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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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nehmen würde, wenn sie seine Wünsche ignorierte.
    In den
letzten sechs Jahren war sie stark genug gewesen, um eine heitere Miene
aufzusetzen und zu überleben. Ganz bestimmt war sie stark genug, um
auszuhalten, was er tun würde, wenn er später am Abend nach Hause kam. Sie war
böse mit ihm, aber sie wollte nicht gegen ihn kämpfen – nicht, wenn sie
gemeinsam in demselben Haus leben mussten.
    Er würde
mir nie wehtun, dachte sie unbehaglich. Aber er war immer noch wütend auf sie.
Lag es daran, dass er nicht verheiratet sein wollte, oder an dem, was mit
William Montgomery passiert war? Er hatte deutlich gesagt, dass er die
Vergangenheit noch nicht vergessen hatte – ebenso wenig wie sie.
    Die Tür zu
dem Wohnraum, den sie miteinander teilten, stand weit offen. Elysse blickte in
den großen Raum mit der hohen Decke, den gemusterten Wänden und den Teppichen.
Es gab einen großen Kamin mit einem blauen Damastkanapee davor. Dahinter
standen ein kleiner Sekretär und ein zierlicher Stuhl. Unterhalb der
Fensterreihe auf der anderen Seite des Raumes gab es einen Tisch mit vier
Stühlen. Die Aussicht von diesem Zimmer aus war noch besser als die von ihrem
eigenen.
    Des Weiteren
gab es einen großen Kleiderschrank und ein Bücherregal. Dazwischen war eine
Tür, die gerade weit offen stand. Im Mittelpunkt des angrenzenden Raumes stand
Alexis riesiges mit Samtvorhängen in Blau und Gold verhangenes Bett.
    Diese
Vernunftehe ist vorüber, und ich werde meine Rechte einfordern.
    Elysse ging
zurück in ihr Zimmer und schloss energisch die Tür hinter sich, als
unerwünschte Erinnerungen von der Begegnung in dem dunklen Büro vor ihrem
inneren Auge erschienen. Schon bei dem Gedanken daran wurde sie rot. Vielleicht
würde er an ihre Tür klopfen, aber er würde niemals versuchen, mit Gewalt einzudringen
oder sich ihr aufzudrängen. Warum also war sie so beunruhigt?
    Alles war
so schnell geschehen – seine triumphale Rückkehr, der Kauf dieses Hauses, ihr
Entschluss, bei ihm einzuziehen. Sie erinnerte sich daran, dass dies nur eine
Scheinehe war – sie schützte nur, was von ihrem Ruf noch übrig war. Sie hatte
ihn verachtet für sein Benehmen, und er verachtete sie. Das hatte er sogar
gesagt. Und sie würde nicht zulassen, dass sie dadurch verletzt wurde. Sie
würde überhaupt nie wieder zulassen, dass er sie verletzte.
    Es wäre
alles viel einfacher, wenn er die Stadt einfach wieder verlassen würde!
    »Diese Tür
halten wir verschlossen«, erklärte sie und drehte den Schlüssel im Schloss
herum.
    Matilda und
Lorraine richteten sich auf und sahen sie überrascht an.
    Elysse
bemerkte, wie sich das anhörte, und schloss die Tür wieder auf. »Ich bin
überanstrengt. So plötzlich umzuziehen ist nicht einfach.« Sie ging zu dem
Stuhl vor dem Kamin und setzte sich. Was sie wirklich anstrengte, war die
Tatsache, dass Alexi in jenem so wenig von ihr entfernten Bett schlafen würde,
    »Möchten
Sie sich ein bisschen ausruhen?«, fragte Matilda freundlich. »Das war
alles sehr viel, und Sie wirken erschöpft.«
    Elysse
versuchte, sie anzulächeln. Matilda war ihr Felsen und ihr Anker. Sie stellte
niemals Fragen, wusste aber immer, wann sie ihr eine Tasse Schokolade oder ein
Glas Brandy schicken sollte. Als sie ankamen, hatte Matilda sie gefragt, ob sie
ihre Verabredungen für den Abend einhalten wollte. Elysse wusste, sie würde
nicht in der Lage sein, sich für den Abend anzukleiden und um sieben Uhr bei Mr
und Mrs Gaffney zum Essen zu erscheinen. Das Erste, was sie nach ihrer Ankunft
in Oxford Mansion getan hatte, war also, eine Nachricht zu schreiben, in der
sie ihr Bedauern darüber ausdrückte, sich entschuldigen zu müssen. Da ihr
Gemahl so plötzlich von seiner Reise zurückgekehrt war, würde sie nicht am
Abendessen teilnehmen können, freute sich aber bereits auf das nächste Treffen.
    Ihr
Kopfschmerz wurde heftiger. Sie hatte es nicht so klingen lassen wollen, als
würde sie den Abend mit Alexi verbringen. Aber bis zum Morgen würde die halbe
Stadt wissen, dass sie den Abend damit
zugebracht hatte, bei ihm einzuziehen, und ihr Stolz würde gewahrt werden –
wenn auch nicht ganz. Jeder, der ihn an diesem Abend irgendwo allein traf,
würde das Schlimmste annehmen – dass er sich nicht im Geringsten für sie
interessierte. Dass sie sich unverrückbar auseinandergelebt hatten. Und was das
Schlimmste war: Es stimmte.
    Sie wusste,
er würde wütend sein, weil sie hier eingezogen war, unaufgefordert und
unerwünscht. Aber sie

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