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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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seinem Volk kämpfen musste – auch wenn dies in der Vergangenheit schon häufiger vorgekommen war. Denn immer wieder gab es Scharmützel zwischen verfeindeten Dörfern oder Stämmen – dazu Überfälle von Räuberbanden. Und da durfte man ganz sicher nicht zimperlich sein. Ansonsten hatte man schon von vornherein verloren. Dennoch kämpfte er lieber gegen Monster oder andere Ungetüme.
    Noch wenige Schritte, dann würden die Angreifer sie erreicht haben – das Gemetzel konnte beginnen. Da riss im letzten Moment einer der Nordmänner den rechten Arm hoch. „Halt!“, schrie er aus Leibes Kräften, „Nicht angreifen!“ Verdutzt bremsten die Angreifer ab und prallten dabei fast gegeneinander. Sekunden später kamen sie zum Stehen. Ihre Kampfformation befand sich nun vollends in Unordnung. Olof und die Schattensammler waren sichtlich irritiert. ‚Was sollte das denn jetzt ?‘ Die Nordmänner schauten sich gegenseitig und vor allem den Befehlsgeber an. Nicht minder verwirrt. Mit fragenden Blicken warteten sie auf eine Erklärung. „Die Axt!“, rief der Mann, der den Angriff gestoppt hatte, und zeigte mit zitternden Fingern auf Olof, „Seht nur: die Axt!“ Alle Blicke richteten sich schlagartig auf Olof. Einen kurzen Moment herrschte absolute Stille. Dann brandete ein lauter Jubel unter den Nordmännern auf, während Olof und seine Gefährten einfach nur staunend und mit offenem Mund da standen und sich wunderten.
    Nachdem der Jubel sich allmählich wieder gelegt hatte, nahm der Anführer der Nordmänner seinen Helm ab. Darunter kam ein weißhaariger älterer Mann zum Vorschein. Seine Haut wirkte ledrig, von der strengen Witterung über viele Jahre hinweg gegerbt. Zum alten Eisen gehörte er aber ganz offenbar nicht. Das machte ein Blick in seine leuchtend blauen Augen deutlich, die hellwach und voller jugendlicher Energie in die Runde schauten. Etwas steif verneigte er sich vor Olof. „Guten Morgen. Mein Name ist Rasmus Thorgalsson.“, stellte er sich vor, dann deutete er mit dem Arm auf die anderen, „Und das sind Krieger aus dem Stamm des Höhlenbären. Wir befinden uns auf dem Weg zurück in unser Dorf.“ Immer noch verwirrt, schaute Olof den alten Mann eine Weile an. Dann gab er sich einen Ruck. „Seid gegrüßt, Rasmus Thorgalsson! Ich bin Olof Sigvaldsson, und das sind meine Gefährten, die Schattensammler. Wir kommen von weither und befinden uns hier auf einer wichtigen Mission.“ Der Nordmann versuchte sich so vorsichtig und allgemein wie möglich auszudrücken. Schließlich wollte er den Fremden nicht zu viel von dem verraten, was sie hierher führte. Und die knisternde Spannung in der Luft hatte sich auch noch nicht so ganz gelegt. Das spürte er ganz deutlich an den Blicken, die die Nordmänner den Grünhäuten zuwarfen. Doch eine Frage ließ ihm bei alledem keine Ruhe. „Was habt ihr eigentlich alle mit meiner Axt?“
    Nun war es an Rasmus, sich die Augen zu reiben. „Wie bitte?“, gab er entgeistert zurück, „Du trägst die Axt von Einar, dem Dämonenbezwinger, und weißt nichts davon?“ Zwölf Augenpaare schauten Olof höchst verwundert an, und ein leises Gemurmel erhob sich unter den Nordmännern.

Kapitel 26
     
    Haushoch ragte das Portal aus dem schneebedeckten Felsen. Mindestens zehn Meter. Wie ein riesiger Torbogen aus pulsierendem blauschimmerndem Licht war es weithin sichtbar. Ja, mehr als das. Jeder hier konnte seine Präsenz körperlich spüren. Es fühlte sich beklemmend an – bedrückend, als presse es einem den Brustkorb zusammen, schnüre ihn regelrecht ein. Dazu kam ein dumpfes, aber geräuschloses Grollen, das vom Magen ausging und von dort aus penetrant in alle Gliedmaßen ausstrahlte. Es fühlte sich böse an. Abgrundtief böse. Da gab es für keinen der Nordmänner auch nur den geringsten Zweifel.
    Einars Streitmacht zählte gerade mal dreihundertfünfzig Mann. Erfahrene, kampferprobte Krieger. Jeder von ihnen hatte bereits dutzende von Dämonen erledigt und damit seinen großen Mut und sein Kampfgeschick unter Beweis gestellt. Doch gegen die gewaltige Übermacht, die da gerade von dem Portal ausgespien wurde, wirkten sie bestenfalls wie ein Häufchen Elend. Das mussten tausende von Dämonen sein. Wie ein bizarres fleischgewordenes Meer breitete sich das Dämonenheer in der Ebene aus, die vor ihm lag, und wogte bedrohlich hin und her. Nicht mehr lang, und der Sturm würde losbrechen.
    Nicht ohne eine gewisse Faszination schaute Einar von dem kleinen Hügel aus auf

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