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Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition)

Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition)

Titel: Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gremmel
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Mindfinder
, lese ich.
    Schaudernd läuft es mir heiß über den Rücken, als seine Lippen plötzlich zart mein Ohrläppchen berühren, um etwas zu flüstern.
    »Vergiss nie, stets beide Seiten zu betrachten.«
    Seine Stimme ist so eindringlich wie Pfeffer in der Nase, bis man dem Reiz des Nießens erliegt. Gekonnt drehe ich die Karte zwischen zwei Fingern herum, als ich die kursiv geschriebenen Großbuchstaben entdecke:
CLUB DESIRE
.
    Nervenaufreibend dringt das Klopfen seines Zeigefingers erneut in mein Ohr.
    »Das ist ein Internetforum, für spezielle Menschen, wie dich und mich. Du findest mich dort unter
Mindfinder
, das ist mein Profilname. Wenn du mehr über mich, und dich selbst erfahren willst, schreib mich an. Benutze das Codewort
U-Bahn
. Doch ich warne dich, falls du dich traust, diesen Weg tatsächlich einzuschlagen, werde ich dir deinen Seelenspiegel vorhalten. Ich werde deine Ängste erleben, und deine Abgründe kennenlernen. Ich werde in deine Gedanken dringen, in deinen Kopf, einzig um ihn lustvoll zu ficken, bis du glaubst dich aufzulösen. Vor allem aber, vergiss nicht, dass ich dich bereits erlebt habe. Ich weiß, wie sich deine Sehnsucht anfühlt!«
    Erschrocken, und wütend über diese Unverfrorenheit, starre ich betäubt auf die Karte in meiner Hand. Ich sollte sie ihm vor die Füße werfen, und verschwinden, schreit es in mir. Doch es ist, als würden sich Wasserblasen an meinen Verstand haften, um ihn zu ertränken. Ich spüre, ich muss schwimmen, um nicht unterzugehen, und doch bin ich wie gelähmt. Nur langsam verschwindet der Druck aus meinem Kopf, um meiner wiedergewonnenen Dickköpfigkeit, die sich aufbläht wie eine Rettungsweste, Platz zu machen. Was bildet sich dieser Kerl nur ein, pocht es wild in meiner Brust. Es ist ein Spiel, nichts hat sich verändert. Eine Internetplattform, was soll schon sein? Im Gegenteil, vielleicht macht es sogar Spaß! Gestärkt durch meine eigenen Gedanken werfe ich den Kopf in den Nacken, um ihm trotzig eine Antwort entgegenzuschleudern. Nur, als ich aufschaue, ist er verschwunden. Hektisch blicke ich mich um, bis der Barkeeper mich scheinbar mitleidig betrachtet. Das ist zu viel für mich. Erst das Erlebnis in der U-Bahn, und jetzt das. Ich sollte mir ein Taxi bestellen, und verschwinden. Das ist doch alles lächerlich!
    Wie betäubt winke ich Stefanie von weitem zu, um ihr zu signalisieren, dass ich verschwinde. Achselzuckend schaut sie mich fragend an, doch ich lege meinen Kopf in die Hände, als wären sie ein Kissen. Verständnisvoll nickend wirft sie mir einen Kussmund zu, und verschwindet im Gedrängeder Menge. Wir sehen uns ja alle beim Frühstück, verteidige ich mein eigenes Handeln. Ich muss mich jetzt einfach ausschlafen, um wieder klar denken zu können. Kaum habe ich die Lobby betreten, fragt mich der Empfangschef, ob ich ein Taxi benötige. Lächelnd bestätige ich seine Vorausschau, obwohl ich mich innerlich frage, ob ich tatsächlich so verzweifelt aussehe, dass man mir automatisch Hilfe anbietet. Ohne weiter darüber nachdenken zu können, erwartet mich bereits ein netter Taxifahrer vor der Tür, der zügig, und ohne viele Worte durch die Straßen fährt, als wüsste er von meinem Wunsch, endlich allein zu sein, während die Lichter der pulsierenden Stadt an mir vorüberfliegen, wie eine endlose Lichterkette. Als ich unser Hotel betrete, begrüßt mich der Nachtportier freundlich.
    »Zimmer 84, bitte.«
    »Selbstverständlich Madame, wir haben übrigens gerade
Happy hour
«, berichtet er mir pflichtbewusst. Für einen Moment gerate ich in Versuchung, doch ich entscheide mich anders.
    »Nein danke, heute nicht«, entgegne ich ihm freundlich.
    »Gute Nacht«
    »Gute Nacht Madame.«
    Endlich oben angekommen, springe ich erneut unter die Dusche, um anschließend nass wie ich bin, ins Bett zu kriechen. Solange ich denken kann, habe ich es so getan. Es wirkte schon immer beruhigend auf mich, wenn das Laken jeden einzelnen Tropfen aufsaugt, bis es an meinem Körper klebt, wie eine Umarmung. Später stellte ich mir vor, es wären weiche Lippen, die mich mit unzähligen Küssen trocknen. Und meist war ich eingeschlafen, noch bevor der letzte Tropfen fort war. Doch diesmal lässt mich mein Geheimrezept im Stich. Meine Gedanken kleben zäh an einer Tüte in meiner Tasche. Eine Tüte, gefüllt mit einem Slip, der eine Geschichte erzählen könnte. Ohne das Licht anzumachen, steige ich aus dem Bett, umnach ihm zu kramen. Als ich ihn

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