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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Weltbevölkerung wächst immer mehr. Während die heutige Süßwassermenge auch nicht größer ist als noch vor zweitausend Jahren, leben inzwischen dreißigmal so viele Menschen. Sogar ohne die unvermeidlichen Trockenperioden, wie wir zurzeit eine erleben, verschlechtert sich die Lage rapide, denn sowohl der Bedarf als auch die Umweltverschmutzung nehmen zu. Einigen Ländern wird schlicht das Wasser ausgehen, was zu einer globalen Flüchtlingskrise führen dürfte. Viele Millionen Menschen werden über die Grenzen drängen. Fischfangregionen trocknen aus, Landstriche verdorren, Konflikte entzünden sich, und die Armut wächst.« Sie hielt kurz inne.
    »Als Leute, die sich mit den Ozeanen beschäftigen, müsste Ihnen die Ironie des Ganzen besonders bewusst sein. Die Oberfläche unseres Planeten ist zu zwei Dritteln von Wasser bedeckt, und doch haben wir zu wenig davon.«
    »Wasser, überall Wasser, und doch kein Schluck zu trinken«, zitierte Austin eine Ballade von Samuel Taylor Coleridge.
    »Ganz genau. Doch nehmen wir an, der Matrose wäre im Besitz eines Zauberstabs gewesen, den er einfach nur über einen Eimer Meerwasser hätte halten müssen, um daraus Süßwasser zu machen.«
    »Sein Schiff wäre nicht verloren gewesen.«
    »Und nun übertragen Sie dieses Gleichnis auf viele Millionen Eimer.«
    »Das globale Dürreproblem wäre gelöst«, sagte Austin. »Fast siebzig Prozent der Weltbevölkerung lebt in maximal achtzig Kilometern Entfernung vom Meer.«
    »Richtig«, sagte Francesca. Ihre Stimmung hellte sich ein wenig auf.
    »Soll das heißen, Sie
haben
eine n solchen Zauberstab?«
    »Etwas beinahe genauso Gutes. Ich habe ein revolutionäres Verfahren entwickelt, um Meerwasser zu entsalzen.«
    »Ihnen dürfte bekannt sein, dass es sich bei der Entsalzung schwerlich um ein neues Konzept handelt«, wandte Sandecker ein.
    Francesca nickte. »Schon die alten Griechen haben sich mit diesem Thema beschäftigt, und entsprechende Anlagen wurden überall auf der Welt errichtet, viele davon im Mittleren Osten.
    Es gibt verschiedene Methoden, aber sie sind alle kostspielig.
    Mit meiner Arbeit habe ich einen radikal
neuen
Ansatz verfolgt und sämtliche alten Techniken über Bord geworfen. Mein Ziel war ein effizienter und billiger Prozess, der auch dem ärmsten Wüstenbauern zugänglich sein würde. Denken Sie nur mal an die Folgen! Wasser wäre praktisch kostenlos zu haben. Heutige Einöden würden zu Zentren der Zivilisation heranwachsen.«
    »Bestimmt haben Sie auch die unerwünschten Konsequenzen bedacht«, sagte Sandecker. »Billiges Wasser würde nicht nur die Entwicklung fördern, sondern auch zu einem Bevölkerungsanstieg und der damit verbundenen Umweltverschmutzung führen.«
    »Ich habe sogar sehr lange und gründlich darüber nachgedacht, Admiral Sandecker, aber die Alternativen waren weitaus erschreckender. Eine ordentlich gesteuerte Entwicklung wäre die unbedingte Voraussetzung, bevor einem ein Land gestattet werden dürfte, mein Verfahren zu nutzen.«
    »Demnach waren Ihre Forschungen also von Erfolg gekrönt«, sagte Austin.
    »O ja, in vollem Umfang. Ich war auf dem Weg zu einer internationalen Konferenz, um dort ein funktionsfähiges Modell vorzustellen. An einem Ende konnte man Salzwasser hineinschütten, und am anderen Ende kam Süßwasser heraus. Zugleich wurde Energie erzeugt, und es fielen praktisch keine Abfallprodukte an.«
    »Ein derartiger Prozess würde einen nahezu unermesslichen Wert besitzen.«
    »Zweifellos. Mir lagen Angebote vor, die mich sofort zur Millionärin gemacht hätten, aber ich wollte meine Arbeit den Völkern der Welt unentgeltlich zur Verfügung stellen.«
    »Wie großzügig von Ihnen. Sie sagen, es habe Angebote gegeben. Wusste denn jemand von Ihren Ergebnissen und Absichten?«
    »Sobald ich die Vereinten Nationen um eine Teilnahmeerlaubnis für die Konferenz gebeten hatte, war es ein offenes Geheimnis.« Sie dachte nach. »Etwas ist mir schon immer seltsam vorgekommen. Es wussten mittlerweile viele Leute von meinem Verfahren. Diejenigen, die mich entführen wollten, wären bei dem Versuch, von meiner Arbeit finanziell zu profitieren, doch sofort aufgeflogen.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, wandte Austin ein.
    »Womöglich wollte man Ihre Arbeit in die Hände bekommen, um den Prozess vor dem Rest der Welt geheim zu halten.«
    »Aber warum sollte jemand der Menschheit einen solchen Segen vorenthalten wollen?«
    »Vielleicht sind Sie zu jung, um sich daran zu

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