Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
auch.
    Er öffnete den Mund, um die übliche Antwort zu geben, ein verspielter erotischer Wortwechsel, den sie gemeinsam entwickelt hatten, aber die Worte wollten nicht über seine Lippen. Sie drängte sich praktisch von den Knien bis zur Brust an ihn, war bereit, seine dunkelsten und geheimsten Fantasien zu erfüllen – wenn es noch welche geben sollte, die sie nicht ausgelebt hatten -, doch er konnte es nicht tun.
    Bist du irre, Mann? Nimm ihre Hand und zieh sie in die nächste Besenkammer, um dort »Gebieter und jungfräuliche Kammerzofe« zu spielen.
    Ich will nicht die Kammerzofe. Ich will die Tochter des Vikars. Das kann sie wahrscheinlich auch spielen! Mach schon!
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Lilah nackt. Lilah auf Knien. Lilah auf ihm sitzend.
    Würde es Phoebe gefallen, auf ihm zu sitzen? Er könnte ihr erlauben, selbst den Rhythmus zu bestimmen, sich selbst
zum Höhepunkt zu bringen, während er ihr dabei half, seine Hände an ihrer Taille...
    Sie würde ihr rebellisches honigblondes Haar in den Nacken werfen und vor Verzückung aufschreien, dann würde sie ihm fest in die Augen sehen, während die Lust durch sie hindurchwogte.
    »So gefällt mir das«, säuselte Lilah in sein Ohr. Ihre Hüfte rieb sich an seiner wachsenden Erektion. »Einen Augenblick lang hatte ich gedacht, Ihr hättet mich schon wieder vergessen.«
    Einen Augenblick lang hatte er es tatsächlich getan. »Ihr habt schon immer zu viel geredet«, sagte er grob. Er griff mit einer Hand nach ihrem wohlgeformten Po und zog sie fester an seine Lenden, während er weiterhin an Phoebe dachte. Phoebe in seinen Armen, Phoebe in seinem Bett, Phoebe.
    Ein erschrecktes Japsen brachte ihn schlagartig in die Gegenwart zurück. Er öffnete die Augen.
    Phoebe im Flur. Sie starrte ihn an, während er die verrufenste Hure in ganz Mayfair begrapschte. Er ließ die Hände sinken, als hätte sich Lilah in ein schleimiges Insekt verwandelt.
    Phoebe schaute ihm fest in die Augen, genau wie in seiner Fantasie, aber das Einzige, was durch sie hindurchwogte, schien Abscheu zu sein.
    Und Schmerz.
    Was lächerlich war. Warum sollte sie verletzt sein? Sie war mit einem anderen Mann verlobt, wollte ihn heiraten! Es wäre für sie beide das Beste, wenn sie ihn nie wieder so anschauen würde.
    Rafe schlang bewusst einen Arm um Lilahs Taille und zwang sich, die Störung mit einem erzürnten Blick zu quittieren. »Habt Ihr etwas dagegen einzuwenden?«
    Phoebe schloss rasch den Mund. Ihre Augen verengten
sich argwöhnisch. Verdammt, sie durchschaute ihn selbst jetzt!
    »Mir wurde bereits versichert, dass Euer Ruf zu Recht besteht, Mylord«, sagte sie prüde. »Ihr hättet es mir nicht beweisen müssen.« Dann drehte sie sich um, als hätte sie etwas gesehen, was des Blicks einer Dame nicht würdig war.
    Lilah schaute über die Schulter und kicherte. »Wer ist denn die Puritanerin?«
    Phoebe musste sie gehört haben, denn ihre Schultern zuckten leicht. Sie drehte sich nicht um, sondern hob ihr verdammt stures Kinn noch ein bisschen höher und beschleunigte ihre Schritte.
    »Niemand«, sagte Rafe. Er war unfähig, den Blick auch nur von einem verletzten und wütenden Zentimeter von ihr zu wenden, während sie um die Ecke verschwand. »Nur die scheinheilige Verlobte meines scheinheiligen Bruders.«
    Lilah lachte. Es war ein klimperndes, verächtliches Geräusch. »Dann haben sie einander wohl verdient.« Sie wandte sich wieder an ihn und knabberte an seinem Hals. »Also, wo waren wir stehen geblieben?«
    Es hatte keinen Zweck. »Wir sind fertig.« Rafe trat einen Schritt zurück. »Es tut mir leid. Ich befürchte, dieses Mal bekommt Lilah nicht, was Lilah will.«
    Ihre silbrigen Augen funkelten warnend und hätten einen anderen Mann auf die Knie gezwungen. »Nehmt Euch in Acht, Mylord. Ich mache meine Angebote nie ein zweites Mal.«
    Rafe verneigte sich knapp. »Dann will ich hoffen, dass Euch niemals die Männer ausgehen, Mylady.« Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ die schönste Frau Londons stehen. Er schaute sich nicht einmal nach ihr um.

Siebenundzwanzigstes Kapitel
    I ch liebe Lord Raphael Marbrook!«
    Oje. Das Geheimnis hatte es kaum aus dem Konzert nach Hause und hinauf in Sophies Zimmer geschafft. Phoebe schlug sich eine Hand vor den Mund und wartete auf Sophies Reaktion. Ihre Cousine zog nur leicht eine Augenbraue hoch.
    »Also, das stellt uns vor ein Problem, nicht wahr?« Sophie drehte sich um und schaute ihr direkt ins Gesicht.

Weitere Kostenlose Bücher