er ließ sie
los.
»Diese
Situation ist unakzeptabel, Alexi«, sagte sie.
Ihr Tonfall
klang hart, aber es lag ein Beben in ihrer Stimme. Er sah sie genauer an. Sie
war zornig, aber vor allem verletzt. Er erstarrte und bemühte sich, kein
Mitleid für sie zu empfinden. »Da stimme ich dir zu. Diese Ehe ist
unerträglich. Bist du gekommen, um mich um eine Annullierung zu bitten?«
Er wollte ihr sagen, dass er damit gern einverstanden wäre. Doch er tat es
nicht und wartete, beobachtete sie dabei so genau, als wäre sie seine
Erzfeindin.
Sie
richtete sich auf. »Ich habe sechs Jahre der Demütigungen ertragen. Niemals
würde ich meinen Feinden neue Nahrung für ihr Gerede bieten, indem ich dich um
eine Annullierung bitte.«
Er fühlte
so etwas wie Erleichterung. Dann sah er ihr in die Augen und glaubte, Tränen
darin zu erkennen. »Warum bist du dann gekommen?«
»Wenn du
wirklich in der Stadt bleiben willst, dann müssen wir unsere Situation
besprechen.«
Es dauerte
einen Moment, bis er begriffen hatte, worauf sie hinauswollte. Dann trat er
einen Schritt zurück. »Da gibt es nichts zu besprechen«, erklärte er. »Du
hast deine Wohnung – für die ich großzügig bezahle – und ich habe dieses
Haus.«
»Ich werde
mich nicht weiter demütigen lassen, indem du getrennt von mir lebst«,
rief sie. »Ich habe jahrelang so getan, als wäre ich glücklich
verheiratet!«
Wieder
dauerte es einen Moment, bis er reagierte. »Willst du mir sagen, dass du hier
einziehen möchtest? Bei mir?« Er konnte es nicht glauben.
»Natürlich
will ich nicht mit dir zusammenleben«, fuhr sie ihn an. »Aber
es gibt keine andere Möglichkeit. Ich werde nicht für Gerüchte
sorgen, indem du hier lebst und ich in meiner Wohnung.« Er
Weitere Kostenlose Bücher