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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Blitze sind im Vergleich dazu langsam. So schien es wenigstens. Es war ein Lichtstoß, man konnte ihn nicht wirklich sehen, nur den Nachhall, der sich in den Augen festbrannte. Und im nächsten Moment war es weg, wie eine Rakete, die in den Himmel gefeuert wird. Wie ein Blitz, nur umgekehrt. Ein Laser? Ein gewaltiger Suchscheinwerfer? Nein, das trifft es nicht – es war viel körperlicher!«
    Jazz lächelte bei dieser Beschreibung, nicht aber der alte Kazimir. »Yuri hat Recht. Bevor das passiert ist, war die Nacht sternenklar, aber innerhalb von einer Stunde ballten sich Wolken aus dem Nichts zusammen und es fiel ein warmer Regen. Und dann blies ein heißer Wind aus den Bergen heraus, wie der Atem eines wilden Tieres. Am Morgen kamen die Vögel von den Bergen und aus den Hochtälern herunter und starben. Tausende! Und die anderen Tiere auch! Kein einfacher Lichtstrahl kann so etwas bewirken, egal wie stark der ist. Und das ist noch nicht alles, denn direkt nach diesem Test – nachdem dieser Lichtstrahl in den Himmel geschossen ist – da roch es furchtbar verbrannt. So wie nach einem Kurzschluss? Vielleicht war das Ozon? Und danach hörten wir die Sirenen.«
    »Sirenen?« Das interessierte Jazz besonders. »Vom Institut her?«
    »Natürlich. Woher sonst? Ihre Warnsirenen. Es hatte einen Unfall gegeben, einen schweren Unfall. Das munkelte man jedenfalls. Und in den nächsten zwei oder drei Wochen ... Hubschrauber flogen hin und her, Krankenwagen rasten über die neue Straße und Männer in Strahlenschutzanzügen spritzten die Wände der Schlucht ab. Und alles redete von ›Rückstoß‹! Die Waffe war zwar in den Himmel abgeschossen worden – aber der Rückschlag hatte sich in der Höhle ausgebreitet, in der sie untergebracht war. Es war wie ein Schmelzofen: Das Gestein zerschmolz, die Decke stürzte ein und beinahe wäre alles in die Luft geflogen. Im Laufe der folgenden Woche wurden sehr viele Tote abtransportiert, und seitdem haben die keine weiteren Versuche mehr unternommen.«
    »Und jetzt?« Yuri musste das letzte Wort haben. Er zuckte mit den breiten Schultern. »Sie werfen immer mal wieder die Turbinen an, aber wohl nur, um sie zu warten. Wie mein Vater schon sagte, es ist still um die Waffe. Es gibt keine Tests mehr. Vielleicht haben sie bei dem ersten Versuch etwas gelernt und vielleicht war das etwas, was sie eigentlich gar nicht wissen wollten. Ich glaube, sie haben gemerkt, dass sie das nicht kontrollieren können. Meiner Meinung nach haben sie diese Waffe abgeschrieben. Aber das erklärt natürlich nicht, warum sie immer noch hier sind; warum sie nicht alles abgebaut haben und wieder abgezogen sind.«
    Jazz nickte. »Das ist eine der Sachen, die ich hier herausfinden soll. Wisst ihr, eine Menge sehr wichtiger, sehr kluger Männer im Westen machen sich ihre Gedanken über das Perchorsk-Institut. Und je mehr ich darüber erfahre, desto mehr glaube ich, dass sie gut daran tun ...«
    Eines Nachts, als sie Jazz seine Pillen gaben, schluckte er sie nicht. Er schob sie in einen Mundwinkel und trank das Wasser, ohne sie damit herunterzuspülen. Es war eine Form von Auflehnung gegen seine physische und sogar psychische Einkerkerung, auch wenn diese aus gut gemeinten Motiven geschah. Außerdem wollte er sich auf diese Art Zeit zum Nachdenken verschaffen. Das war etwas, was er einfach nicht hatte: Zeit zum Nachdenken. Entweder er schlief, oder er nahm Pillen, die ihn einschlafen ließen; er hatte Schmerzen oder fühlte sich betäubt durch die Spritzen, die die Schmerzen linderten und ihm halfen, mit seinem Verbindungsoffizier zu reden. Er hatte nie die Möglichkeit, einfach nur dazuliegen und nachzudenken.
    Vielleicht wollten sie nicht, dass er nachdachte. Und das brachte ihn zu der Frage: Warum wollten sie das nicht? Sein Körper war schwer verletzt, aber mit seinem Verstand schien alles in Ordnung zu sein.
    Als er allein war – nachdem er gehört hatte, wie sie hinausgegangen und die Tür hinter sich geschlossen hatten – drehte er seinen Kopf ein wenig und spie die Pillen aus. Sie hinterließen einen bitteren Geschmack im Mund, aber damit konnte er leben. Wenn die Schmerzen zu stark wurden, konnte er immer noch die Klingel betätigen. Der Knopf befand sich direkt neben seiner freien Hand, und er musste ihn nur mit dem Zeigefinger antippen.
    Aber die Schmerzen kamen nicht, so wenig wie der Schlaf, und jetzt konnte Jazz endlich nur daliegen und nachdenken. Und was noch besser war – nach kurzer Zeit

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