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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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erstarren und schließlich zu Stein werden. Es kümmerte ihn nicht im Geringsten.
    Über ihm flogen die Letzten der Wamphyri lautlos nach Norden, auf dem Weg über die Eislande zu den dunklen Regionen auf dem Dach der Welt, wo die Sonne nie schien. Wenn sein Flieger so weit war, würde Shaithis dort zu ihnen stoßen. Die Legenden erzählten, dass man, wenn man über die Polarkappe hinweg immer geradeaus flog, andere Berge finden würde, neue Territorien, die darauf warteten, erobert zu werden. Niemand konnte sich daran erinnern, dass jemals jemand diese Legenden überprüft hätte, denn die großen Festen waren die Territorien der Wamphyri gewesen, ihre Heimstätten seit undenklichen Zeiten. Aber das gehörte der Vergangenheit an. Jetzt war es an der Zeit zu sehen, ob die Legenden einen wahren Kern hatten. So sei es.
    Als Shaithis gerade eine zerschmetterte Treppe hinuntersteigen wollte, entdeckte er mit seinem unverletzten Auge eine Bewegung unter den Trümmern und hörte ein gedämpftes Stöhnen. War noch jemand hier, in den Trümmern seiner Feste?
    Shaithis bahnte sich seinen Weg durch Trümmer aus Fels und Gebein und kam zu einem Gewirr aus Stein- und Knochenfragmenten, zwischen denen aus einem Spalt ein Arm herausragte. Die Hand tastete blind um sich und versuchte vergeblich, die Steine zur Seite zu schieben. Von unten drang ein unartikuliertes Stöhnen herauf.
    Shaithis war einen Moment lang irritiert, denn jeder Lord, selbst der niederste Unterführer, hätte sich längst herausgegraben. Aber schließlich nickte er mit einem grimmigen Lächeln, als ihm aufging, wer der verschüttete Mann war. »Karl.« Das falsche Lächeln des Vampirs verschwand so schnell, wie es gekommen war. »Der Mann aus dem Höllenland. Wie schön, ich habe einige große Rechnungen mit dem Höllenland offen.«
    Er zerrte Steinblöcke und verkantete Knochenstrukturen zur Seite, griff nach unten und zog Vyotsky heraus. Er ging mit dem Russen nicht gerade zimperlich um, was umso unangenehmer für diesen war, weil beide Unterschenkel gebrochen waren. Er schrie auf: »Nein, nein! Oh Gott, meine Beine!«
    Shaithis schüttelte ihn gnadenlos, bis er die schmerzumflorten Augen öffnete. »Deine Beine?«, zischte er. »Deine Beine? Mann, sieh mich doch an!« Er setzte Vyotsky auf einer flachen Steinplatte ab und ließ seinen Mantel fallen, um seinen malträtierten Körper zu entblößen. Er drehte sich vor dem anderen um seine Achse. Der Russe zitterte vor Schmerzen, und doch stockte ihm beim Anblick von Shaithis’ Verletzungen der Atem.
    »Ja«, stimmte Shaithis zu. »Schöner Anblick, nicht wahr?«
    Vyotsky sagte nichts, sondern versuchte, sich aufrecht zu halten, indem er beide Handflächen auf der Steinplatte abstützte, auf der er saß. Auf diese Weise nahm er den Druck von seinen zitternden, wachsweichen Beinen.
    »Also, Karl«, sagte Shaithis und sah ihm geradeheraus ins Gesicht. »Ich glaube mich an ein Gespräch zu erinnern, das wir damals hatten, als wir deine Genossen aus dem Höllenland beinahe ergriffen hatten. Bevor der Herr des Gartens eingriff. Erinnerst du dich?«
    Vyotsky sagte nichts. Er hätte liebend gern das Bewusstsein verloren, aber er wusste, dass er sich das nicht leisten konnte. Seine Schmerzen waren unerträglich, aber wenn er jetzt zusammenbrach, würde er wahrscheinlich nie wieder aufwachen. Er keuchte und schloss die Augen, als eine weitere Schmerzwelle von den zerschmetterten Beinen aus durch seinen Körper raste.
    »Du kannst dich nicht erinnern?«, fragte Shaithis mit gespielter Überraschung. Er hob seinen Handschuh und bewegte die Finger, so dass der Russe das Spiel der rasiermesserscharfen Klingen sehen konnte. Vyotsky wusste, ein Hieb damit konnte das Gesicht eines Mannes völlig zerfleischen, ein Griff seinen Schädel wie eine Eierschale zerquetschen. »Nun, ich erinnere mich daran«, fuhr der Vampirfürst fort, »und ich meine mich auch zu erinnern, dass ich dich damals gewarnt habe, was passieren würde, wenn du noch einmal versuchen solltest, vor mir zu fliehen. Ich sagte, ich würde dich an meine bevorzugte Kriegerkreatur verfüttern, alles bis auf das Herz, das ich selbst essen würde. Daran erinnerst dich doch bestimmt?«
    Vyotskys Augen waren weit aufgerissen, und seine Lippen zitterten fast so sehr wie seine angespannten Arme.
    »Aber leider«, fuhr Shaithis fort, »habe ich keine Kriegerkreatur mehr und kann daher mein Versprechen nicht halten. Doch wenn ich könnte, würde ich es tun, das kannst du

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