Brenda Joyce
deinen
Geldgebern damit gebracht hast?«
»Ich bin
ausgezeichneter Stimmung«, log Alexi.
»Wirklich?
Dann hast du die Begegnung mit Elysse also genossen?«
Alexi sah
ihn kühl an. Nur Stephen Mowbray kannte die Wahrheit über die Nacht des Balles
auf Windhaven.
Stephen zog
einen Stuhl heran, setzte sich darauf und schlug die Beine übereinander. »Ich
kenne Elysse so lange, wie ich dich kenne. Sie
ist schrecklich eitel, kokettiert gern und ist ziemlich bestimmend, aber sie
ist deine Frau, in guten wie in schlechten Tagen. Wäre es nicht an der Zeit zu
vergeben?«
Alexi
begann es zu bedauern, sich ihm jemals anvertraut zu haben. »Ich werde meine
Ehe nicht mit einem Mann diskutieren, der mehr als zehn Jahre lang angeblich
nach einer Braut sucht.«
»Warum
nicht? Letzte Nacht konntest du über nichts anderes sprechen. Vielleicht kann
ich dir einen Rat geben, auch wenn ich Junggeselle bin.«
Alexi
erinnerte sich vage daran, sich laut und wiederholt darüber beklagt zu haben,
dass Elysse zum Hafen gekommen war. Hatte er sich auch über Blair beklagt,
ihren Liebhaber? Er wurde rot. »Sie hat Nerven«, stieß er hervor. »Kennst
du Thomas Blair?«
»Ja, ich
kenne ihn, und ich bringe ihm sehr großen Respekt entgegen. Ich habe von ihm
sogar Geld geliehen für einige der Projekte meiner Stiftung.« Stephen war
einer der größten Wohltäter des Landes. Er gründete Krankenhäuser, Anstalten
und Schulen für die Armen – wenn er nicht gerade die heiratsfähigen Töchter
irgendwelcher ehrgeizigen Mütter abwehrte.
»Seine
Gewinnbeteiligungen grenzen an Diebstahl.«
Stephen zog
die Brauen hoch. »Kannst du es ihm wirklich übel nehmen, dass er deine Frau
verehrt? Und kannst du es ihr vorwerfen, dass sie bei anderen Trost sucht –
genau wie du?«
Alexi stand
auf. »Es ist mir egal, was sie tut und mit wem sie es tut.«
»Ich bin
froh, dass du so denkst.« Auch der Duke of Clarewood erhob sich. »Und
jetzt, da du dich entschieden hast, eine Weile an Land zu bleiben, könnte die
Saison sogar ganz unterhaltsam werden.«
»Du gehst
mir auf die Nerven«, sagte Alexi. »Vielleicht werfe ich dich jetzt gleich
hinaus.«
Endlich
lächelte der Freund. »Gut. Denn du gehst mir immer auf die Nerven. Dann
herrscht jetzt Gleichstand.«
Ganz
plötzlich waren unverkennbar weibliche Schritte zu hören. Beide Männer drehten
sich um. Alexi fühlte, wie sein Herz schneller schlug, als Elysse an der Tür
stand, ein schockierend schöner Anblick. Sie trug Türkis und Diamantschmuck. Er
spürte, wie er errötete.
Und er sah,
dass auch ihre Wangen gerötet waren. Sie war wütend. Aus irgendeinem Grund
gefiel ihm das.
Reginald
erschien, verwirrt. »Kapitän, Sie haben eine Besucherin. Ich bat sie zu
warten, aber ...«
»Ich wollte
nicht in der Halle warten, bis du dich entschieden hast, ob du mich sehen
willst oder nicht«, sagte Elysse. Ihr Tonfall klang angespannt.
Es freute
ihn, dass sie wütend war. »Ich nehme an, du darfst hereinkommen. Guten Morgen,
Elysse. Bitte begrüße den Duke of Clarewood. Und, Reginald: Mrs de Warenne ist
zufällig meine Gemahlin.«
Der Butler
erbleichte.
Elysse warf
einen kurzen Blick auf Clarewood. »Hallo, Stephen. Überredest du ihn gerade,
dieses Ungetüm zu verkaufen und wieder auf See zurückzukehren, wohin er
gehört?«
Clarewood
verneigte sich und wirkte sehr erheitert, trotz seiner ernsten Miene. »Ehrlich
gesagt, gefällt mir dieses Haus recht gut. Ich ermutige ihn eher, für eine
Weile in der Stadt zu bleiben.«
»Vielen
Dank«, sagte sie finster.
»Ich werde
sofort gehen, damit ihr beide anfangen könnt, auch wenn ich mir wirklich
wünschen würde, Zeuge eures Gesprächs zu sein«, sagte er und verzog die
Lippen. Mit einer weiteren knappen Verbeugung machte er kehrt und ging rasch
hinaus.
Ihre Augen
blitzten, als Elysse zu Reginald sagte: »Bitte lassen Sie uns allein.«
Reginald
wandte sich zum Gehen, als Alexi sagte: »Bleiben Sie.«
Reginald
zögerte und sah zwischen den beiden unsicher hin und her. Schließlich ergriff
Elysse das Wort. »Wir haben persönliche Dinge zu besprechen.«
»Nicht dass
ich wüsste«, spottete Alexi und verschränkte die Arme. Was zum Teufel
wollte sie?
Endlich sah
sie Reginald an. Ihr Blick war kühl, aber keineswegs herrisch, ihre Haltung
sehr würdevoll. »Ich bin die Herrin des Hauses. Würden Sie bitte Tee und
Erfrischungen bringen? Und würden Sie bitte für Mr de Warenne etwas
Angemessenes zum Anziehen bringen? Es riecht in diesem
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