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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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hoffte, dass das nicht der
Fall war. Sicherlich würde jeder Opernbesucher diese Besonderheiten bemerken.
    Blair
murmelte: »Sie scheinen abgelenkt, Elysse.«
    »Warum
sollte ich das sein?«, brachte sie heraus. Sie konnte Blair nicht ansehen,
denn sie beobachtete Alexi.
    Er beugte
sich vor. »Weil er mit einer anderen hier sein könnte und Sie eifersüchtig
sind?«
    Sie fuhr
herum und sah ihn an. »Ich bin nicht eifersüchtig, Thomas«, sagte sie,
aber ihre Stimme war zu hoch, und einige Besucher, die in der Nähe standen,
drehten sich zu ihr um. Sie errötete. Man hatte sie belauscht, und das würde
dem Klatsch neue Nahrung geben. »Alex macht, was er will, das hat er schon
immer getan. Daran bin ich gewöhnt.« Besitzergreifend nahm sie Blairs Arm
und lächelte ihn an, um die heitere Fassade aufrechtzuerhalten. Jedenfalls
hoffte sie, dass ihr das gelang.
    Blair
schien Zweifel zu haben. »Er hält sich ja kaum jemals in der Stadt auf, wie
könnten Sie also daran gewöhnt sein? Ich dachte, Sie führten eine solide Ehe,
aber Ihre Begegnung gestern war eine der angespanntesten, die ich je gesehen
habe.«
    Sie wusste
nicht, was sie antworten sollte. »Wir führen eine ungewöhnliche Ehe«,
sagte sie schließlich, »aber sie ist solide, Thomas, wirklich«, schwindelte
sie in dem verzweifelten Bemühen, ihn zu überzeugen.
    Der Blick,
mit dem er sie ansah, verriet ihr, dass er nicht viel von dem glaubte, was sie
behauptete. »Ich hoffe«, murmelte er, »dass Sie für mich inzwischen echte
Zuneigung empfinden, ungeachtet dessen, was Sie vielleicht für Kapitän de
Warenne fühlen.«
    Sie wurde
unruhig. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um überhaupt irgendwelche
Gefühle zu bekennen, nicht, wenn Alexi sich in Hörweite aufhielt, nicht, wenn
zufällige Passanten bemerken könnten, wie sie mit Blair zusammenstand, in
einiger Entfernung
von ihrem Ehemann. Natürlich mochte sie Blair. Aber sie sah wieder zu Alexi
hin. Bisher hatte er sie nicht entdeckt. Dann drehte sich die Frau, bei der er
stand, ein wenig herum, und sie erstarrte. Er sprach mit Louisa Cochrane!
Natürlich war sie jetzt Mrs Weldon, denn vor einigen Jahren hatte sie erneut
geheiratet. Mr Weldon schien jedoch nicht anwesend zu sein. Louisa lächelte
Alexi an.
    Offenbar
wollte Louisa ihr Verhältnis wieder aufnehmen, wenn sie es nicht schon getan
hatte. Elysse war traurig und verärgert. Der Abend konnte kaum schlimmer
werden.
    »Wann
werden Sie mir die Wahrheit gestehen? Ich werde Ihr Geheimnis bewahren, Elysse.
Sie und Ihr Mann leben getrennt – und Sie haben kein gutes Verhältnis«,
sagte er. »Aber das haben nicht Sie so gewollt.«
    Zitternd
drehte sie sich zu ihm um. »Thomas, das ist nicht fair.« Sie wollte sagen,
dass sie und Alexi einander sehr mochten, doch sie brachte die Worte nicht
heraus.
    Er berührte
ihre Wange. »Ich möchte helfen, Elysse. Ich sehe Sie nicht gern so unglücklich.
Ich weiß, wie stolz Sie sind. Dass Kapitän de Warenne mit einer anderen Frau
hierherkommt, muss sehr schmerzlich für Sie sein, ungeachtet der Tatsache, dass
jeder hier denkt, wir wären ein Liebespaar.«
    Sie biss
sich auf die Lippe. Woher wusste er das alles? »Wir sind kaum das einzige Paar
hier, das getrennt lebt. Wie sollten wir auch zusammenleben? Wie Sie schon ganz
richtig bemerkten, ist er nur selten an Land. Wir haben eine
Vereinbarung.« Sie umklammerte ihre Handtasche so fest, dass ihre
Fingerknöchel weiß hervortraten. Sie dachte daran, wie er sie nach ihrer
Hochzeit einfach stehen gelassen und nicht einmal die Hochzeitsnacht mit ihr
verbracht hatte. So entfremdet konnte kaum ein zweites Paar hier sein.
    Er musterte
sie. »Aber Sie wollen im Grunde gar nicht getrennt von ihm leben, oder? Und
auch keine Übereinkunft haben. Ihre Ehe ist nicht so glücklich, wie Sie es
jedem gegenüber behaupten, der es hören will, oder?«
    Sie wollte
das leugnen, doch vor ihrem inneren Auge erschienen Bilder von ihrer letzten
Begegnung mit Alexi. Diese Ehe war unerträglich. Aber das konnte sie niemandem
sagen, am wenigsten Blair, selbst wenn er schon so viel von der Wahrheit
erraten hatte.
    Da nahm er
sie ganz plötzlich fest beim Arm und warf ihr einen kurzen, warnenden Blick zu.
Er sah an ihr vorbei. »Guten Abend, Kapitän de
Warenne. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich an Ihrer Stelle heute
Abend der Begleiter Ihrer schönen Frau bin.« Langsam und voller düsterer
Ahnungen drehte Elysse sich um – und begegnete Alexis Blick.
    Er war
wütend –

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