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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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dich geheiratet und deinen Namen gerettet habe. Viele Paare sind
einander entfremdet. Es ist nicht meine Schuld, dass du diese Fassade während
der vergangenen sechs Jahre aufrecht gehalten hast.« Aber seine blauen
Augen funkelten. Er ließ den Blick an ihrem Körper hinuntergleiten, dorthin,
wo ihre Brustwarzen sich unter dem seidenen Hausmantel abzeichneten.
    Eine leise
Stimme in ihrem Kopf sagte ihr, dass sie sich zurückziehen und morgen mit ihm
weiterreden sollte. »Wann wirst du zu deiner nächsten Reise aufbrechen?«,
fragte sie mit belegter Stimme.
    Er zuckte
die Achseln. »Ich werde im Juni oder Juli nach Kanton aufbrechen.«
    »Das dachte
ich mir. Im Juli beginnt die Tee-Ernte. Bis er verpackt ist, die Flüsse
hinuntergeschickt wurde und zum Verkauf bereitsteht, wirst du Kanton erreicht
haben.«
    Sein Blick
blieb wachsam. »Wenn ich Glück habe, ist mein Frachtraum im Oktober gefüllt,
und ich bin vor dem Novembermonsun unterwegs nach Hause.«
    Sie atmete
schneller. »Und hat Northern Financial schon für die Reise
unterschrieben?«
    Er hielt
inne. »Nein, Elysse. Das wirst du nicht wollen.«
    »Was werde
ich nicht wollen? Oh, warte. Ich kann Thomas fragen, ob er deine nächste Reise
finanziert.«
    Alexi bekam
einen hochroten Kopf. »Was hast du vor?«, wollte er wissen und beugte sich
zu ihr vor. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Wange.
    »Ich
brauche einen Ehemann, wenigstens für ein paar Wochen«, sagte sie und
versuchte, nicht vor ihm zurückzuweichen.
    »Sonst
passiert was? Du würdest deinem Liebhaber zuflüstern, dass er höhere Zinsen von
mir nehmen soll?« Seine Augen blitzten.
    Sie war außer Atem. »Thomas mag
mich sehr.«
    Er fluchte
und schlug die Tür hinter ihnen zu. Sie zuckte zurück, doch er hielt sie fest.
»Willst du mich erpressen?«, rief er. »Weißt du überhaupt, wie viele
Banken mir ihr Geld anbieten?«
    »Und dann
ist da noch Kapitän Littleton«, stieß sie hervor. »Ganz bestimmt braucht
auch er Geld.«
    Seine
blauen Augen wirkten mit einem Mal ganz dunkel.
    »Thomas
wird vielleicht auch Jardine finanzieren.« Sie spürte etwas Nasses auf
ihren Wangen und fragte sich, ob sie vielleicht weinte.
    Er zerrte
an ihrem Arm. »Ich kann es nicht fassen. Du erpresst mich tatsächlich!«
    »Ich will
nichts anderes als ein Leben ohne Demütigungen! Du musst nichts weiter tun, als
dich wie ein liebender Ehemann zu benehmen.« Doch schon als sie das sagte,
so voller Wut auf ihn, spürte sie, dass ihr das das Herz brechen würde – denn
in Wahrheit wollte sie so viel mehr ...
    »Niemand
erpresst mich, Elysse, nicht einmal du.«
    Als er sie
zur Seite stieß, stolperte sie, so viel Kraft besaß er. Sie konnte sich gerade
noch am Bettpfosten festhalten und richtete sich auf. Dann kam er auf sie zu,
das Gesicht vor Wut verzerrt.
    »Was hast
du vor?«, fragte sie ein wenig verängstigt.
    »Du willst,
dass ich ein richtiger Ehemann bin, ja, willst du das?«, rief er. Als sie
nicht antwortete – sie konnte nur nicken – sagte er: »Lade mich in dein Bett
ein, Elysse, dann werde ich ein richtiger Ehemann sein.«
    Entsetzt
klammerte sie sich an den Bettpfosten. Sie war zu weit gegangen, und sie wusste
es.
    Er war so
wütend, dass er am ganzen Körper zitterte. Er schien unfähig zu sein,
weiterzusprechen, doch als er es tat, klang seine Stimme belegt. »Wenn Blair
irgendwann einmal Littleton finanziert – oder einen anderen meiner Rivalen –
dann wird mir klar sein, welche Rolle du dabei gespielt hast. Und du möchtest
mich nicht zum Feind haben, Elysse.«
    Sie schrie
auf.
    Eine ganze
Weile stand er da und starrte auf das Bett, als überlegte er, ob er das tun
sollte, was er wirklich wollte. Dann warf er ihr einen verächtlichen Blick zu
und ging hinaus.
    Elysse lief
ihm nach und verriegelte die Tür hinter ihm. Dann sank sie auf den Boden,
umklammerte ihre Knie und weinte eine lange Zeit.

Kapitel 10
    Elysse schenkte Blair ein strahlendes
Lächeln. Sie war sich wohl bewusst, dass sie von dem Augenblick an, da er sie
für den Abend in der Oper abgeholt hatte, ungewöhnlich schweigsam gewesen war.
Sie standen in der großen Marmorhalle des Opernhauses am Piccadilly Circus,
umgeben von anderen Besuchern, die Damen in Abendgarderobe und mit Schmuck,
die Gentlemen im Frack. Sie hoffte, dass ihr scharlachrotes Seidenkleid von dem
Umstand ablenkte, dass sie leichenblass war.
    Blair
lächelte ebenfalls, doch er musterte sie prüfend.
    Ihr Lächeln
wirkte gezwungen und unsicher. Nie zuvor war

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