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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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ließ er sie alle liquidieren.«
    »Es überrascht mich, dass nichts gegen das Labor im Ural unternommen wurde.«
    »Man hat es in Erwägung gezogen, aber die Mission wurde abgeblasen. Vielleicht hielt man sie für zu schwierig, oder es hatten sich beim Deltaflügler unüberwindliche technische Probleme ergeben.«
    »Was ist aus dem Flugzeug geworden?«
    »Es wurde samt der Bombenfracht in seinem Hangar versiegelt. Die Basis in Alaska, von der es gestartet war, wurde geschlossen und das Personal auf Stützpunkte in der ganzen Welt verteilt. Keiner der Männer kannte die komplette Operation.
    Und das war fast schon alles.«
    »
Fast
? Meinen Sie das Protokoll und den Mord an dem Piloten?«
    LeGrand rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her.
    »Nicht nur. Es wurde sogar die gesamte Besatzung getötet«, sagte er leise. »Sie waren die einzigen Nicht-Politiker, die genau über die Mission und das Ziel Bescheid wussten. Vier Männer starben. Ihren Familien erzählte man, es habe einen Unfall gegeben. Dann wurden die Soldaten mit vollen militärischen Ehren auf dem Friedhof von Arlington beigesetzt.«
    »Was für eine schöne Geste.«
    LeGrand räusperte sich nervös. »Sie wissen, dass ich mich stets bemüht habe, die Agency auf saubere Art und Weise zu führen. Manchmal kratze ich eine Dreckschicht weg, nur um darunter die nächste, noch schmutzigere zu entdecken. Leider sind viele unserer guten Taten aus offensichtlichen Gründen nie bekannt geworden. Gleichwohl gehen auf das Konto der Geheimdienste einige Dinge, auf die niemand stolz sein kann. Diese traurige Episode gehört dazu.«
    »Austin hat mir von seinen Erkenntnissen berichtet. Der Pilot hat in Arlington an seiner eigenen Beerdigung teilgenommen.
    Soweit ich weiß, wurde er dabei von seinem Sohn gesehen.«
    »Er wollte unbedingt noch einen letzten Blick auf seine Frau und sein Kind werfen«, sagte der Direktor. »Man hatte ihm erzählt, er würde auf unbestimmte Zeit in Schutzhaft genommen werden. Das war natürlich nur ein Trick. Kurz nach Beginn dieser vermeintlichen Sicherheitsmaßnahme wurde er von seinem Beschützer ermordet.«
    »Von dem Mann, der auf der Farm bei Cooperstown gewohnt hat?«
    »Ja.«
    Sandeckers blaue Augen blickten mitleidlos. »Sie müssen mir schon verzeihen, dass ich diesem Kerl keine Träne nachweine.
    Er war ein kaltblütiger Mörder, sogar jetzt noch, in einem Alter, in dem wir alle angeblich immer weiser werden. Und er hätte auch Austin umgebracht. Welchen Grund gab es für das Protokoll? Reichte es denn nicht aus, die Besatzung zu ermorden?«
    »Die hohen Tiere, die darüber entschieden haben, wollten absolut sichergehen, dass niemand je von diesem Geheimnis erfahren würde. Sie befürchteten, ansonsten drohe uns allen ein neuer Weltkrieg, und die Beziehungen zur Sowjetunion waren ohnehin schon angespannt genug. Das Protokoll wurde darauf ausgerichtet, auf jeden noch so kleinen Enthüllungsversuch zu reagieren.
    Dabei ging man wie selbstverständlich davon aus, dass ein neugieriger Spion zwangsläufig aus dem Ausland stammen musste.
    Niemand hat auch nur im Traum daran gedacht, die Bedrohung könne von unserem eigenen Kongress ausgehen. Letzten Endes waren alle diese Sicherheitsmaßnahmen völlig überflüssig. Der Vorsitzende des Senats wurde nicht wiedergewählt, und die von ihm angestrengten Nachforschungen kamen nie zustande. Wahrscheinlich hat man angenommen, das Protokoll würde sich im Laufe der Zeit von selbst deaktivieren. Niemand hätte vermutet, dass auch noch fünfzig Jahre später eine Gefahr davon ausgehen könnte.«
    Sandecker lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. »Also ist dieser uralte Plan, ersonnen von einer Horde Macho-Cowboys, dafür verantwortlich, dass beinahe einer meiner Leute getötet wurde. Wie ich gehört habe, hatte der Attentäter bereits seine Taschen gepackt, einschließlich eines Scharfschützengewehrs und mehrerer Sprengsätze. Anscheinend wollte er eine zünftige Ruhestandsparty feiern. Zu schade, dass wir der amerikanischen Öffentlichkeit nicht mitteilen dürfen, für welchen Schwachsinn ihre Steuergelder im Namen der Demokratie verwendet worden sind.«
    »Das wäre wirklich nicht ratsam«, sagte LeGrand, »denn das Thema ist
immer noch
überaus heikel. Die Verhandlungen zur Reduzierung des russischen Atomwaffenarsenals waren schwierig genug. Falls diese Geschichte herauskäme, würden dadurch nur die Nationalisten gestärkt, die behaupten, den

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