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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Gleichgewicht wiedergefunden hatte, ließ er sie los und verneigte sich tief. »Oh, meine Herrin der Rosen, ich bin nur ein einfacher Ritter, von seinem König verspottet. Aber ich bin in Besitz eines Tales von größter Schönheit, das nur ich kenne. Jenes Tal, das neben dem Glanz Eurer Schönheit verblasst, will ich Euch schenken, wenn Ihr mir nur Eure Liebe gewährt!«
    Sie schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen an, bis er
schon glaubte, er müsste sie falsch eingeschätzt und zutiefst mit dem, was er getan hatte, schockiert haben. Doch dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, bevor sie eine hochmütige Miene aufsetzte. »Wer seid Ihr, mein Herr, dass Ihr nichts als ein Dornengestrüpp bietet und dafür ein Eheweib erwartet?«
    »Es ist kein Dornengestrüpp, schöne Dame, sondern der Garten Eden selbst.«
    Sie reckte hochmütig das Kinn. »Und was soll ich sein in diesem Tal der Rosen? Eure Gemahlin oder Eure Sklavin? Dürfte ich meine eigene Meinung haben, werter Ritter?« Ihr Blick richtete sich wieder in die Ferne, und er hatte das Gefühl, dass sie für einen Moment ganz woanders war. »Würde ich gezüchtigt, wenn ich ich selbst sein wollte?«, fragte sie sanft. »Muss ich mich hinter einer Maske verstecken, die andere für mich gemacht haben?«
    Ihre Worte erweckten einen alten, kaum verheilten Schmerz in seinem Innern. Hinter einer Maske verstecken, die andere für mich gemacht haben. Ja, er wusste, wie sich das anfühlte.
    »Nein«, flüsterte er. »Dort ist meine Dame eine Königin. Dort kann sie nichts falsch machen.« Er tat so, als hole er etwas aus der Innentasche seines Gehrocks und überreichte es ihr mit einer Verbeugung. »Nehmt diese einzelne Rose aus meinem Tal, denn eine meiner Rosen ist mehr wert als hundert andere in ihrer ewigen Schönheit.«
    Ein träumerischer Ausdruck ersetzte den hochmütigen, als vergesse Miss Phoebe Millbury vollkommen die Rolle, die sie spielte. »In ihrer ewigen Schönheit«, wiederholte sie verträumt. Sie streckte die Hand aus, um die Blume entgegenzunehmen, und in dem Moment, als ihre Fingerspitzen sich berührten, hätte Rafe schwören können, dass tatsächlich etwas zwischen ihnen erblühte.

    Unsinn. Er blinzelte, dann machte er einen Schritt zurück und durchbrach den Zauber des Augenblicks mit einem kurzen Lachen.
    Durch seine plötzliche Bewegung verlor Phoebe das Gleichgewicht. Die Sohle ihres leichten Tanzschuhs rutschte über die vom Tau glitschige Terrasse, und sie stürzte in seine Arme.

Zweites Kapitel
    D er dunkeläugige Ritter – äh, Gentleman – fing sie mit Leichtigkeit auf, er nahm ihr den Atem mit seinen starken Armen. Im einen Moment befand sie sich auf dem Weg zu einem peinlichen Aufprall auf den Steinfliesen der Terrasse, im nächsten legten sich zwei starke Hände um ihre Taille, und ihr gesamtes Gewicht ruhte an einer breiten Brust. Nur mit einem Fuß hielt sie sich noch auf Zehenspitzen, und doch lächelte er in ihr erstauntes Gesicht, als trage er nicht mehr als ein Kissen – dabei wusste sie nur zu gut, dass sie nicht mit Federn gefüllt war.
    Dann traf es sie, diese sich ausbreitende Wärme, das Summen ihrer Nerven, dieses wunderbare, traumhafte, gefährliche Gefühl, von dem sie geglaubt hatte, es für immer aus ihrem Bewusstsein verbannt zu haben.
    Wieder. Ich will wieder sündigen, noch einmal. Noch einmal.
    Sie drückte sich mit den Händen auf seinen starken Schultern ab, um ihren Busen von seinem Brustkorb zu heben.
    Ich will keine Kreatur von animalischer Leidenschaft sein. Ich will...
    Seine Schultern unter ihren Handflächen waren muskulös und hart. Ohne sein Hemd wäre er sicherlich ein Wunder an Männlichkeit – wie einer der Feldarbeiter, wenn sie glaubten, dass keine Frauen in der Nähe waren.
    Hör auf damit!
    Sie glitt langsam an seinem langen, starken Körper hinunter, Zentimeter für Zentimeter. Ihr weiches Fleisch
schmolz und schmiegte sich an seines, als er sie langsam auf ihre eigenen Füße stellte. Es war ein herrlicher Weg, und er war viel zu schnell vorüber, obschon sie tief im Innern registrierte, dass er den ganzen Prozess äußerst unschicklich hinauszögerte.
    Er war sehr ungezogen. Aber sie war noch viel schlimmer, denn sie erlaubte es nicht nur, nein, sie genoss es sogar. Er war groß und gut aussehend, und er mochte sie – sie, Phoebe, die einfache Phoebe.
    Nicht die sittsame und sich perfekt benehmende Tochter von Mr Millbury, dem Vikar. Nicht das Mädchen, das während der letzten zehn

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