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Bretonische Brandung

Bretonische Brandung

Titel: Bretonische Brandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Luc Bannalec
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sechzehn Uhr ist er mit seinem Boot rausgefahren, das macht er anscheinend jeden Tag, das hat seine Enkelin bezeugt, Richtung Moutons. Zu den Makrelenschwärmen, er ist um sechs mit einem Haufen Fische zurückgekommen.«
    »Gut.«
    Eine Art hohe Fanfare ertönte plötzlich. Le Coz nahm den Anruf sofort an.
    »Ja?«
    Er wandte sich zu Dupin.
    »Bellec. Er hat die weiteren Informationen. Soll ich laut stellen?«
    Le Coz nahm Dupins Zögern als Zustimmung, drückte eine Taste und legte das Handy vor sich auf den Tisch.
    »Bellec. Wir hören dich jetzt alle.«
    »Bonjour, Monsieur le Commissaire. Ich …«
    Es war immer eine groteske Situation, fand Dupin, er hasste dieses Freisprechen.
    »Schießen Sie los, Bellec.«
    Sie mussten vorankommen.
    »Muriel Lefort war den ganzen Tag über auf Saint-Nicolas, sie hat viele Telefonate geführt, unter anderem mit ihrem Notar. Die meiste Zeit war sie in ihrem Büro in der Segelschule, ist aber wohl auch immer wieder zu ihrem Haus hinübergelaufen. Ein paarmal war sie spazieren. Mittags war Madame Menez ungefähr eine halbe Stunde bei ihr. Nach ihrem Gespräch ist sie nach Penfret zur Segelschule gefahren, um noch einmal Madame Menez zu treffen, gegen Viertel nach sechs.«
    Auch das war teils vage und, wenn überhaupt, nur mit großem Aufwand genauer von Zeugen zu bestätigen. Fest stand: Für jemanden, der ohnehin auf den Inseln war, hätte eine Dreiviertelstunde für die Brilimec-Episode gereicht, je nachdem natürlich, was mit Le Menn geschehen war …
    »Madame Lefort zeigte sich sehr besorgt, dass sie nun die Hauptverdächtige sei, auch, weil sie kurz nach dem längeren Gespräch mit Ihnen schon wieder befragt wurde. Ich habe ihr versichert, dass dies alles routinemäßige Ermittlungen seien.«
    Ehrlich gesagt störte Dupin das im Moment am wenigsten. Sie sollte unruhig sein.
    »Und die Assistentin, Madame Menez?«
    »Madame Menez machte einen zerknirschten Eindruck, obwohl sie resolut aufgetreten ist. Sie hatte heute mehrere Treffen mit verschiedenen Segellehrern, im Büro. Am Mittag war sie wie gesagt bei Madame Lefort zu Hause. Dann hat sie im Quatre Vents gegessen und hatte anschließend längere Teambesprechungen mit den Leitern der Unterkünfte auf Cigogne und Penfret.«
    »Wann haben diese Teambesprechungen begonnen?«
    »Eine ging von halb drei bis vier und eine von fünf bis halb sieben. Madame Menez befindet sich immer noch auf Penfret.«
    Dupin schrieb ausführlich mit.
    »Wann ist sie losgefahren nach Cigogne, ich meine, wann genau nach dem Mittagessen?«
    »Nach ihrer Aussage war sie nach dem Essen noch kurz in ihrer Wohnung. Und ist so gegen Viertel nach zwei los.«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    »Noch nicht. Das müssten wir prüfen.«
    Es machte Dupin wahnsinnig, dass all diese Informationen ihn bisher kein Stück weiterbrachten.
    »Machen Sie das, Bellec.«
    Le Coz legte auf.
    »Sollen wir noch andere Aussagen überprüfen, Commissaire?«
    Dupin überlegte. Le Coz und Bellec hatten gute Arbeit geleistet in so kurzer Zeit, so mager die Ausbeute dieser Aktion momentan auch schien.
    »Nicht nötig. Danke.«
    Sie waren so schlau wie zuvor. Jeder hätte die Gelegenheit gehabt, den Ausflug nach Brilimec zu unternehmen. Nur sehr, sehr zufällig würde es Zeugen geben. Und es würde wahrscheinlich unmöglich sein, die betreffende Zeit weiter einzugrenzen.
    »Ich habe eben noch mal mit Le Menns Frau gesprochen. Nachdem wir wussten, dass er auf die Glénan gefahren ist. Ob sie etwas mit Brilimec in Verbindung bringt.«
    Le Coz hatte Dupin aus seinen Gedanken gerissen. Das war ein guter Einfall gewesen.
    »Aber nichts. Gar nichts.«
    Dupin stand abrupt auf.
    »Das geht mir alles gegen den Strich.«
    Riwal schaltete sich zum ersten Mal ein.
    »Goulch hat die Spurensicherung auf Brilimec in die Hand genommen. Er ist noch einmal mit auf die Insel. Vielleicht finden sie doch Spuren im Haus.«
    »Vielleicht.«
    Dupin merkte, dass seine Gedanken sich verselbstständigten. Er trat ein paar Meter zur Seite. Er hatte mittlerweile durchaus ein paar Vermutungen, darunter einige konkretere, aber insgesamt war das Bild, das sich ergab, noch viel zu verschwommen. Er fand kein richtiges Zentrum.
    Dupin blickte auf die Uhr. Es war jetzt kurz vor acht. Er war seit fünf auf den Beinen. Und der Tag würde noch lange nicht zu Ende sein.
    Von dieser Seite des Quatre Vents hatte man einen freien Blick nach Westen, was eigentlich hieß: Man konnte die Sonne untergehen sehen. Aber nicht

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