Brenda Joyce
begann.
Dann sog er ihre Brustwarze in seinen Mund
ein.
Francesca stieß einen Schrei aus, und im nächsten Augenblick
spürte sie seine Hand unter ihren Röcken, wie sie aufwärts über ihr
bestrumpftes Knie glitt, über ihren bloßen Oberschenkel. Francesca erstarrte.
Bragg hob den Kopf, blickte sie an, und sie erkannte die Leidenschaft
in seinem Gesicht. Im nächsten Moment strich er mit den Fingern weiter ihren
Schenkel hinauf, bis er schließlich ihr Geschlecht erreichte.
Sie stöhnte wie von Sinnen. Er küsste sie
wieder – ihren Mund, ihr Gesicht –, während er sie zugleich mit den Fingern
streichelte, und dann empfand sie etwas, das sich wie elektrischer Strom
anfühlte oder wie ein Blitzschlag. Ihr Rücken bog sich durch, Sterne
explodierten im Inneren der Kutsche, nicht einmal, viele Male, und als sie
durch den Nachthimmel herabschwebten, sank Francesca mit ihnen, schwerelos,
tiefer und immer tiefer.
Bis sie plötzlich hartes Holz im Nacken
fühlte, eine feste Sitzbank unter ihrem Rücken, von der ein Bein unbeholfen
hinunterbaumelte, und das Gewicht von Braggs Körper erhob sich von ihr. Sie blickte
zum Verdeck der Kutsche hinauf, bemerkte einen Riss darin. Wie betäubt richtete
sie sich auf und blickte ihn an.
In seinen dunklen Augen loderte noch immer das Feuer der
Leidenschaft. »Geht es dir gut?«
Erst jetzt wurde ihr bewusst, in welchem Zustand sich ihre Kleidung
befand. Hastig zog sie ihr Mieder hoch und ordnete ihre Röcke. »Geht es dir gut?«,
fragte sie zögernd zurück.
Er stieß einen undefinierbaren Laut aus. »Ja. Und nein. Ich habe
die Beherrschung verloren, Francesca. Ich wollte nicht in der Kutsche über dich
herfallen.«
Sie hätte ihn gern berührt, empfand jedoch eine eigentümliche
Scheu davor. »Ich bin froh, dass du es getan hast.«
»Ich nicht.«
Seine Worte trafen sie wie ein Schlag. »Was?«
»Es ist zu schwer.«
Sie war vor Angst wie gelähmt. Es dauerte einen Moment, ehe sie
herausbrachte: »Ich bin eine unabhängige Frau. Ich bin glücklich darüber, dass
wir einander lieben, ganz gleich, unter welchen Umständen! Bragg, ich bereue
nichts!«
»Bist du sicher?«
»Ja!«
Er ließ sich plötzlich in den Sitz zurückfallen, die Augen geschlossen,
das Gesicht hinauf zum zerrissenen Kutschverdeck gerichtet. »Verdammt«,
murmelte er.
Sie starrte seinen verkrampften Hals an, sein angespanntes Profil,
und dann ließ sie den Blick verstohlen über die festen Formen seines Körpers
gleiten. Schließlich sank sie entmutigt gegen die Lehne ihres Sitzes. Warum
konnte er nicht alles über Bord werfen und sie zu seiner Geliebten machen? Doch
andererseits liebte sie ihn ja gerade darum so sehr. »Bragg, meine Jungfräulichkeit
bedeutet mir nichts«, sagte sie mit einem bitteren Unterton. »Ich will sie dir
mit Freuden schenken.«
Er riss die Augen auf. »So darfst du nicht
reden!«
»Aber es ist die Wahrheit. Ich habe darüber nachgedacht. Du bist
der Mann meines Lebens. Nichts wird jemals meine Gefühle für dich andern.«
Er wandte ihr nur den Kopf zu, verharrte im Übrigen aber reglos.
Die Kutsche holperte weiter durch die Stadt. »Wir haben schon einmal darüber
gesprochen. Ich werde dich nicht ins Verderben stürzen, Francesca. Dazu liebe
ich dich zu sehr.«
»Aber es kümmert mich nicht!«,
rief sie aus. »Ich werde ohnehin niemals einen anderen heiraten – welche Rolle
spielt es da?«
»Das weißt du nicht«, versetzte
er bitter. Dann wandte er sich ganz zu ihr um, und sein Blick wurde seltsam
eindringlich.
Sie verkrampfte sich, von plötzlicher Furcht erfasst. »Was ist?
Warum wolltest du überhaupt mit mir sprechen?«
»Am Donnerstag habe ich dir mitgeteilt, dass
ich mich von Leigh Anne scheiden lassen will. Aber du hast nichts darauf erwidert
und auch bis jetzt kein Wort mehr darüber verloren. Zugegeben, wir waren kaum
einen Augenblick lang unter uns.
Aber ich kenne dich – du hättest eine
Gelegenheit gefunden, über unsere Zukunft zu sprechen. Doch das hast du nicht
getan«, stellte er düster fest. »Ich kenne dich sehr gut. Du bist nicht
glücklich, nicht wahr? Etwas hat sich verändert. Ich weiß nur nicht, was.«
Francesca bekam vor Anspannung kaum noch Luft.
»Ich weiß, dass du so etwas niemals aus einer Laune heraus sagen würdest.«
»Laune? Es geht hier nicht um eine Laune,
Francesca.«
Das Atmen fiel ihr immer schwerer. Er gab sich ihr hin. Das war
es, was sie wollte ... doch nicht so. Nicht über die Leiche seiner Frau und
nicht, indem
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