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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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vielleicht wichtige Informationen enthalten, und hat es mir kurz vor unserer Abreise aus Washington gegeben.«
    Zavala blätterte die welligen Seiten durch. »Ich sehe hier aber keine detaillierte Karte.«
    »Du hast doch nicht tatsächlich geglaubt, dass es so einfach sein würde, oder?« Austin nahm das Buch zurück und schlug eine Seite auf, die er mit einem gelben Index-Haftstreifen versehen hatte. »Martin war ein guter Soldat. Er wusste, dass es gefährlich sein kann, zu viel preiszugeben. Der Großteil des Tagebuchs beschäftigt sich mit seiner Sehnsucht nach Frau und Kind.
    Aber ein paar Sachen hat er uns dennoch verraten. Hier, lass mich dir den ersten Absatz vorlesen:
    An meine geliebte Frau Pbyllis und meinen Sohn Buzz.
    Vielleicht werdet ihr dies eines Tages lesen. Die Zeit wurde mir lang, und so habe ich auf dem Weg nach No-Name mit diesem Tagebuch begonnen. Falls die hohen Tiere von meinen Aufzeichnungen wüssten, würden sie mir die Hölle heiß machen.
    Diese Sache ist sogar noch geheimer als das Manhattan-Projekt. Man hat mir oft genug klar gemacht, ich sei bloß ein dämlicher Luftkurier und solle gefälligst meine Befehle befolgen, ohne Fragen zu stellen. Manchmal komme ich mir fast wie ein Strafgefangener vor. Ich und der Rest der Besatzung stehen unter ständiger Beobachtung. Vermutlich ist dieses Tagebuch meine Art zu sagen: He, ich bin ein Mensch. Zu essen gibt es genug, Phyllis, denn ich weiß ja, wie sehr du dich um meine Ernährung sorgst. Viel gutes frisches Fleisch und Fisch. Eine Nissenhütte ist wirklich nicht die geeignete Behausung für den eisigen Norden. Zwar rutscht der Schnee vom Dach, aber Wellblech hält die Wärme so gut wie gar nicht. Wir müssen Tag und Nacht den Holzofen anfeuern. Ein Iglu wäre weitaus besser. Der versteckte Hangar des Flugzeugs ist hingegen mit allen Schikanen ausgestattet. Bitte verzeih mein Gejammer. Ich bin froh, dieses Baby fliegen zu dürfen! Noch immer kann ich kaum glauben, dass eine so große Maschine sich wie ein Jagdflugzeug manövrieren lässt. So wird eindeutig die Luftfahrt der Zukunft aussehen.
    Austin hielt inne. »Dann erzählt er von seinem Heimweh und wie sehr er sich darauf freut, wieder bei seiner Familie sein zu können.«
    »Schade, dass es nicht mehr dazu kommen sollte. Er hatte keine Ahnung, dass er nicht nur ein Gefangener, sondern ein zum Tode Verurteilter war.«
    »Martin war weder der erste noch der letzte Patriot, der für etwas geopfert wurde, das nach Ansicht seiner Vorgesetzten ein höheres Ziel darstellte. Leider bleibt ihm auch die befriedigende Erfahrung verwehrt, dass sein kleines Tagebuch uns den Weg nach No-Name weisen wird.«
    »Dieser Ortsname ist sogar noch obskurer als ›irgendwo im Pazifik‹, wie es früher in den Wochenschauen häufig hieß.«
    »Das dachte ich anfangs auch, bis mir eine Geschichte eingefallen ist, die ich mal gelesen habe. Anscheinend hat Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ein britischer Marineoffizier von See aus einen Landstrich in Alaska gesichtet, der nicht auf der Karte verzeichnet war, und deswegen ›?Name‹ eingetragen. Der Zeichner der Admiralität, der später eine Kopie der Karte anfertigen sollte, hielt das Fragezeichen für ein C und das a in Name für ein o. So wurde aus No Name erst Cape Nome und später Nome. Hier ist noch etwas:
    »
Reise von Seattle hierher ereignislos. Flugzeug lässt sich traumhaft gut beherrschen. Bin dreißig Minuten hinter No Name gelandet.
«
    »Wie hoch war doch gleich die Reisegeschwindigkeit des Deltaflüglers?«, fragte Zavala.
    »Zwischen sechshundertfünfzig und achthundert Kilometer pro Stunde.«
    »Das würde einen Kreis von drei- bis vierhundert Kilometern Radius um Nome bedeuten.«
    »Den gleichen Schluss habe ich daraus auch gezogen. Jetzt wird es interessant:
    »
Habe unseren Stützpunkt zum ersten Mal aus der Luft betrachtet und den Jungs erzählt, dass er wie Dougs Nase aussieht.
«
    »Ducks Nase? Meint er Donald Duck?«
    »Nein, Doug, der Vorname.«
    »Damit kommen ja nur noch ein paar Millionen Kerle in Betracht«, stellte Zavala resignierend fest.
    »Ja, ich weiß, ich habe im ersten Moment genauso reagiert, aber hör dir den Rest an:
    »
Jetzt noch eine Maiskolbenpfeife, und fertig ist die alte Adlernase.
«
    »Douglas MacArthur. Wer könnte je dieses Profil vergessen?«
    »Vor allem, wenn der Betreffende selbst im Zweiten Weltkrieg gekämpft hat. Von Nome aus sind es nur zweihundertfünfzig Kilometer bis Russland. Ich dachte, es

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