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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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er seine Karriere aufs Spiel setzte. Sie würde niemals zulassen,
dass er sich selbst ins Verderben stürzte – ein Verderben, das sie verschuldet
hätte.
    »Ich habe meine Meinung nicht geändert. Ich bin fest entschlossen,
mich von Leigh Anne scheiden zu lassen«, erklärte er steif. »Hast du dir das
wirklich gründlich überlegt?«, fragte sie voller böser Vorahnung. Wie hatte
sich dieser Abend nur so entwickeln können? Noch vor einem Augenblick hatten
sie sich ihrer Leidenschaft hingegeben. Nun standen sie kurz vor einer erbitterten
Auseinandersetzung.
    »Das würdest du wohl nicht fragen, wenn nicht die Leidenschaft
deinen Verstand getrübt hätte. Ich habe an nichts anderes gedacht in den
dunklen Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen.« Er wirkte nun zornig.
»Aber ich kann ihr meinen Entschluss nicht in einem Brief mitteilen. Das wäre
nicht fair. Noch in dieser Woche werde ich nach Boston reisen, um persönlich
mit ihr zu sprechen.«
    Francesca musste an die Nachricht denken, die
sie zu Hause gelassen hatte. »Liebe Miss Cahill, ich ... würde mich gern
einmal mit Ihnen treffen – wann immer Sie die Zeit dazu finden.« Dann fiel
ihr Lucys zorniger Ausbruch ein. »Ich hasse sie. Nach allem, was sie
Rick angetan hat ...«
    »Was
hat sie getan?«
    »Das fragen Sie noch? Sie
hat meinem Bruder das Herz gebrochen.«
    Francesca brach der Schweiß
aus. Dies war gewiss nicht der geeignete Zeitpunkt, das Thema anzusprechen,
doch sie konnte nicht anders – sie musste es erfahren. »Lucy sagte, sie habe
dir das Herz gebrochen.«
    »Was?« Er
schrak auf.
    Francesca fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Eine
leise Stimme in ihrem Kopf sagte: Tu das nicht. Er liebt dich, das hat er
bewiesen, soeben hat er es dir bewiesen. »Lucy sagt, Leigh Anne habe dir
das Herz gebrochen.«
    Braggs Kiefermuskeln verkrampften sich. Sein Gesicht nahm einen
harten Ausdruck an. »Ich möchte nicht, dass du mit ihr über meine Ehe
tratschst.«
    Francesca zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. »Hat sie
dir das Herz gebrochen?«
    »Nein.«
    »Warum sagt
Lucy dann so etwas?«
    »Woher soll
ich das wissen?«, polterte er.
    »Hör auf.« Sie fasste ihn am Arm. »Warum schreist du mich an? Was
habe ich getan? Ich habe dir lediglich eine einfache Frage gestellt.«
    Er war schier außer sich vor Zorn. »Ich war jung. Naiv. Ich habe
ihr vertraut. Und was noch viel wichtiger ist: Die Frau, die ich liebte,
existierte nicht. Ob sie mir das Herz gebrochen hat? Nun, ich habe einige Zeit
gebraucht, um über die Erkenntnis hinwegzukommen, dass ich eine Hure
geheiratet hatte. Ist deine Frage damit beantwortet?«
    »Sie hat dir das Herz
gebrochen«, flüsterte Francesca erschüttert.
    In diesem Moment brach etwas in ihrem eigenen Herzen, und auch
wenn es nur eine kleine Speiche war und die übrigen Speichen unversehrt
blieben, so würde doch das gesamte Rad nie mehr dasselbe sein und nie wieder
rund und sicher laufen.
    »Ich habe nicht um sie getrauert, Francesca«, versetzte Bragg in
beinahe drohendem Ton.
    »Du hast eben gesagt: "die Frau, die ich liebte". Du hast sie geliebt.« Ihr schwindelte.
    Er schlug mit beiden Händen auf den Sitz. »Ich war verliebt, ja,
aber nicht in Leigh Anne. Ich war verliebt in den schönsten, vollkommensten
kleinen Engel, der je einen Fuß auf die Erde gesetzt hat. Nur dass die Frau,
die ich liebte, eine Illusion war. Und – ist das Verhör damit beendet?«, fragte
er verbissen.
    »Du hast mir gesagt, es sei nichts als Begierde gewesen. Du hast
gelogen – mich angelogen«, hauchte Francesca.
    »Es war bloße Begierde. Ein Fantasiegespinst kann man nicht
lieben«, entgegnete er.
    Sie wandte sich ab und starrte aus dem Fenster, die Hände um die
Kante der Sitzbank gekrampft. Der schönste, vollkommenste kleine Engel ... Wie
seine Worte schmerzten. In diesem Moment wünschte sie sich, der Erdboden würde
sie verschlingen.
    »Francesca? Es tut mir Leid«, sagte Bragg, nun mit sanfter Stimme.
»Aber die bloße Erwähnung meiner Frau genügt, um mich zur Raserei zu bringen.
Ich wollte dich nicht anschreien.«
    »Ich glaube, du liebst sie noch immer«, hörte Francesca sich
langsam sagen. Gott, wie sie sich innerlich gegen ihre eigenen Worte sträubte –
doch nun wusste sie, dass es sich in Wahrheit so verhielt.
    Er packte sie am Arm. »Ich liebe dich«, sagte
er fest. Seine Augen wirkten schwarz. »Sie ist das Schlimmste, was mir je
widerfahren ist. Du bist das Beste, was mir je widerfahren ist.

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