Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennender Stahl (von Hassel)

Brennender Stahl (von Hassel)

Titel: Brennender Stahl (von Hassel) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Brendt
Vom Netzwerk:
vorarbeiteten in Richtung Aufbau, sorgfältig in Deckung der dicken Rohre bleibend, die sich über das gesamte Deck zogen. Er musste die Norweger nur noch ein paar Minuten beschäftigt halten, damit sie nicht merkten, dass seine Männer nicht mehr zurück schossen. Hentrich konnte sich nicht umdrehen, aber er wusste, dass auch Olm hektisch auf die leere See hinaus funkte. Auch das würde man von der Brücke sehen.
    Für kurze Zeit herrschte Schweigen. Hentrich fühlte den Wind auf seiner Haut. Es wurde nun schnell dunkel und die ersten Sterne erschienen am Himmel. Er wusste, man würde auf der Brücke reden und trotzdem würde der Kapitän das letzte Wort haben.
    »Garantieren Sie für die Sicherheit meiner Männer?«
    Der Oberleutnant blinzelte verdutzt. Wie sollte das gehen? Aber irgendwie würde sich da sicher was arrangieren lassen. Er holte tief Luft. »Wenn Sie jetzt das Schiff übergeben, dann ja!«
    Wieder verstrich eine Minute, dann sprach der Kapitän die erlösenden Worte. »Also gut! Ich habe meinen Männern befohlen, nicht mehr zu schießen! Wir ergeben uns! Wie geht es jetzt weiter?«
    »Kommen Sie runter, alle! Die Waffen lassen Sie auf der Brücke!«
    »Was ist mit den Männern im Maschinenraum? Offenbar haben Ihre Männer die, ...«
    Hentrich winkte ab. »Das ist ein anderes Problem, aber darum kümmere ich mich gleich!«
    »Also gut, wir kommen dann an Deck!«
    Der IWO wartete einen Augenblick, dann befahl er. »Also, jeden, der aus dem Schott kommt gleich mit dem Gesicht nach Backbord hier an die Rohre. Passt auf Jungs, die sind viel mehr als wir.«
    Olm, der gesehen hatte, das etwas vor sich ging, kam angerannt. »Was soll ich machen?«
    »Mach dich auf den Weg in den Maschinenraum! Ich glaube Lauer und Braunert haben sich da verschanzt. Ich brauche Meldung, so schnell es geht!«
    »Jawoll, Herr Oberleutnant!«
     
    Henke blinkte mit der Vartalampe in die Dunkelheit. Sehen konnte er den Tanker nicht, aber schon seit einiger Zeit blinkten Meilen vor ihnen Signale auf, die keiner lesen konnte. Sinnlose Buchstabengruppen! Was nichts Gutes bedeuten konnte!
    »Keine Antwort, Herr Kaleun!«
    Von Hassel schob sich die Mütze etwas tiefer ins Genick. »Verdammter Mist!«
    »Vielleicht sind sie beschäftigt?«
    »Rudi, vielleicht sind sie auch schon alle tot und der Norweger morst irgendwas mit einem Tommy herum! Schon mal daran gedacht?« Wütend drosch er auf die Turmbrüstung ein. Dann nickte er: »Also gut, besser man ist auf alles vorbereitet. Bugrohre fluten, aber noch nicht öffnen! UZO auf Brücke!«
    Die Befehle wurden bestätigt und ein Seemann brachte die schwere Optik nach oben. Dann verstrichen wieder Minuten, in denen keiner sprach. Endlich deutete einer der Turmwächter hinaus auf See. »Da, ich sehe ihn, Herr Kaleun!«
    Nach und nach schälten sich Details aus der Dunkelheit. Es war tatsächlich der Norweger. Das Schiff lag bewegungslos in der See.
    »Henke, rufen Sie ihn noch mal!«
    Das Klappern der Vartalampe war das einzige Geräusch. Gespannt warteten die Männer und dieses Mal wurde ihre Geduld belohnt. Hell stach das Licht des großen Signalscheinwerfers durch die Dunkelheit. Es war der vertraute schnelle Rhythmus mit dem Kriegsschiffe morsten, nicht der langsame und behäbige Signalverkehr von Handelsschiffen. Ganz offensichtlich stand Olm an der Taste. Die Männer brachen in Jubel aus.
    »Der IWO hat das Schiff unter Kontrolle, sie haben die Norweger überwältigen können, Herr Kaleun! Er fragt an, was er tun soll!«
    Von Hassel atmete tief durch. Noch war die Gefahr nicht vorbei, aber er spürte die Erleichterung. »Sagen Sie ihm, wir schicken Oberleutnant Hintze und ein paar Mann rüber! Wir kommen längsseits!«
    Minuten später schabte das Boot mit kleiner Fahrt am Rumpf des Tankers entlang und erzeugte einige Geräusche, die LI Wegemann unten in der Zentrale den Schweiß auf die Stirn trieben. Aber alles ging gut. Einer nach dem anderen sprangen die Männer auf das immer noch ausgebrachte Seefallreep und eilten hinauf an Deck. Viel Zeit hatten sie nicht. Der britische Zerstörer den Rückert in seinem GHG hörte, würde nicht einmal mehr zwanzig Minuten brauchen, um ihre augenblickliche Position zu erreichen.
    Oberleutnant Hentrich gab den Tanker an Oberleutnant Hintze ab und kehrte mit seinen Leuten zurück auf das U-Boot. Die Storvikken blieb unter der Obhut der ehemaligen Kurland-Männer, die sich auf dem großen Tanker eher zu Recht fanden. Noch während die Luks auf dem

Weitere Kostenlose Bücher