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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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könnte. Lassen Sie uns gehen.«
    Khuv presste die Ellbogen eng an seinen Körper und zitterte. Er pustete sich in die freie Hand, um sie anzuwärmen. »Kann sein, aber wir sollten nicht voreilig handeln.« Er drehte sich langsam um sich selbst und beobachtete einen Moment seinen Atem, der eine gut sichtbare Nebelwolke vor ihm bildete. Dann entspannte er sich ein wenig. »Na gut, wir werden ...«
    Er erstarrte und lauschte angestrengt. Nach einem Augenblick fragte er: »Haben Sie auch etwas gehört?«
    Litve lauschte und schüttelte den Kopf. »Nur die Pumpe da hinten.«
    Khuv ging zu den notdürftigen Särgen, die an der Wand aufgereiht waren. »Wenn wir schon hier sind, sollten wir uns vielleicht mal ansehen, was Agursky hier angestellt hat. Ich weiß da ein paar Dinge über ihn, die Sie nicht wissen können.« Ihn fröstelte wieder, aber nicht wegen der Kälte. »Der Kerl hat eine seltsame Art, mit Leichen umzugehen.«
    Litve kam zu ihm herüber, und sie sahen sich den ersten Sarg an. Klara Orlova hatte es schwer erwischt: Wachsbleich und nackt lag sie da. Der Schnitt, der von einem zum anderen Ohr quer durch ihren Hals ging, sah aus wie ein dunkelrotes Halsband. Bei einem jungen Mädchen hätte das erotisch gewirkt – solange man nicht wusste, dass es sich dabei um eine tödliche Wunde handelte.
    Die beiden Männer gingen zur nächsten Kiste hinüber. Das schreckensstarre Gesicht eines jungen Soldaten, immer noch zu einem lautlosen Schrei verzerrt, blickte ihnen entgegen. Gott!, dachte Khuv. Man sollte doch wenigstens meinen, dass jemand ihm die Augen geschlossen hätte.
    Die nächste Kiste war leer und während Khuv weiterging, steuerte Litve quer durch den Raum auf einen einzelnen Tisch mit einer Kiste darauf zu. Der Deckel war nur lose daraufgelegt, und er hob ihn herunter. In dem nächsten Sarg auf Khuvs Seite lag der zweite Soldat. Sein Gesicht war eine einzige klaffende Wunde, völlig unkenntlich. Zwei Kisten hatte er noch vor sich. Khuv schickte sich an weiterzugehen, doch am anderen Ende der Kammer sog Litve mit einem erschreckten Keuchen die Luft ein. »Erich!«
    »Was?« Khuv eilte zu ihm herüber. Litve schien vor Schreck betäubt, aber er hatte Recht: Der Mann in der Kiste war der vermisste KGB-Agent, Erich Bildarev. Er war nackt und offenkundig tot. Sein Brustkasten war mit solcher Macht eingedrückt, als wäre er in eine Bärenfalle geraten. Khuv griff nach Litves Arm, weil er etwas brauchte, an dem er sich festhalten konnte. Sein Atem ging schneller und erzeugte eine Reihe kleiner Wölkchen.
    Schließlich hatte er sich wieder einigermaßen gefangen. »Das ist der letzte Beweis. Savinkov hatte recht, Agursky ist unser Mann!«
    Auf der anderen Seite des Raumes erklang ein Geräusch: »Aaaahhh!«
    »Oh mein Gott!« Litve schrie auf, ging in Verteidigungsstellung und sah sich im Raum um. Khuv wirbelte ebenfalls herum, und seine Augen traten hervor, als er versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen. Da standen die letzten beiden Särge, deren Inhalt sie noch nicht inspiziert hatten. Während sich die beiden Männer aneinander festhielten und hinüberstarrten, bewegte sich etwas. Ein winziges Dampfwölkchen stieg aus dem ersten Sarg auf und ein weiteres aus dem zweiten. Andrej Roborov und Nikolai Rublev setzten sich in ihren Särgen auf und starrten zurück!
    Ihre Verletzungen, die sogar in dem schwachen Licht noch deutlich zu sehen waren, waren der sichtbare Beweis dafür, dass dies nicht sein konnte. Aber es war so. Auf der linken Seite von Rublevs Gesicht fehlte das Fleisch, sodass das Auge aus einer Knochenhöhle herausstarrte; aus dem Schädel des skelettdürren Roborov sickerten Eiter und Hirnmasse, die wie Wachs an seinen bleichen Wangen hinunterliefen. Sie saßen da in ihren Särgen, starrten vor sich hin und grinsten – und dann wölbten sich ihre oberen Eckzähne wie Fangzähne über die Unterlippen.
    Khuv wollte erschrocken aufstöhnen, aber aus seiner Kehle kam kein Laut. Die Augen der toten Männer – nein, der Leichname, der un toten Männer – waren glühende Schwefelkohlen in blutigen Teichen, und sie lächelten noch immer.
    »Verbrenn sie«, krächzte Khuv schließlich. »Schnell Mann, verbrenn sie.«
    »Ach?«, kam eine verschlagene, bekannte Stimme von der Tür her. »Dann sollten Sie besser beten, dass dies nicht einer der vielen Flammenwerfer ist, die ich ausgeleert habe.«
    Sie blickten sich um und sahen gerade noch, wie Vasily Agursky in den Korridor zurücktrat und die Tür

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