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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ich befürchte, bald wird er das sein ...«
    Drei Stunden später, gegen 19:30 Uhr – nachdem Jazz in seiner Zelle seine übliche Abendmahlzeit bestehend aus einer Tasse dünnem geschmacklosem Kaffee und einem belegten Brot mit Aufschnitt bekommen und verzehrt hatte – lag er auf dem Rücken auf seinem Armeebett mit Stahlrahmen und ging in Gedanken noch einmal die Informationen durch, die er von Khuv erhalten hatte. Der Russe hatte fast anderthalb Stunden lang ununterbrochen geredet, und er selbst hatte während der ganzen Zeit sein Wort gehalten und ihn nicht ein Mal unterbrochen. Nachdem Khuv einmal in Fahrt war, hatte Jazz ihn sowieso nicht mehr unterbrechen wollen, zum einen, weil der Strom von Worten und Bildern präzise und zusammenhängend war und keine weiteren Erklärungen erforderte, vor allem aber, weil die Geschichte unglaublich faszinierend war.
    Und jetzt ließ Jazz noch einmal alles vor sich ablaufen: Der erste Perchorsk-Zwischenfall, »Pi«, war der katastrophale Probelauf von Franz Ayvaz’ subatomarem Schutzschild gewesen. Die Aufräumarbeiten nach diesem Desaster waren fast beendet, als sich »Pi II« ereignete, das Khuv »Begegnung Nummer eins« nannte. Aber nach dem, was der KGB-Major erzählte, war das weniger eine Begegnung als vielmehr ein katastrophaler Zusammenstoß gewesen.
    Diese Kreatur, die bei dem Vorfall durch die Lichtkugel gekommen war, war also das Monster, das Jazz auf dem Film des AWACS-Flugzeugs über der Hudson Bay gesehen hatte, und von dem er jetzt wusste, dass es so etwas wie der große Bruder der Kreatur in dem Glaskasten war. Aber als dieser große Bruder seine kolossale Masse aus seiner eigenen in diese Welt hineingequetscht hatte ...
    Khuvs Beschreibung von Begegnung Nummer eins, wie er selbst es von Augenzeugen gehört hatte, war drastisch gewesen. »Sie haben es gesehen, Michael, auf dem Film, von dem Sie uns erzählt haben. Sie wissen, wie es ausgesehen hat. Ja, aber das war erst, nachdem es durch den Schacht in die Schlucht entkommen und von da aus losgeflogen war. Auf dem Boden war es noch viel schlimmer, ich weiß das von denen, die es gesehen und überlebt haben. Aber zuerst will ich versuchen zu erklären, wie das Tor funktioniert. Besser gesagt, ich werde beschreiben, was passiert, wenn es funktioniert. Die ›Haut‹ dieser Kugel – die Oberfläche, wie wir sie sehen – steht an sich schon im Widerspruch zur Physik, so wie wir sie verstehen. Viktor Luchow hat sie als einen ›Ereignishorizont‹ bezeichnet: Wir sehen auf ihr Dinge später oder auch früher, als das Ereignis tatsächlich eintritt. Im ersten Fall als eine Art von Nachglühen, das sich in die Kugel eingebrannt hat, und im anderen Fall als ein graduelles Auftauchen, bis das – was es auch ist – schließlich durchbricht.
    Unsere Leute haben dieses Ding wirklich kommen sehen – aber sie hatten keine Ahnung, was sie da sahen. Schließlich war es das Erste. Sie sahen es in der Kugel. Zuerst verdunkelte sich langsam ein Gebiet oben an der Kuppel der Kugel. Aus dem dunklen Fleck wurde eine Form, aus der Form so etwas wie ein unscharfes dreidimensionales Bild, und aus dem Bild dann nach einiger Zeit ein materielles Wesen. Sie sahen den Kopf und das Gesicht einer Fledermaus, und das war schon mehr als einen Meter groß. Und dieser Kopf veränderte sich langsam, ganz langsam, wie ein Hologramm. Es passierte alles in Zeitlupe, und es war spannend, dabei zuzusehen. Das dachten sie wenigstens. Das Runzeln der vorgewölbten Schnauze, das vielleicht eine halbe Minute dauerte, das Vorwärtsklappen der Ohren – ein Zucken in der Realzeit – dauerte vielleicht fünf Sekunden; das Blecken der nadelspitzen Zähne, von denen jeder fast fünfzehn Zentimeter lang war, lief mit der Geschwindigkeit eines Gähnens ab.
    Und schließlich waren sie bewaffnet. Es war zufällig eine Handvoll Soldaten mit Waffen dort unten – nicht weil sie einen Angriff erwarteten, sondern einfach nur, weil Soldaten nun mal Waffen tragen. Aber wer würde schon daran denken, auf so etwas zu schießen? Nach dem Vorkommnis vielleicht, aber damals? Wir schießen ja schließlich auch nicht auf die Bilder auf einer Leinwand. Und nichts anderes war das hier, ein 3-D-Film.
    Und Viktor Luchow war auch da unten. Glauben Sie, er hätte zugelassen, dass jemand auf dieses Ding schießt? Keine Chance! Er wusste ja noch nicht einmal, was diese Kugel war. Da Franz Ayvaz nicht mehr lebte, war er der Verantwortliche für den Perchorsk-Zwischenfall, und

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