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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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ihre Feinde herab. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass es so viele verschiedene Dämonenarten gab. Sie variierten nicht nur stark in ihrer Größe – von den kleinen, die nicht größer als ein Hund waren, bis hin zu wahren Giganten von vier bis fünf Metern Höhe – sondern auch in ihrer Erscheinungsform. Während man einige durchaus als menschenähnlich bezeichnen konnte, erinnerten andere viel mehr an wilde Tiere aller Art. Dazu kamen diejenigen, die so absonderlich erschienen, dass sie jeder weiteren Beschreibung spotteten. Auch der Farbenreichtum erschlug den Betrachter regelrecht. Jede nur denkbare Farbe gab es dort zu entdecken – und so manche, die man sich kaum hätte vorstellen können. Genauso kreativ gestaltete sich auch die Bewaffnung der Dämonenhorden: Manche Arme endeten in Klauen, Zangen, Tentakeln, Dornen oder Keulen. Einige Dämonen besaßen Arme, aus denen sie den Feind mit kleinen spitzen Geschossen beschießen konnten. Dazu kamen wieder andere mit Peitschen und Scheren – um nur einen Teil davon zu beschreiben.
    Einars Krieger sahen sich überwältig angesichts dieser Übermacht. Wie sollten sie jemals dagegen bestehen? Zumal das Tor ja nicht damit aufhörte, immer weitere Dämonen auszuspucken. Doch ihnen blieb keine andere Wahl. Sie stellten die letzte Hoffnung ihres Volkes dar – vielleicht sogar die letzte Hoffnung der zivilisierten Rassen überhaupt. Sie mussten die Dämonen aufhalten, koste es, was es wolle.
    Auf Einars Zeichen hin schwärmten seine Männer aus und bildeten eine geordnete Kampflinie. Außen positionierten sich die Bogenschützen, in der Mitte die Nahkämpfer. Keine zwei Minuten später waren sie bereit für das alles entscheidende Gefecht – sofern man dafür jemals wirklich bereit sein konnte. Und alle warteten nur auf das Zeichen ihres Anführers. Mit stockendem Atem schauten sie ihn an. Die Spannung ließ sich förmlich mit den Händen greifen. Da senkte Einar endlich den Arm. Die Spannung löste sich explosionsartig in einem vielstimmigen Kriegsschrei. Augenblicklich flogen Salven von Pfeilen in die Reihen der Dämonen und ließen etliche davon zu Boden gehen. Unbeeindruckt von diesen marginalen Verlusten setzten sich die Dämonen allmählich in Bewegung. Wie eine träge und zähe Masse kroch die Horde auf die Nordmänner zu. Weitere Pfeile hagelten auf sie herab und forderten ihren Tribut. Doch die Dämonenbrut stieg regungslos über ihre gefallenen Brüder hinweg, bis deren Überreste im Schnee weitgehend verschwunden waren. Aus den Augen – aus dem Sinn.
    Nun gab Einar ein weiteres Zeichen, das sie zuvor verabredet hatten. Die Nahkämpfer formierten sich umgehend in einer dreieckigen Formation, deren vordere Spitze direkt auf die Dämonen zeigte. Er selbst nahm wie selbstverständlich die vorderste Position ein. Immer mitten drin – so lautete sein Motto. Dann stellten die Bogenschützen ihr Feuer ein. Mit lauten Kriegsschreien stürmten die Nordmänner los. So schnell sie konnten, rannten sie den Hügel herab und nahmen dabei immer mehr Fahrt auf. Im letzten Moment hoben sie ihre Schilde und krachten ungebremst in die Dämonenhorde. Durch die Wucht wurden etliche der Bestien nach links und rechts fortgeschleudert, wo sie direkt in ihre Artgenossen hineinprallten und diese wie Kegel umrissen. Ein ordentliches Durcheinander entstand. Sofort drängten andere Dämonen in die vermeintlichen Lücken und traten dabei ihre Brüder am Boden einfach nieder. Noch bevor sich die höllische Brut von dem ersten Ansturm erholt hatte, hackten die Nordmänner mit Schwertern und Äxten auf die nachrückenden Feinde ein. Köpfe rollten, Bäuche wurden aufgeschlitzt, Gliedmaßen abgetrennt. Erbarmungslos trieben Einars Männer ihren Keil vorwärts und hatten schon bald mehr als die Hälfte der gegnerischen Reihen hinter sich gelassen.
    Aber Einar wusste, dass sie es noch lange nicht geschafft hatten. Die Gefahr lauerte überall. Das sollte sich schon kurz darauf zeigen. Nachdem die Nordmänner ganz in das Meer von Dämonen eingetaucht waren, schlossen sich hinter ihnen langsam die Reihen ihrer Feinde. Das bedeutete größte Gefahr – vor allem, wenn der Keil sich festlaufen sollte. Dann könnten die Dämonen von allen Seiten auf sie einstürmen und sie schlicht und einfach zerquetschen. Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken hatte der Schmied einen riskanten Plan ausgeheckt. Und jetzt war es an der Zeit herauszufinden, ob er denn auch funktionierte.
    Auf ein Hornsignal hin

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