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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Regenwalds.«
    Paul sah an dem Mann vorbei zu der armseligen Ansammlung von Hütten. »Wo ist denn der Eiffelturm?«, fragte er beiläufig.
    »Ha, ha. Eiffelturm.
Fabelhaft
! Da drüben, nicht weit vom Arc de Triomphe.«
    Nach der langen Flussfahrt durch die schwüle Hitze hatte Paul wenig Lust auf einen geistreichen Schlagabtausch. »Wir suchen nach einem Deutschen, der hier wohnt«, sagte er.
    Der Mann nahm den Hut ab und enthüllte einen widerspenstigen weißen Schöpf mit einer runden kahlen Stelle am Hinterkopf. »Zu Ihren Diensten. Mein Name ist Dieter von Hoffmann, und ich lebe nun schon seit sieben Jahren auf diesem verwahrlosten Fleckchen Erde.«
    »Ich bin Paul Trout, und das ist Gamay, meine Frau.«
    Hoffmann richtete das Monokel auf Gamay. »Ein wunderschöner Name für eine überaus entzückende Frau«, sagte er galant. »Wir bekommen hier draußen nicht allzu viele weiße Frauen zu Gesicht, weder schöne noch andere.«
    Gamay erkundigte sich, weshalb das Dorf wie ausgestorben dalag. Dieter verzog den fleischigen roten Mund zu einem Lächeln. »Ich habe den Bewohnern geraten, sich zu verstecken. Es kann nicht schaden, bei Fremden vorsichtig zu sein. Sobald die Leute sehen, dass die Besucher nichts Böses im Schilde führen, kommen sie wieder heraus.« Wieder dieses humorlose Grinsen.
    »Also, was führt Sie in unser bescheidenes Dorf?«
    »Eine Bitte von Dr. Ramirez. Wir gehören zur NUMA, der National Underwater and Marine Agency«, erklärte Gamay.
    »Während der letzten Zeit haben wir den Lebensraum der Flussdelphine erforscht und unterdessen bei Dr. Ramirez gewohnt. Er hat uns gebeten, mal bei Ihnen vorbeizuschauen.«
    »Mir war bereits das Gerücht zu Ohren gekommen, es hielten sich hier in der Gegend einige amerikanische Wissenschaftler auf, aber ich hätte nie gedacht, dass Sie uns die Ehre eines Besuches erweisen würden. Wie geht es dem geschätzten Dr. Ramirez?«
    »Er wäre gern selbst hergekommen, aber er hat sich den Knöchel verstaucht und kann kaum laufen.«
    »Wie schade. Ich würde mich gern mal wieder mit ihm unterhalten. Nun, es mag zwar eine Weile her sein, dass ich Gesellschaft hatte, aber das ist keine Entschuldigung dafür, meine Gäste zu vernachlässigen. Bitte treten Sie doch näher. Ihnen dürfte ziemlich warm sein, und Sie haben bestimmt Durst.«
    Paul und Gamay sahen sich kurz an.
Einverstanden, aber sie würden vorsichtig bleiben.
Gamay hängte sich den Rucksack mit der Waffe über die Schulter, und dann gingen sie in Richtung der Hütten, die im Halbkreis auf dem Scheitelpunkt einer Anhöhe standen. Dieter rief etwas in einer fremden Sprache, und aus jeder der Behausungen ergoss sich eine Schar von Indios – Männer, Frauen und Kinder. Zunächst wirkten sie schüchtern und verharrten schweigend. Dann gab Dieter eine weitere knappe Anweisung, und sie widmeten sich sofort ihren alltäglichen Beschäftigungen. Paul und Gamay warfen sich erneut beredte Blicke zu. Dieter erteilte in diesem Dorf nicht etwa
Ratschläge
; er gab Befehle.
    Aus der größten Hütte trat mit geneigtem Kopf eine Eingeborene Mitte zwanzig. Im Gegensatz zu den anderen Frauen trug sie keinen schlichten Lendenschurz, sondern hatte sich einen roten Sarong aus maschinell gewebtem Stoff um den wohlgeformten Körper geschlungen. Dieter knurrte eine Anordnung, und die Frau verschwand wieder im Innern der Behausung.
    Vor dem Gebäude stand auf vier Pfählen ein Strohdach und beschattete einen primitiv gefertigten Holztisch samt einiger Hocker aus Baumstümpfen. Dieter wies auf die Sitzgelegenheiten, nahm selbst auf einer davon Platz und setzte den Strohhut ab. Mit dem Taschentuch wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Dann rief er einen Befehl in Richtung der Hüttentür.
    Die Frau kam heraus und brachte ein Tablett mit drei hölzernen Bechern, die man aus ausgehöhlten Ästen geschnitzt hatte.
    Sie stellte die Becher ab und trat einige Schritte zurück, um dort respektvoll und mit weiterhin gesenktem Blick abzuwarten.
    Dieter erhob seinen Becher. »Auf unsere neuen Freunde.« Als er trank, ertönte ein unverkennbares Klimpern. »Ganz recht«, sagte er. »Sie hören das herrliche Geräusch von Eiswürfeln.
    Dank der Wunder der modernen Technik verfüge ich über eine tragbare, propangasbetriebene Eismaschine. Es besteht absolut kein Anlass, so ärmlich zu leben wie diese braunhäutigen Adams und Evas.« Er stürzte auf einen Schluck den halben Becher hinunter.
    Paul und Gamay nippten vorsichtig an ihren

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