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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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schluchzte sie. „Ich muss sie rausholen. Warum lässt man mich nicht hinterherspringen?“
    Jan, ebenfalls in Tränen aufgelöst, wirkte sogar noch hysterischer als ihre Tochter.
    „Laura, Liebes, du musst dich beruhigen.“ Obwohl er am liebsten vor Ungeduld geschrien hätte, zwang er sich, langsam und ruhig zu reden, um zu ihr vorzudringen. „Bitte, es ist wichtig. Warum glaubst du, dass die beiden in den Fluss gefallen sind? Was ist passiert?“
    Laura atmete zittrig ein. Man sah ihr an, welche Anstrengung es sie kostete, ruhig zu bleiben. Nie hatte er sie mehr geliebt als in diesem Augenblick.
    „Sie waren eben noch hier und haben mit Lucky gespielt. Sie wussten genau, dass sie nicht zum Fluss gehen dürfen, ich habe sie hundert Mal davor gewarnt. Ich habe währenddessen Blumen eingepflanzt und sie die ganze Zeit im Auge behalten. Ich war höchstens dreißig Sekunden lang außer Sichtweite, um eine neue Palette zu holen, und als ich zurückkam, rannte Lucky aufgeregt am Ufer auf und ab, und die Kinder waren verschwunden!“ Sie weinte bei dem letzten Wort so laut auf, dass es Taft fast das Herz zerriss.
    „Wie lange ist das jetzt her?“
    Der Fremde ergriff das Wort. „Drei Minuten, vielleicht vier. Nicht lange. Ich bog gerade auf den Parkplatz ein, als ich sie schreiend am Ufer entlanglaufen sah. Ich habe sie davon abgehalten, in den Fluss zu springen, und wählte 911. Keine Ahnung, ob das richtig war.“
    Taft würde sich später bei dem Mann bedanken, aber jetzt hatte er keine Sekunde mehr zu verlieren. „Sie haben genau das Richtige getan. Laura, bleib hier“, befahl er. „Du wirst die beiden nicht finden, wenn du hinterherspringst. Das würde nur alles verkomplizieren. Die Strömung ist viel zu schnell, um sie einzuholen. Bleib hier und warte, bis ich die Kinder zu dir zurückbringe. Versprich mir das!“
    In ihren Augen stand die nackte Panik.
    Er hätte sie nur zu gern getröstet, aber dafür hatte er jetzt keine Zeit. „Versprich es mir!“, beharrte er.
    Nickend ließ sie sich gegen den Fremden und Jan sacken und brach dann auf dem Rasen zusammen, sich hilflos schluchzend an ihrer Mutter festklammernd.
    Als Taft zu seinem Truck zurücklief, gab er per Funk das Gebiet durch, das sie durchsuchen mussten, und befahl ein Rettungsteam herbei. Noch während er seinem Stellvertreter Instruktionen gab, versuchte er, die Wassertiefe, die Stärke der Strömung und die Fließgeschwindigkeit zu berechnen.
    Wie weit mochten die Kinder in fünf Minuten getrieben sein? Er konnte das nur grob einschätzen, aber Gott sei Dank kannte er sich gut mit dem Verlauf des Flusses aus, in dem er, seine Brüder und seine Freunde im Sommer Regenbogenforellen geangelt hatten. Später hatte er ihn mit dem Kajak erkundet.
    Aus einer Eingebung heraus beschloss er, zur Saddleback Road zu fahren. Ohne zu wissen, warum, sah er plötzlich eine Stelle vor sich, an der die Strömung wegen einer Biegung etwas langsamer wurde und auf eine kleine Insel traf. Irgendwie wusste er, dass die Kinder dort sein mussten.
    „Batallion 20, wie weit seid ihr?“, hörte er Traces Stimme über Funk.
    „Ich bin jetzt fast an der Saddleback Road. Dort fange ich mit der Suche an. Schick das Team eine Viertelmeile weiter flussabwärts.“
    „Verstanden.“
    Als Taft die Stelle erreichte, fuhr er seinen Wagen an den Straßenrand, griff sich eine Rettungsleine und sprang hinaus. Zu dieser Jahreszeit, Mitte Mai, war der Fluss schon stark angeschwollen, aber die eigentlichen Wassermassen würden erst kommen, wenn es noch wärmer wurde.
    War er zu weit gefahren, oder waren die Kinder womöglich schon an ihm vorbeigetrieben? Verdammt, er hatte keine Ahnung! Sollte er flussaufwärts oder flussabwärts suchen? Er schloss die Augen, und wieder formte sich in seinem Kopf ein Bild: das des Seitenarms etwa zwanzig Meter weiter flussaufwärts. Total verrückt, aber mehr Anhaltspunkte hatte er nicht.
    Er rannte er los und sah schließlich die schlammige, von zwei Seitenarmen umgebene Insel vor sich. Wegen der zwei Tannen darauf war die Sicht auf das Ende behindert, doch Taft strengte die Augen an.
    Da! Leuchtete da nicht etwas Pinkfarbenes?
    Er rannte noch ein Stück weiter. Als er auf Höhe der beiden Tannen war, durchfuhr es ihn eiskalt. Zwischen den Zweigen eines halb im Wasser liegenden Baums, der sich zwischen zwei Felsbrocken verfangen hatte, hüpften zwei kleine Köpfe in der Strömung. Taft konnte nicht erkennen, ob die Kinder sich festhielten oder

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