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Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition)

Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition)

Titel: Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Gremmel
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um, und blickt mich an.
    »Das ist ganz einfach Theresa, Ingenieure betrachten alles sehr genau, sie analysieren vorab, um präzise arbeiten zu können. Sie gestalten, bauen Brücken oder noch nie dagewesenes. Sie arbeiten vorausschauend, und ihr Einfallsreichtum ist so immens, dass er sich auch beim Liebesakt überträgt. Für mich sind sie wie feinster Zuckerguss, an dem ich einfach kleben bleiben möchte, um davon zu kosten.«
    Überrascht blicke ich ihr hinterher, als sie sich augenzwinkernd an die Bar setzt, und ich mich entscheide, sie einfach für verrückt zu erklären. Und während ich noch immer überlege, was ich nun anfangen soll, beginnt mein Verstand nach wichtigen Daten und Zahlen zu kramen. Das war schon immer so. Es geschieht automatisch, wenn ich mich beruhigen muss, oder meinen Verstand schärfen will. Marie hatte es einmal entdeckt, weil ich während eines Telefonats sämtliche Geburtstage von Freunden notierte. Sie fand es toll, und schrecklich zugleich. Für sie waren Zahlen, wie Sand die durch ein Sieb rieseln. Einfach nicht zu greifen. Wenn sie sich beruhigen wollte, dachte sie einfach an das Symbol der Unendlichkeit, das vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit mit einer umgekippten 8 haben könnte. Seither, muss ich immer wieder lächelnd an ihre Erklärung denken. Schade, dass sie nicht aus Zuckerguss ist, dann könnte ich die verdammte 8 vernaschen,höre ich mich belustigt murmeln, als ein Vibrieren unter meinen Füßen beginnt, als würde eine Horde Büffel das Parkett stürmen. Abgelenkt blicke ich auf die stürmisch aufspringenden Flügeltüren neben der Hotelbar, die wie ein riesiger Schlund eine dunkle Masse von Männern ausspeit, bis meine Blicke auf eine Gestalt treffen, dessen Schatten sich lähmend auf meine Erinnerung legt. Ich wage es nicht meinen Augen zu trauen, erst als mein Gehirn endlich seine Gestalt bestätigt, lasse ich die Wahrheit zu: er ist es.
ER
, dieser Unbekannte in der U-Bahn, dessen Finger vor Stunden eine Gier in meinen Unterleib pflanzten, um meiner Möse eine Sturzflut zu entlocken, die seine Hand benetzte. Geschockt blicke ich zu Talita, die wild gestikulierend vom Hocker aufspringt, um zu signalisieren…
Da sind sie!
Pfeilschnell schießt ein Kopfschmerz in meine Schläfen, wie feine Nadeln, die mein Blut in Sekunden aus den Adern entweichen lassen. Sollte ich mich zu erkennen geben? Ihm sagen, ich bin es, deren Mösensaft seine Finger befeuchtet hat? Darf ich vielleicht noch kurz seine Finger ablecken bevor er wieder geht? Selbst die einsetzende Musik in der Hotelbar findet keinen Weg mehr in meine Ohren, weil mein pochendes Blut alles übertönt, und polternd wie ein Trampel fragend durch meine Venen rennt. Ich muss etwas trinken, scheint eine Stimme in mir zu fordern, während ich mich mit einem fragenden Blick Talita zuwende. Doch sie ist längst mit einem Mann im Gespräch verwickelt. Wahrscheinlich Ingenieur, dröhnt es höhnisch in meinem Kopf. Vollkommen durcheinander setze ich mich an das äußerste Ende der Theke, und rufe dem Barkeeper fast zornig entgegen:
    »Sex on the Beach.«
    Fragend blickt er mich an. »Schon gut, geben sie mir einfach einen Whisky mit Eis.« Es brennt, als der kühle Saft durch meine Kehle fließt, und ich für einen Moment die Augen schließe.
Was ist nur los mit dir, worüber regst du dich auf
, versuche ich meine Gedanken zu bändigen. Es war lediglich einVerführungsspiel, und wäre es nicht so ausgegangen, hätte ich selbst es beendet, weil es irgendwann langweilig geworden wäre.
    »Entschuldigung … ich hätte gern ein Bier«, dringt eine dunkle Stimme plötzlich in mein Ohr. Doch es ist nicht der Klang, der mich lockt. Es ist wieder dieser Duft, der wie feine Tentakel nach meinen Kopf greift, um ihn anzuheben. Instinktiv greifen meine Hände haltsuchend nach dem Glas vor mir, bis mein Blick im Spiegel der schwach beleuchteten Bar, auf den Träger der Stimme fällt. Sein Gesicht ist ausdruckstark, und seine Augen erscheinen mir so vertraut. Räuspernd halte ich meine Hand vor den Mund, um nach Worten suchend, Zeit zu finden. Aus dem Augenwinkel erkenne ich seine Hand die etwas in meine Richtung schiebt, während er mit dem Zeigefinger geräuschvoll darauf tippt.
    »Was ist das?«, höre ich mich heiser fragen, als er seine Hand zurück zieht.
    »Eine Visitenkarte?«
    Ohne eine Antwort zu erhalten, hebe ich sie an, bis meine Neugier von den fett gedruckten Buchstaben gefangen ist, wie eine Beute im

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