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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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ihr Anführer starb. Für einen Moment herrschte gespenstische Stille. Dann stießen sie ein ohrenbetäubendes Geheul aus. Einar schaute sich um. Seine Krieger kämpften verbissen, hatten sich aber weitgehend festgelaufen. Die beiden kleinen Keile, die die den Bogenschützen gebildet hatten, waren aufgerieben. Immer noch befanden sich die Dämonen deutlich in der Überzahl. Und wenn sie sich erst von dem Schock erholt hätten, würden sie ihnen endgültig den Garaus machen. Die Lage schien hoffnungslos.
    Da fiel Einars Blick auf das pulsierende Dämonentor. Die Quelle allen Übels. Und eine Idee wuchs in ihm heran. Eine verrückte Idee. Und er hatte nicht die geringste Ahnung, ob das alles überhaupt Sinn machte. Noch einmal atmete er tief durch, dann rannte er los. Seine Muskeln schmerzten zwar gewaltig von dem ungleichen Kampf gerade eben, doch drängte er dieses Gefühl beiseite. Der Schmerz zählte jetzt nicht, durfte nicht zählen. Sein Leben, ihr aller Leben hing daran. Mit schnellen Schritten rannte er an den Dämonen vorbei, die immer noch verwirrt und tatenlos da standen und zusahen, was geschah. Kurz darauf stand er vor dem Dämonentor. Hautnah spürte er das Böse, das hindurchkroch. Wie eine unsichtbare Hand schien es nach ihm zu greifen. Ein Dämon steckte gerade den Kopf hindurch. Einars Axt zuckte kurz vor – schon flog der Kopf in hohem Bogen davon. Als die Axt das wabernde Portal berührte fühlte er die Energie. Es knisterte regelrecht in seinen Händen. Erneut schlug er zu – diesmal direkt auf das Tor. Und die Axt drang nicht hindurch, wie er es erwartet hatte, sondern prallte hart dagegen. Ganz so, als wäre da eine feste und undurchdringliche Wand. Zugleich geschah etwas. Die Axt machte etwas mit dem Tor. Das Pulsieren wurde langsamer, die Farbe verblasste. Aber auch die Axt schien etwas zu verlieren. Als würde die große Macht, die in ihr steckte, Stück für Stück aus ihr herausgesaugt. Wie Blitze schoss es in die Arme des Schmiedes, die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Doch stur hielt er seine Axt fest und presste sie gegen das Portal. Stumm tobte der Kampf der Axt gegen das Portal. Gewaltige Energien wurden freigesetzt.
    Dann kollabierte das Tor. Urplötzlich zog es sich zusammen. Ein Strudel entstand. Instinktiv warf Einar sich zu Boden und klammerte sich an einen großen Felsen, der dort herumlag. Die Dämonen in der Nähe des Tores hingegen wurden auf dem falschen Fuß erwischt. Kreischend wurden sie von dem Strudel eingefangen und einfach aufgesaugt. Mit einem lauten „Plopp“ verschwand einer nach dem anderen. Schließlich versiegte auch der Strudel. Da, wo vorher noch das böse Portal stand, befand sich jetzt nur noch ein schneebedeckter Hügel, übersät mit ungezählten Leichen.
    Völlig erschöpft zog Einar sich am Felsen hoch und schaute über das Schlachtfeld. Seine verbliebenen Krieger schlachteten gerade die letzten Dämonen ab. Durch den Tod ihres Anführers und den Kollaps des Portals war ihr Widerstand vollends gebrochen und sie ergaben sich weitgehend in ihr Schicksal. ‚Wir haben es geschafft.‘, ging es dem Schmied durch den Kopf, ‚Wir haben es tatsächlich geschafft.‘ Dann verlor er das Bewusstsein und sank zu Boden.

Kapitel 27
     
    Nach ihrem Beinahe-Gefecht saßen die Nordmänner und die Schattensammler gemeinsam um das wieder entfachte Feuer und aßen Reste von dem Yak-Braten zusammen mit Brot und Obst, das die Nordmänner in ihrem Gepäck mit sich führten. Skeptisch und teilweise sogar ein wenig ängstlich schauten die Nordmänner immer wieder zu Snip und Nogg herüber. Keiner von ihnen hatte jemals zuvor Grünhäute gesehen oder auch nur von ihnen gehört. Olof konnte sich das kaum vorstellen. Denn wenn sie sich auch nur höchst selten so hoch in den Norden wagten, gab es doch etliche Geschichten über sie. Aber Rasmus und seine Leute behaupteten steif und fest, noch nie von Orks, Goblins und anderen Grünhäuten gehört zu haben. Für sie gab es nur Menschen und Dämonen – von den obligatorischen Monstern einmal abgesehen.
    „Ich kann euch nur versichern“, sagte Olof zum wiederholten Male, „dass Snip und Nogg ganz sicher keine Dämonen sind. Sie sind meine Freude. Und ich stehe für sie gerade. Das schwöre ich bei meiner Axt.“ Bei diesem Zusatz ging ein leises Raunen durch die Reihen der Nordmänner. Diese Axt hatte eine große und wichtige Bedeutung für sie. Das war überdeutlich zu spüren. „Vielleicht mögt ihr uns jetzt erzählen, was

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