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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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schwarze Berge zu sehen, die von Flüssen und dichten Wäldern eingerahmt wurden.
    »Was für eine unglaubliche Weite«, merkte Zavala träge an.
    »Hast du eine Ahnung, welchen Ort wir von Nome aus ansteuern müssen?«
    Austin lehnte sich zurück, verschränkte die Hände im Nacken und starrte ins Leere. Sein breiter Mund verzog sich zu einem ironischen Grinsen. »Mehr oder weniger«, sagte er.
    Zavala wusste, dass sein Partner keinesfalls geheimnisvoll tat.
    Austin mochte es einfach nicht, überrascht zu werden. Wannimmer die Zeit es zuließ, sammelte er sorgfältig zunächst alle Fakten, bevor er handelte. Joe deutete nach unten. »Bestimmt weißt du schon, dass wir eher mit mehr als mit weniger zu rechnen haben.«
    »Ungefähr mit anderthalb Millionen Quadratkilometern, falls ich richtig informiert bin. Ich mache mir keine Illusionen darüber, dass uns eine ungeheure Aufgabe erwartet. Wir könnten bis ins Rentenalter suchen und nicht das Geringste finden.« Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Daher habe ich beschlossen, von den uns bekannten Fakten auszugehen, anstatt mir den Kopf über offene Fragen zu zerbrechen.«
    Zavala begriff sofort, was er meinte. »Wir kennen das Ziel in der Sowjetunion.« Er wies auf die Karte, wo der Nordwesten Alaskas sich mit den stumpfen Fingern seiner zerklüfteten Küstenlinie in Richtung Asien streckte. In grauer Vorzeit hatte dort eine Landbrücke bestanden. »Wie groß war die statistische Reichweite des Deltaflüglers?«
    »Rund viertausendachthundert Kilometer, bei einer Geschwindigkeit von ungefähr achthundert Kilometern pro Stunde.
    Dabei gehe ich davon aus, dass die Tankkapazität für diese Mission so weit wie möglich erhöht wurde.«
    »Außerdem besteht die Möglichkeit einer Luftbetankung«, sagte Zavala.
    »Daran habe ich auch gedacht, aber ich glaube, dass man die Operation so einfach und kurz wie möglich halten wollte, um nicht entdeckt zu werden.«
    Austin nahm einen spitzen Bleistift zur Hand und zog einen Bogen von Barrow zum Yukondelta.
    Joe stieß einen leisen Pfiff aus. »Jeder Punkt in dieser Region könnte trotzdem mehr als tausend Kilometer neben dem Ziel liegen. Das ist immer noch ziemlich viel.«
    »Ja, das Gebiet ist größer als manche Staaten«, räumte Austin ein. »Deshalb habe ich eine fundierte Annahme getroffen. Die Beteiligten wollten diesen verrückten Plan so geheim wie möglich halten. Die Errichtung einer neuen Basis wäre aber teuer und zeitaufwendig gewesen und hätte, was am wichtigsten ist, womöglich unerwünschte Aufmerksamkeit erregt.«
    Zavala schnippte mit den Fingern. »Man hat einen bereits existierenden Stützpunkt benutzt.«
    Austin nickte. »Während des Zweiten Weltkriegs strotzte Alaska geradezu vor Geschützstellungen und Flugbasen, weil man Angst vor einer japanischen Invasion hatte. Jeder rote Punkt auf der Karte bezeichnet ein Flugfeld aus jener Zeit.«
    Zavala dachte darüber nach. »Was ist, wenn der besagte Stützpunkt auch damals schon geheim war?«
    »Das war er, zumindest bis jetzt.« Austin deutete mit dem Bleistift auf Nome und zog einen großen Kreis um die Stadt.
    »Die gesuchte Basis befindet sich hier, obwohl ich zugebe, dass es sich angesichts meiner vielen Mutmaßungen dennoch um einen Schuss ins Blaue handelt.«
    Zavala betrachtete die Karte und verzog den Mund zu seinem berühmten Lächeln. »Warum bist du dir bezüglich des Gebiets so sicher? Es kommen noch Dutzende anderer Ecken in Betracht.«
    »Ein Gespenst war so nett, mir ein wenig zu helfen.« Austin griff in seine Jackentasche und holte ein kleines spiralgebundenes Notizbuch daraus hervor. Der braune Umschlag war abgenutzt, doch man konnte noch immer die Aufschrift »U.S. Army Air Force« und den Namen direkt darunter entziffern. Kurt reichte das Buch an Joe weiter. »Das ist das Tagebuch von Buzz Martins Vater, dem Piloten des Deltaflüglers auf dessen letzter Mission.«
    Zavala lachte erfreut auf. »Du hättest Zauberer werden sollen.
    Dieses Kaninchen kommt genau zum richtigen Zeitpunkt aus deinem Hut.«
    »Genau genommen, ist es mir von selbst in den Schoß gesprungen. Im Anschluss an das Treffen zwischen Sandecker und LeGrand ist die CIA bei ihren Nachforschungen auf Martins persönliche Habe gestoßen. Offenbar hatte man es damals sehr eilig mit der Vernichtung eventuellen Belastungsmaterials und ist nicht gründlich genug vorgegangen. Buzz hat das Notizbuch in einer Tasche der Uniform seines Vaters entdeckt. Er dachte, es könnte

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