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Bretonische Brandung

Bretonische Brandung

Titel: Bretonische Brandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Luc Bannalec
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schaute er mit steigender Wut nach dem Empfangssymbol. Vergeblich. Und auch auf dem Wasser änderte sich daran nichts, nicht einmal an der Stelle, an der er auf der Hinfahrt noch telefoniert hatte. Zum Haareraufen.
    Kurz bevor sie am Quai angelegt hatten, war der erste Balken auf dem Display erschienen, im nächsten Moment alle auf einmal. Dupin war auf den Einsatztisch im Quatre Vents zugestürmt, als wollte er eine Verhaftung vornehmen.
    »Was haben wir?«
    Vor Le Coz lag eine Liste. Dupin setzte sich neben ihn. Le Coz war die Ruhe selbst, egal wie hektisch es zuging, ohne langsam zu sein, er war mit Abstand der Älteste, der Erfahrenste im Kommissariat, er hatte noch zwei Jahre bis zu seiner Pensionierung. Sein Wissen, seine Genauigkeit und vor allem seine besonnene Art hatten Dupin von Beginn an für ihn angenommen.
    »Ich habe mich gerade noch einmal mit Bellec beraten. Leussot, der Biologe, war ab neun Uhr auf dem Meer, an Bord seines Schiffes, er ist vor einer halben Stunde hier angekommen.«
    »Es geht mir«, Dupin dachte nach, versuchte die letzte Flut zu errechnen, »es geht um die Zeit von zwölf Uhr dreißig bis sechzehn Uhr. Was hat Leussot gemacht, nachdem ich bei ihm war? Er hätte ohne Weiteres genug Zeit gehabt, nach Brilimec zu fahren.«
    »Er sagt, er habe den ganzen Tag an der Stelle gelegen, wo Sie ihn besucht haben. Wir werden das nicht überprüfen können.«
    »Na wunderbar!«
    Dupin griff sich an den Hinterkopf. Le Coz hatte recht.
    Riwal war nun ebenfalls am Einsatztisch angekommen und setzte sich.
    »Weiter, Le Coz.«
    »Dieser Taucher, Monsieur Tanguy, hat Gäste aus Brest zu Besuch, eine Delegation Meeresarchäologen. Sie sitzen gerade hier im Quatre Vents. Da vorn auf der Terrasse. Er hat sie um fünfzehn Uhr in Concarneau abgeholt.«
    »Und davor?«
    »Davor war er hier, sagt er. Wegen der Vorbereitungen. Er war auch über Nacht hier. Auf seinem Boot.«
    »Wann ist er aufgebrochen?«
    »Gegen dreizehn Uhr dreißig, hat er gesagt.«
    »Allein?«
    »Allein.«
    Großartig. Wie sollten sie herausfinden, ob er nicht einen Abstecher nach Brilimec gemacht hatte? Er hätte genug Zeit dafür gehabt. Sogar noch, um Le Menn irgendwo hinzubringen. Als Opfer, Täter oder Mittäter. Während Le Coz sprach, hatte Dupin begonnen, sich Notizen zu machen.
    »Der Bürgermeister?«
    »Er hat fast den ganzen Tag zu Hause in seinem Büro gearbeitet, in …«
    »Weiß ich.«
    »Genau, Sie haben ihn ja heute Morgen besucht, hat er erzählt. Nur zwischen sechzehn und siebzehn Uhr hatte er einen Amtstermin. Im örtlichen Kindergarten. Monsieur Du Marhallac’h war sehr kooperativ.«
    »Zeugen?«
    »Die Kindergärtnerinnen natürlich. Für die Zeit im Büro wird es schwer. Er behauptet, mehrere Male mit seiner Frau telefoniert zu haben, sie ist wohl in London. Über das Festnetz. Das ließe sich nachweisen.«
    »Klasse.«
    Zynischer hätte Dupin dieses Wort nicht betonen können.
    »Die jüngere Nuz-Tochter ist bei ihrem Freund gewesen, sie waren in Quimper, die ältere hat den ganzen Tag hier im Quatre Vents gearbeitet. Solenn Nuz war auf dem Festland. Sie macht offenbar jeden Dienstag und Freitag Erledigungen. Sie ist um zehn Uhr dreißig aufgebrochen und erst vor einer Stunde zurückgekehrt. Sie war in Fouesnant, in der Mairie und anschließend in Concarneau. Sie ist mit mehreren großen Einkaufstaschen zurückgekommen. Mittags hat sie im Amiral gegessen, das konnten wir überprüfen.«
    Bei der Erwähnung des Amiral durchfuhr Dupin ein kurzes Glücksgefühl.
    »Und Madame Lefort?«
    »Bellec spricht gerade noch mit ihr.«
    »Madame Barrault – die Tauchlehrerin?«
    Le Coz schaute auf seine Notizen.
    »Sie hat heute Morgen einen Kurs geleitet, bis dreizehn Uhr, dann hat sie zu Hause gegessen. Nachmittags waren Sie ja mit ihr unterwegs, danach war sie selbst tauchen. Sie ist auch eben erst zurückgekommen. Ungefähr zeitgleich mit Leussot.«
    »Wo wohnt Madame Barrault?«
    »Im zweiten der Häuser dort drüben, mit den dreieckigen Dächern …«
    »Kenne ich …«
    »Und über Mittag war sie allein zu Hause?«
    »Sagt sie. Sie meinte, es gebe bestimmt keine Zeugen.«
    Dupin musste schmunzeln. Das klang sehr nach Madame Barrault.
    »Und was ist mit dem alten Monsieur Nuz, dem Schwiegervater von Solenn Nuz?«
    »Pascal Nuz hatten Sie nicht genannt. Aber ich habe eben mit ihm gesprochen. Er ist – ein wenig verschlossen. Er war morgens im Quatre Vents, an der Bar, und hat Zeitung gelesen, dann zu Hause. Um

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