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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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vor ihrem geistigen Auge schwebte, aber da war noch mehr, das sie zu ihm zog, als hielte er ihre Seele an einem Faden.
    Seine Augen. Es war, als schaute sie in einen Spiegel, nur war das, was sie sah, jene Hälfte von ihr, nach der sie ihr ganzes Leben gesucht hatte.
    Magie. Alte Magie, wie in jenen Geschichten, die ihre Cousine Sophie immerzu las. »Ich glaube, ich bin verhext«, sagte sie heiser.
    Seine Augen wussten es. »Tatsächlich?«, fragte er.
    Sie konnte den Blick nicht abwenden. Es war, als erkannte er sie auch, als könnte er direkt in ihr Innerstes schauen und hätte es schon immer getan.
    Dieser Erkenntnis folgte der überraschende Gedanke, dass ihm gefiel, was er sah. Aber das war unmöglich.
    Oder nicht?
    Je länger er ihren Blick erwiderte, je länger sich das Schweigen ausdehnte und sie umhüllte, sie in einem Augenblick außerhalb der Zeit gefangen hielt, umso mehr fing sie an, an das Unmögliche zu glauben.
    In seinen Augen sah sie sich, und sie war schön und mehr noch. Sie fühlte sich verstanden, als läge ihr innerstes Wesen offen vor ihm, und er erkannte darin keine Verruchtheit, keinen inneren Mangel, keine dunkle, verkommene Saat der Sinnlichkeit – oder falls er es doch sah, dann kümmerte es ihn nicht im Geringsten.
    Sein Gesichtsausdruck verriet äußerste Faszination. Es war, als sei sie die erste Frau, die er jemals erblickt hätte, was natürlich Unsinn war. Nur... es fühlte sich nicht an wie Unsinn. Er schien von ihr im selben Maße überrascht wie sie von ihm.
    Wäre es nicht wunderbar, wenn er... wenn er... wenn er der Richtige wäre?

    Rafe konnte den Blick nicht von ihr wenden, was keinen Sinn ergab. Sie sah wirklich nicht so gut aus. Dieses feine, aber wenig schmeichelhafte Kleid, das Haar, das in diesem unbeholfenen Knoten zusammengefasst war.
    Es war bestimmt lang, reichte ihr wahrscheinlich bis an die Hüfte. Es würde sich um seine Fingerspitzen wickeln, wenn er mit den Händen hindurchfahren würde, um es über ihre Schulter nach vorne zu holen und über ihre bloßen Brüste zu legen...
    Das Begehren traf ihn so hart, dass er kaum Luft bekam. Nicht Lust – j jedenfalls nicht pure Lust. Es war Begehren, wie die Notwendigkeit, zu atmen oder zu trinken. Er brauchte sie, brauchte ihre süße Unerschrockenheit, brauchte sie, um weiter leben zu können.
    Aber das war Unsinn. Es gab sie nicht, die Eine. Es gab nicht wenige Damen, die sich danach sehnten, seine Geliebte zu sein. Er war umgeben von Frauen, von glitzernden, eleganten Wesen mit einem so perfekt gemeißelten Äußeren, dass es den Anschein hatte, sie selbst seien zu Stein geworden.
    Sie war nichts von all dem. Sie war ein Mädchen vom Land mit verletzlichen Augen und einem störrischen Kinn. Sie war so wenig geschliffen, dass seine Finger vor Verlangen zuckten, jede ihrer runden Fasern zu erkunden.
    Bevor ihm bewusst wurde, was er vorhatte, bevor er den Impuls, das Verlangen bändigen konnte, neigte er den Kopf und küsste sie.
    Es war kein echter Kuss – mehr der Hauch einer Berührung, Mund an Mund, ein süßes, beinahe züchtiges Begegnen von Weichheit und Härte. Es war nicht wirklich ein Kuss – aber dieser Kuss brachte Phoebes Welt für immer ins Wanken.
    Seine große Hand legte sich um ihren Hinterkopf, und
ihr Nichtkuss dauerte an. Sie standen da, drängten sich aneinander, und ihre einzigen Bewegungen waren das Senken und Heben ihrer Atmung und das Rasen ihrer Herzen.
    Er stöhnte laut und erstarrte, als sei er von diesem Geräusch überrascht. Heftig atmend löste er sich von ihr. »Gott!«
    Auch Phoebe war ein wenig außer Atem. Sie fror ohne seine Nähe und schlang die Arme um ihren Oberkörper. »Der Vikar würde sagen, dass Gott damit nichts zu tun hat, wobei ich mich immer gefragt habe, ob das wirklich stimmt. Ich meine, wenn Gott uns erschaffen hat und wir...«
    Er schaute sie merkwürdig an. »Der Vikar?«
    Oh. Vielleicht war es etwas zu früh, den Vikar ins Spiel zu bringen. Aber es war auch ein bisschen früh, auf der Terrasse geküsst zu werden. »Der Vikar ist mein Vater. Mr Millbury, Vikar von Thronhold in Devonshire.«
    »Ah.« Er schlang die Arme um sie, zog sie zum Schutz vor der Kälte fest an seine Brust und legte das Kinn tief ausatmend auf ihren Scheitel. »Natürlich. Dein Vater ist der Vikar. Wie... passend.«
    Rafe war sehr von sich selbst überrascht. Er war schon immer ein schlimmer Finger gewesen, aber eine Pfarrerstochter im Dunkeln zu verführen? Das war übel, selbst für

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