Brennende Sehnsucht nach dir
wenn du auch noch beweisen könntest, dass deine Schwester sich mit einer ganzen Fußballmannschaft amüsiert hat, würde ich sie nur fragen, ob sie Spaß hatte. Ich bin zum erstenmal in meinem Leben wahnsinnig verliebt, Elaine, und nichts wird daran etwas ändern."
Völlig verwirrt ließ Chrissy geschehen, dass Boyd sie am Arm packte und an den Anfang des roten Teppichs führte.
"Fangen wir an!" Er nickte dem Bischof zu und folgte seinem Paten durch den Gang zum Altar.
"Aber ... a ...aber wir können nicht ..." Jetzt versuchte Chrissy, sich loszureißen.
"Lass das!" flüsterte Boyd und hielt sie eisern fest. "Du wirst ja sagen! Ich habe nicht vor, das große Finale zu versäumen!"
"W ...was ...?" Die erstaunten Blicke des Dorfpfarrers Mr.
Haynes und seiner Frau, die in der Nähe des Altars warteten, brachte Chrissy zum Schweigen. Die beiden hatten offenbar erkannt, dass etwas höchst Sonderbares vorging.
Dem Bischof schien natürlich ebenfalls sehr wohl aufgefallen zu sein, wie seltsam sich das Brautpaar benahm, doch er ignorierte das. Hastig begann er mit der Trauung und redete monoton und immer schneller weiter.
Chrissy zitterte am ganzen Körper, und Boyd legte den Arm um ihre Schultern, damit sie nicht umfiel. Mit wütenden Blicken brachte er sie dazu, die richtigen Antworten zu geben, und dann war es vorbei. Der Bischof hatte Schweißperlen auf der Stirn, als das Paar in der Sakristei die Unterschriften leistete. Boyd musste Chrissys Handgelenk umklammern, damit sie schreiben konnte.
Der Geistliche sagte noch einige Worte über die Ehe, irgend etwas über eine Strasse mit vielen Steinen, die mit Ausdauer, Bemühen und Toleranz aus dem Weg geräumt werden könnten, und wenig später wurde Chrissy von Boyd aus der Kirche gezogen.
"Lächle!" zischte er auf der Treppe.
Unwillkürlich gehorchte Chrissy. Überall um sie herum klickten Kameras. Sie konnte fast nicht glauben, dass Boyd und sie tatsächlich verheiratet waren. Warum hatte er das getan? Um sich an Elaine zu rächen? Oder aus Stolz? Ihm musste doch klar sein, dass nicht er, sondern sie, Chrissy, wie eine Närrin dagestanden hätte, wenn die Hochzeit abgesagt worden wäre.
Die Leute hätten gelacht und behauptet, sie hätten ja schon immer gewusst, dass Boyd Kenyon kein Mann zum Heiraten war.
Er führte Chrissy durch die Menschenmenge, lächelte, wehrte Fragen ab, schüttelte Hände, nahm Blumen entgegen und drückte sie Chrissy in den Arm. Dann schob Boyd sie unsanft auf den Beifahrersitz des Ferrari.
Niedergeschlagen wartete sie auf Beschimpfungen, aber Boyd sagte nichts. Er fuhr auf die Autobahn.
Das Schweigen wurde unerträglich, und schließlich begann Chrissy zu sprechen. "Ich habe Elaine belogen, weil sie sch
...schwanger ist. Sie wollte abtreiben, und ich d ...dachte, wenn ich sie davon überzeuge, dass Rosie d ...dein Kind ist..."
Boyd murmelte etwas Unverständliches.
"Ich glaubte, sie würde zu Steve zurückkehren und das B.
..Baby bekommen. Niemals hatte ich damit gerechnet, dass sie dir sagen würde, was ich ihr erzählt habe. Dann bin ich dabei geblieben, weil sie sonst doch abgetrieben hätte. Hörst d ...du mir zu?" fragte Chrissy flehend. "Ich wollte nie so weit gehen und bereue ..."
"Wie schön! Du wirst einiges später noch viel mehr bereuen!"
Ihr wurde klar, dass Boyd sie nicht verstanden hatte. Blinde Wut schließt alles andere aus. Für ihn zählte im Moment nur, was sie, Chrissy. getan hatte, ihr Motiv interessierte ihn nicht.
Sie hatte ihm weisgemacht, sie als junges Mädchen missbraucht zu haben, und Rosie sei seine Tochter. Er konnte sich auf nichts anderes konzentrieren als auf diese ungeheuerliche Täuschung.
Nach einem weiteren langen Schweigen fragte Chrissy, wohin sie fuhren.
"London."
"R ...Rosie...!"
"Ich hatte einiges im voraus geplant. Floss kümmert sich über das Wochenende um sie", teilte Boyd ihr heftig mit.
Und vermutlich tat er jetzt, was er vorgesehen hatte, um den Schein zu wahren. Chrissy errötete. "Ich h ...habe nichts anzuziehen. "
"Doch, aber du wirst das ganze Wochenende über sowieso nicht nach draußen kommen", erwiderte Boyd kühl. "Hamish sollte Rosie am Montagmorgen nach London bringen, weil ich mit euch beiden nach Paris fliegen wollte. Jetzt ist der Flug gestrichen."
Tränen traten ihr in die Augen. Boyd hatte Flitterwochen arrangiert und Rosie mitnehmen wollen. Chrissy fühlte sich innerlich zerrissen von Reue und Scham. "Ich erwarte n ...nicht, dass du ..."
"Du kannst
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