Brennende Sehnsucht nach dir
mit wachsendem Entsetzen.
"Bischof. Er hat sich bereits mit dem örtlichen Vikar in Verbindung gesetzt, weil er die Trauung persönlich vorne hmen will Ich nehme an, er möchte der überstürzten Zeremonie ein bisschen Stil verleihen. Macht es dir etwas aus?"
"W...was?"
Boyd stöhnte entnervt. "Wie viel Wein hast du heute Abend getrunken? Stört es dich, dass es keine richtige Hochzeit mit Blumenschmuck und Gästen ist? Wenn du möchtest, bekommst du ein Hochzeitskleid. Heutzutage kümmert sich niemand darum, dass nur Jungfrauen Weiß tragen sollten ..."
"Nein." Chrissy war am Rand der Hysterie. "Ich kann dich nicht h ...heiraten!"
Er fuhr weiter, als hätte sie nichts gesagt.
"Ich meine es ernst!" rief sie. "Wirklich, ich kann nicht!"
"Einen solchen Unsinn höre ich mir nicht an." Einige Minuten später hielt Boyd vor dem Herrenhaus.
"Gute Nacht", flüsterte Chrissy in der Halle. Floss war inzwischen gegangen, Rosie schlief offenbar in ihrem Bettchen,
"Was zum Teufel ist los mit dir?" Bevor sie die Treppe hinauflaufen konnte, hatte Boyd Chrissy am Arm gepackt und drehte sie herum.
"N ...nichts. Ich fühle mich nur nicht gut." Er lockerte seinen Griff. "Konntest du mir das nicht einfach sagen" "Ich bin s
...sehr müde all die Aufregung, die Auseinandersetzungen."
Boyd blickte sie besorgt an und schien ihr Gesicht streicheln zu wollen, doch er ließ die Hand wieder sinken. Einen Moment lang sah er Chrissy unsicher an, dann gab er sie frei und trat zurück.
In der Morgendämmerung schlief Chrissy endlich ein. Erst als jemand sie an der Schulter schüttelte, wachte sie auf. "Was ist...?"
"Boyd hat sogar den Handwerkern abgesagt, damit Sie Ihre Ruhe haben", teilte Floss ihr mit. "Und Sie müssen ja wirklich erschöpft gewesen sein, wenn Sie so lange schlafen. Es ist drei Uhr nachmittags.
"Boyd?" flüsterte Chrissy.
"Er ist nach London gefahren."
Floss zog sich zurück. Chrissy stand auf, duschte, zog sich an und ging nach unten, um zu telefonieren. Sie würde Elaine sagen, dass Boyd und sie morgen heirateten. Das musste sogar ihre Schwester glauben, und sicherlich würde sie schnellstens zu Steve zurückkehren.
Bis sieben Uhr wählte Chrissy immer wieder die Nummer ihres Vaters, erst dann meldete Elaine sich endlich.
"Boyd und ich heiraten m ...morgen."
"Vielleicht fahrt ihr zur Kirche, aber eine Hochzeit wird es weder morgen noch an einem anderen Tag geben". antwortete Elaine einem höhnischen Lachen.
"Wie ... m ...meinst d ...du das?" stotterte Chrissy geschockt.
"Das wirst du schon merken." Elaine legte auf.
Eine Stunde später klingelte es an der Tür.
Es war Hamish. "Boyd hat vergeblich versucht, Sie zu erreichen. Ich soll Ihnen ausrichten, dass er heute nacht nicht nach Hause kommt." Hamish verzog missbilligend das Gesicht.
"Wahrscheinlich geht er auf eine Tour durch die Bars, um sich für die Ehe mit Ihnen zu wappnen."
"Danke, Hamish." Chrissy stand inzwischen kurz vor einem Nervenzusammenbruch und war nicht einmal beleidigt.
"Eine Schande ist das!" schimpfte Hamish. "Ein junges Mädchen missbrauchen und viel zu spät das einzig Richtige tun!
Boyd sollte sich schämen, aber er tut es nicht! Er ist in Hochform!" Damit drehte er sich um, ging die Stufen hinunter und in Richtung Pförtnerha us.
Chrissy blickte ihm staunend nach.
Ausgerechnet er hat Mitleid mit mir! dachte sie voller Panik.
Was sollte sie jetzt tun? Worauf wollte Elaine hinaus? Chrissy wusste dass sie Boyd spätestens in der Kirche die Wahrheit sagen musste. So weit, ihn zu heiraten, durfte sie nicht gehen.
9. KAPITEL
"Sie sehen reizend aus, und..." Floss sprach nicht weiter, denn sie spürte, dass irgend etwas nicht in Ordnung war.
Chrissy konnte an nichts anderes denken als an ihr
Geständnis in der Kirche. Vor Angst und Verzweiflung war sie den Tränen nahe. Am Tag zuvor hatte Boyd aus London ein rosafarbenes Kleid schicken lassen, kein Brautkleid, doch sehr romantisch. Es erinnerte Chrissy schmerzhaft an das Ausmaß ihrer Täuschung, Boyd glaubte wirklich, dies wäre sein Hochzeitstag. Wie würde er sich fühlen, wenn er die Wahrheit erfuhr? Warum hatte sie es überhaupt so weit kommen lassen?
In der Kirche... kaum der passende Ort für ein solches Geständnis. Und Boyds Pate, der Bischof, wartete darauf, die Trauung vorzunehme n! Wenn Boyd doch nur am vergangenen Abend zurückgekehrt wäre, dann hätte sie es ihm hier gesagt.
"Reiben Sie Ihre Wangen", riet Hamish, bevor Chrissy in das Auto stieg. "Sie sehen so
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