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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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sie sich erneut in Gefahr begab. Der jüngste Zwischenfall hatte
Francescas gesamte Familie furchtbar mitgenommen. Überhaupt regten sich beinahe
alle, die sie kannte, entsetzlich darüber auf, dass sie sich in ihrem Bemühen,
Mrs Kennedy zu schützen, derart schlimm verletzt hatte.
    Jonathon war bleich geworden. Offenbar fürchtete er sich vor ihrer
Mutter. »Nun ja, Miss Cahill, falls sie fragen sollte ...«
    »Sie haben mich nicht gesehen«,
wies Francesca den Dienstboten mit strahlendem Lächeln an – die Aussicht auf
einen neuen Fall versetzte sie in
Hochstimmung. »Ich verspreche Ihnen, Jonathon, die Angelegenheit wird keinerlei
schlimme Folgen haben. Meine Mutter ist daran gewöhnt, dass ich eigene Wege
gehe.«
    Jonathon
sah alles andere als glücklich aus.
    Mit einem tiefen Atemzug trat Francesca in die klirrende Kälte
hinaus. Die wuchtige Eingangstür fiel hinter ihr ins Schloss. Da Francescas
rechte Hand verbunden war, trug sie nur an der Linken einen Handschuh. Ein
siegesgewisses Lächeln umspielte ihre Lippen. Julia Van Wyck Cahill ein
Schnippchen zu schlagen war ein Kunststück, das nicht häufig gelang.
    Doch nun blieb keine Zeit, in ihrem Triumphgefühl zu schwelgen.
Wenn ihr Instinkt sie nicht trog, wartete eine ernste Angelegenheit auf sie.
    Die ausgedehnten Rasenflächen vor dem Haus waren mit hart
gefrorenem, strahlend weißem Schnee bedeckt. Francesca blieb am Fuß der Vordertreppe kurz stehen und seufzte erleichtert
auf. Ihr Blick glitt über die kreisförmige Auffahrt, das schmiedeeiserne
Tor und die Fifth Avenue, die zu dieser Stunde kaum befahren war. Gerade kam
eine vierspännige Kutsche die Straße herunter, außerdem zwei Hansoms und ein
außerordentlich eleganter Brougham. In einiger Entfernung erkannte sie durch
die Bäume, die den Central Park säumten, mehrere Reiter sowie eine Frau, die
mit zwei Kindern spazieren ging. Trotz der Kälte war es ein prächtiger Tag.
    Plötzlich hörte sie die Stimme eines Mannes, den sie bereits nach
kurzer Bekanntschaft zu verabscheuen gelernt hatte – und zu fürchten.
    »Guten Tag, Miss Cahill. Ist das nicht ein
herrliches Wetter?«
    Als Francesca erschrocken herumfuhr, sah sie
Arthur Kurland vor sich, den aufdringlichen und hinterhältigen Reporter von der
Zeitung The Sun. Er trat hinter zwei mannshohen griechischen Urnen
hervor, die am Fuß der Vordertreppe standen.
    Francesca stockte der Atem. Dieser Mann besaß
ein ausgesprochenes Geschick dafür, Geheimnisse aufzudecken, und sie selbst
hatte durchaus das eine oder andere Geheimnis, von dem sie vermeiden wollte,
dass es ans Licht kam. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Mr Kurland! Wollten Sie
gerade jemandem aus meiner Familie einen Besuch abstatten, oder schleichen Sie
einfach nur so unerlaubterweise auf dem Grundstück herum?«
    Er lächelte ebenfalls und kam näher. Der Mann
war in den Dreißigern, dunkelhaarig und mittelgroß. Äußerlich wirkte er
unscheinbar, doch an den Artikeln, die er für die Sun verfasste, gab es
ganz und gar nichts Unscheinbares, ebenso wenig wie an seinem Scharfsinn und
seiner Aufmerksamkeit. Diesem Mann entging nichts – leider. »Ich bekenne mich
schuldig im Sinne der Anklage.« Er grinste. »Ich habe auf Sie gewartet, Miss
Cahill.«
    »Dann vergeuden Sie Ihre Zeit. Ich hatte einen
Anflug von Grippe und kann Ihnen nichts Interessantes berichten.« Damit ließ
sie ihn stehen und schritt zügig die Auffahrt hinunter zur Straße. Sie wollte
eine Mietdroschke heranwinken, denn ihr Vater, Andrew Cahill, war mit einer der
beiden Kutschen der Familie unterwegs, und Julia würde in Kürze mit der anderen
zum Mittagessen ausfahren.
    »Der Commissioner ist doch gewiss mit ein paar interessanten
Neuigkeiten zu Ihnen gekommen, die für mich eine sensationelle Story abgeben
könnten«, drängte der Reporter, der sie eingeholt hatte. »Wenn ich mich nicht
irre, hat er Sie jeden Tag besucht, seit der Kreuzmörder gefasst wurde. Was
haben Sie denn da an der Hand?«
    Francesca blieb abrupt stehen. Ein grässlicher Verdacht beschlich
sie. Sollte das eine Anspielung sein? Kurland hatte sie und Bragg schon
unzählige Male zusammen gesehen. Sie hatten gemeinsam in drei ausgesprochen
heiklen Fällen ermittelt, von denen die Entführung des Burton-Jungen der erste
gewesen war.
    »Miss Cahill?« Arthur Kurland packte sie am Arm. »Es ist wirklich
interessant – wenn auch kaum eine Zeitungsmeldung wert –, dass Commissioner
Bragg Sie täglich besucht hat, seit der Kreuzmörder verhaftet

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