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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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einem Antiseptikum. Wo sein Körper sie berührte, waren seine Laken ein wenig rau. Er dachte: Das ist irgendwie nicht wie in einem richtigen Krankenhauszimmer. Krankenhäuser sind immer auf eine bestimmte Art künstlich, sie haben so etwas Unwirkliches. Aber das hier erweckt den Eindruck einer nachgeahmten Künstlichkeit ...
    Dann öffnete sich die Tür, und das Licht ging an.
    Jazz blinzelte direkt nach oben. Seine zusammengekniffenen Augen bewahrten ihn vor der blendenden Helligkeit der nackten Glühbirne, die an einem Kabel von der Decke hing. Die Decke selbst bestand aus dunkelgrauem Stein, zernarbt durch Sprengungen und durchzogen von eng übereinanderliegenden Gesteinsschichten. Das Hospital, in dem Jazz lag, war eine von Menschen gemachte Höhle, oder zumindest war es Teil einer solchen.
    Er war zu schockiert, um sich zu bewegen, und während er so erstarrt in seinem Bett lag, kam die Krankenschwester zu ihm herüber. Er versuchte, die Wut und den Abscheu zu unterdrücken, die in ihm aufwallten, und drehte langsam den Kopf, um sie zu sehen. Sie widmete ihm kaum einen Blick und nahm nur routinemäßig seinen Arm, um den Puls zu fühlen. Sie war klein und dick, trug ihr Haar glatt und kurz geschnitten wie ein mittelalterlicher Ritter, und ihre Uniform und die gestärkte Haube waren die einer Krankenschwester. Aber nicht die einer britischen Krankenschwester. Einer sowjetischen. Und mit einem Schlag wurden Jazz’ schlimmste Befürchtungen Wahrheit.
    Er fühlte ihre Finger an seinem Handgelenk und riss seine Hand weg. Sie japste überrascht, machte einen Schritt zurück, und etwas knirschte unter dem Absatz eines ihrer flachen schwarzen Schuhe. Sie erstarrte, sah auf den Boden, blickte daraufhin scharf zu Jazz hinüber und runzelte die Stirn. Ihre grünen Augen zogen sich zusammen, als sie versuchte, den Schlitz in seinen Bandagen zu durchdringen. Vielleicht sah sie das stählerne Glitzern der grauen Augen darunter, auf jeden Fall japste sie ein zweites Mal und schlug die Hand vor den Mund.
    Dann ging sie in die Knie, sammelte die Überreste der Tablette auf und kam wieder hoch. Auf ihrem pummeligen Gesicht stand der Zorn geschrieben. Sie starrte Jazz an, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stapfte zur Tür. Er ließ sie bis dorthin kommen, dann rief er sie an: »Genossin?«
    Sie blieb unwillkürlich stehen, wirbelte herum, reckte ihren Kiefer vor und funkelte dem Spion ihren Hass entgegen. Dann stürzte sie hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. In ihrer Hast, das alles zu melden, hatte sie das Licht angelassen.
    Ich habe wahrscheinlich zwei Minuten, bevor die Sache hier heiß wird, dachte Jazz. Die sollte ich besser sinnvoll nutzen.
    Er sah nach links hinüber, zu seiner angeblich gelähmten Seite, und sah da eine flache Schale mit einer blassgelben Flüssigkeit auf einem Beistelltischchen. Er legte den Kopf in den Nacken und reckte seinen Hals so weit wie möglich in die Richtung. Als er tief einatmete, stach ihm ein scharfer antiseptischer Geruch in die Nase. Wie einfach war es doch, eine Krankenhausatmosphäre vorzutäuschen: Linoleumfliesen auf dem Boden, um die Schritte zu dämpfen, eine Schüssel mit Sagrotan für den antiseptischen Geruch und ein konstanter Luftzug mit steriler temperierter Luft. So einfach war das.
    Die Wände von Jazz’ Zimmer – seiner Zelle? – bestanden aus Wellblechplatten, die auf vertikale Säulen genietet waren. Jazz vermutete, dass die Zwischenräume verstärkt waren, um den Raum isoliert und schalldicht zu halten. Oder vielleicht war dieser ganze Trakt auch tatsächlich ein Krankenhaus für die Mitglieder des Instituts. Nach dem Perchorsk-Zwischenfall hatte man die Einrichtung eines solchen wahrscheinlich für notwendig erachtet. Eine Hospitalstation war praktisch für regelmäßige Untersuchungen und wahrscheinlich direkt neben einer Dekontaminationsstation angelegt worden, vorausgesetzt, dass es hier immer noch einen Atommeiler gab.
    Drüben im Westen waren sie sich ziemlich sicher, dass hier einer installiert worden war. Auf jeden Fall hatte Jazz bereits ein Strahlenmessgerät an der Wand entdeckt; zurzeit war die Anzeige grün und nur ein schmaler rosa Streifen zeigte sich in der Öffnung.
    Die unebene Felsdecke war im Durchschnitt vielleicht drei Meter hoch; sie schien sehr solide zu sein, und es gab keine Brüche oder Risse, die Jazz sehen konnte. Trotzdem – und da halfen auch die massiven Stahlsäulen nicht – verspürte er einen Anflug von

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