Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition)
getriebene Töne ihren Mund. Auf einer Welle der Lust schwimmend, verfolge ich jede Bewegung, bis dein Gesicht plötzlich den Blick versperrt. Feurig blickt mich ein paar grüner Augen an, als wollten sie sagen, es ist Zeit. Mein Körper zittert vor Kälte, doch da ist noch dieses warme Gefühl auf meiner Brust. Ein Gefühl, vermischt mit einem wohligen Brummen. Was ist das, will ich stumm fragen, als ich vorsichtig an mir herunter blicke….und erkenne, dass Shadow sich wohlig von meinem auf und nieder sinkenden Brustkorb wiegen lässt.
Mindfinder
Noch bevor die Haustür mit dem typischen Geräusch ins Schloss fällt, genieße ich für einen Moment die Stille, die mich empfängt. Eine trügerische Stille, gefangen im Auge eines Sturms. Der Tag im Büro verlief wie immer vor solchen Unternehmungen, wenn das Räderwerk der Firma erst einmal in Gang gesetzt wurde. Die Reisevorbereitungen für Brasilien waren fast abgeschlossen, und so erlaubte ich mir den Luxus von gedanklichen Ausreißern, die mich nach der Überprüfung der Plattform über dem
Garganta del Diablo
nicht alleine sahen. Ein Bild, das im Laufe des Tages zu einem Gedankenfilm wuchs, und drehfertig auf den Startschuss lauerte. Vor allem seit mein Vorgesetzter den eingereichten, anschließenden Urlaub abgesegnet hatte. Ab dieser Minute begann meine innere Filmspule zu laufen, und ich sah so deutlich wie schon lange nicht mehr, die Realität wachsen, in der
Nightcat
mit all ihren Mails, Gedanken und Träumen, vor mir stand. Ich sah ihre Zerrissenheit, die sie fordernd treibt, und ihre Sehnsucht anstachelt wie ein Heer von Trieben, dass sie gierig besteigen will. In diesem Moment wusste ich, es wird höchste Zeit ihre Grenzen zu verschieben, um ihren Körper und Kopf zu penetrieren.
Meine liebe Nightcat
,
beim Lesen deiner Zeilen, musste ich schmunzeln, denn dich mit einem Pferd, vielleicht sogar einer Stute zu vergleichen, kam mir bislang noch nicht in den Sinn. Von daher sollte ich dir vielleicht danken, denn der Gedanke gefällt mir.Und nun zu deinem Vorschlag. Natürlich sollst du meine Telefonnummer erhalten, das ist nur fair, und wie ich finde, ein gelungener Schachzug von dir! Jedoch erwarte ich vorab eine schriftliche Zu- oder Absage, in Form einer Email von dir. Sobald ich diese erhalten habe, bekommst du meine Nummer, unter der du mir eine SMS senden wirst. Im Gegenzug erhältst du eine Antwort von mir, mit einer Uhrzeit, damit wir deinem Wunsch entsprechend, miteinander telefonieren können
.
Ich freue mich schon jetzt auf deine Stimme
.
Mindfinder
Theresa
Noch immer berauscht von Mindfinders Stimme, blicke ich haltsuchend in den Spiegel, so als könnte ich mir selbst eine Antwort geben.
»Wie konnte das alles nur geschehen? Warum hast du ihm so voreilig eine SMS gesandt? Aber hätte ich damit rechnen müssen, dass er mir Sekunden später eine Uhrzeit für den heutigen Tag zubilligt, in welcher ich ihn anrufen dürfe? Natürlich, du dummes Ding was glaubst du worum es ihm ging?«
Doch musste es ausgerechnet ein vage vorgegebener Zeitrahmen sein? Ich hasse nichts mehr, als ungefähre Angaben. Entweder 19 Uhr, oder 20 Uhr. Mir jedoch einen solchen Zeitrahmen zu geben, machte mich nervös. Ich will klare Angaben, und nichts dazwischen. Von Unruhe zerfressen, war ich im Begriff alles hinwerfen. Mein Kopf füllte sich wie ein leerer Ballon mit unzähligen Fragen, Zahlen und Formen, die sich im Laufe der noch folgenden Stunden, zu einem imaginären Brei formierten, und meinen Verstand schüttelten wie einen Cocktail. Zäh und widerspenstig floss die Zeit an mir vorbei, und ich begann im Saft meiner aufgeputschten Fantasien zu baden. Nervös kritzelte ich Zahlen auf ein Stück weißes Papier. Absurde Bilder entstanden, die mich hysterisch kichern ließen, bis ich plötzlich Klarheit empfand.
19.25…
19 ( 1+9=10 ) 25 ( 2+5=7 )10+7=17 ( 1+7= 8)∞
Immer und immer wieder sah ich dieses Zeichen vor mir liegen, während ich Maries Theorie von der Aufhebung der Endlichkeit in meinem Kopf hörte. Entschlossen hob ich Punkt 19.25 Uhr, den Hörer, und wählte seine Nummer, um mich bewaffnet mit Trotz und Mut, von meiner Zerrissenheit zu befreien. Aber, es kam alles ganz anders.
Noch immer schwingt seine Stimme durch meinen Kopf, als hätte sie jede Faser meines Gehirns umspült, um meinen eisgefrorenen Widerstand zum Schmelzen zu bringen. Ich hatte geglaubt, auf der anderen Seite des Hörers sicher zu sein, hatte mich mental auf ihn vorbereitet, und
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