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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Auge bildete. Als Krakovic hineinblickte, war ihm klar, dass dahinter kein Gedanke, keine bewusste Intelligenz steckte. Der Blick war leer, starr, begriff nichts und zeigte keine Gefühlsregung. Krakovic bezweifelte, dass das Auge überhaupt etwas sah. Es gab jedenfalls kein Gehirn mehr, dem es seine Botschaft übermitteln konnte. Das Auge schmolz wieder zu Protofleisch und wurde durch kleine Kiefer ersetzt, deren Zähne sinnlos aufeinanderklapperten. Dann sank der Fühler wieder in die Brust zurück.
    »Felix, gehen Sie weg!« Gulharov war nervös.
    Krakovic zog sich aus dem Benzinkreis zurück. Gulharov riss das Streichholz an und warf es hinein. Einen Augenblick später tobte das Feuer in dem Metallschrank. Wie aus dem Schlund eines Düsentriebwerks auf dem Prüfstand fauchte ein blaues Flammenbündel in die kalte Winterluft – eine schimmernde Säule glühender Hitze. Und dann setzte sich Dragosani auf!
    Gulharov packte Krakovic am Arm und klammerte sich an ihn. »Oh, Gott! Oh, Mutter – er lebt!«, krächzte er.
    »Nein!« Krakovic bestritt das vehement und riss sich los. »Das Ding in ihm lebt, aber es hat kein Hirn. Es handelt nur aus einem Instinkt heraus. Es will fliehen, aber es weiß nicht, wie oder wovor überhaupt. Wenn Sie eine Seegurke aufspießen, spritzt sie ihren Inhalt aus. Kein Verstand, nur eine Reaktion. Sehen Sie! Sehen Sie nur! Es schmilzt!«
    Und es schien tatsächlich so, als schmelze Dragosani. Qualm ringelte sich von seiner rußgeschwärzten Gestalt hoch, ganze Hautschichten wölbten sich ab und begannen zu brennen, sein Körperfett zerrann wie Wachs und wurde vom Feuer verschlungen. Das Ding innen drin spürte die Hitze und reagierte. Dragosanis Rumpf bebte, vibrierte, verkrampfte sich. Seine Arme schossen hoch und fielen dann kraftlos herunter, um zuckend an den Seiten des Schrankes herabzubaumeln. Die Kleidung war mittlerweile völlig verbrannt. Die beiden Männer beobachteten schaudernd, wie das versengte Fleisch an vereinzelten Stellen aufbrach und kleine wippende Fühler herauskamen, die schnell schmolzen und deren Reste in die Flammen zurücksanken.
    Nach kurzer Zeit sackte der Leichnam zusammen und lag still. Die Männer standen im Schnee und beobachteten das Feuer, bis es ausgebrannt war. Es dauerte rund zwanzig Minuten, doch sie blieben an Ort und Stelle …
    27. August 1977, 15.00 Uhr
    Das große Londoner Hotel, das von Whitehall aus bequem zu Fuß zu erreichen war, enthielt einiges mehr, als sein Äußeres vermuten ließ. Das gesamte oberste Stockwerk war von einer »Gruppe internationaler Unternehmer« übernommen worden, und das war auch schon alles, was der Direktor des Hotels darüber wusste. Die Bewohner hatten ihren eigenen Aufzug im hinteren Teil des Gebäudes, eine eigene Treppe und sogar eine eigene Feuerleiter. Tatsächlich hatten sie sich das Obergeschoss vollständig angeeignet und ganz der Kontrolle und dem Betrieb des Hotels entzogen.
    Kurz gesagt, war das Obergeschoss Hauptquartier des geheimsten aller britischen Geheimdienste, INTESP genannt, des britischen Äquivalents zu jenem russischen Dezernat, das in der Umgebung Moskaus im Schloss Bronnitsy untergebracht war. Das Hotel diente allerdings nur als Hauptquartier, daneben gab es noch zwei »Fabriken«, eine in Dorset und die andere in Norfolk. Sie waren telefonisch direkt miteinander und mit dem Hauptquartier verbunden, hatten eigene Funktelefone, und ihre Computer waren miteinander vernetzt. Eine solche Verbindung konnte trotz der Höchstsicherheitsstufe durchaus eines Tages von einem cleveren Hacker geknackt werden. Man hoffte jedoch, dass bis dahin die Telepathen der Dienststelle schon gut genug ausgebildet sein würden, um all diesen technologischen Kram überflüssig zu machen. Außerdem konnte der menschliche Gedanke viel detailliertere Informationen und Bilder übertragen – zumindest im Moment noch.
    Daran musste Alec Kyle denken, als er an seinem Schreibtisch saß und sich bemühte, die Einsatzbefehle für die sechs Offiziere des Sonderkommandos zu formulieren, deren einziger Lebenszweck darin bestehen würde, sich um die Sicherheit eines gerade einen Monat alten Säuglings zu kümmern, eines Jungen namens Harry Keogh jr. – des zukünftigen Chefs der INTESP.
    »Harry«, sagte Kyle laut und ins Leere hinein, »du kannst den Job auch jetzt schon haben, wenn du ihn immer noch willst.«
    Nein, erklang die Antwort sofort und überraschend deutlich – in Kyles Gedanken. Jetzt nicht, vielleicht auch

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