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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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annähernd humanoides Gesicht schob sich gegen das Glas und sah dumpf, fast mitleiderregend in den Raum hinein. Es verzog das Gesicht, eine Geste, die sowohl ein Lächeln wie auch ein Fauchen und eine Drohgebärde darstellen konnte. Und dann klappte der menschliche Kiefer sehr unmenschlich auf. Im Innern glitzerte eine Hölle aus Zähnen, die einem Monsterpiranha alle Ehre gemacht hätten.
    Jazz trat keuchend einen Schritt zurück und stieß mit Vyotsky zusammen. Der große Russe ergriff ihn an den Schultern und stützte ihn.
    In dem Kasten wuchsen aus den Händen des Dings Haken, mit denen es über das Glas kratzte, das Gesicht fiel in sich zusammen und wurde zu einer schwarzen ledrigen Maske mit einer vorgewölbten Schnauze und großen, spitzen haarigen Ohren, wie eine große Fledermaus. Ein Netz spannte sich zwischen den Gliedmaßen und dem Körper und wurde zu Flügeln. Das Ding sprang hoch, prallte gegen die stabile Glasdecke des Kastens und klatschte wieder auf den sandbedeckten Boden zurück.
    Jazz war sich vage bewusst, dass jemand – wahrscheinlich Khuv, dachte er, ja, sogar Khuv – »Mein Gott« murmelte. Im gleichen Moment hatte sich das Ding zu einem Wurm mit einem spatenförmigen Kopf verlängert, sich kopfüber in den Sand gestürzt und sich in Windeseile verbuddelt. Es gab noch ein schwaches Beben im Sand und ... alles war ruhig.
    Nach langen Momenten stieß Jazz den angehaltenen Atem in einem tiefen Seufzer aus. »Allmächtiger Gott!«, sagte er mit schwacher Stimme. Alle drei Männer saugten heftig Luft in ihre Lungen. Jazz schloss seinen offen stehenden Mund und sah die beiden Russen an. »Sie wollen mir sagen, dass dieses ... dieses Ding aus der Lichtkugel gekommen ist, oder?«
    Im hellen Licht wirkte Khuv bleich, seine Augen waren dunkle Flecken in dem teigigen Gesicht. Er nickte. »Durch das Tor, ja genau.«
    Jazz schüttelte irritiert den Kopf. »Aber wie zum Teufel haben Sie es gefangen?« Es schien eine angebrachte Frage.
    »Wie Sie sehen können«, erklärte Khuv, »scheut es helles Licht. Und auch wenn es nach Belieben die Gestalt wechseln kann, scheint sein Verstand doch recht primitiv zu sein, wenn man denn überhaupt von einem Verstand reden kann. Es könnte sein, dass das alles nur auf der instinktiven Ebene abläuft. Wir vermuten, dass es das Tor auf der anderen Seite angegriffen hat. In dieser anderen Welt war es wahrscheinlich tiefe Nacht, und die strahlend helle Kugel muss ihm wie ein Feind oder vielleicht auch wie ein Beutetier vorgekommen sein. Aber als es dann auf unserer Seite in der Höhle im Fels dort unten herauskam, war es plötzlich taghell. Zum Glück für die Leute, die da unten waren, ist es sofort in eines der Wurmlöcher geschlüpft, um dem Licht zu entgehen. Und irgendwer hatte genug Verstand, das offene Ende eines Stahlschrankes über die Öffnung des Loches zu schieben. Als es wieder aus dem Loch heraus wollte, war es gefangen.«
    »Wie lange haben Sie ...« Für Jazz war es sehr schwierig, sich auf seine Worte zu konzentrieren, er konnte kaum seine Augen von dem Kasten losreißen. »Wie lange haben Sie das Ding schon?«
    »Seit achtzehn Monaten. Dies war die Begegnung Nummer drei.«
    »Der unheimlichen Art.« Jazz hatte schließlich doch wieder zu sich gefunden.
    »Wie bitte?« Khuv starrte ihn verständnislos an.
    »Ach, nichts«, Jazz schüttelte den Kopf. »Aber sagen Sie mir eins: Was frisst es?« Er wusste nicht, warum er das wissen wollte. Vielleicht war es die Erinnerung an diese Zähne und Khuvs Erwähnung eines Beutetieres.
    Khuvs Stirn legte sich in Falten. Nicht missbilligend, sondern gedankenverloren. Er öffnete die Tür, schaltete das Licht aus und geleitete Jazz und Vyotsky mit einer Geste hinaus. Sie befanden sich wieder auf dem Rundgang, und Khuv ging ihnen voran zu seinem eigenen Quartier. Auf dem Weg dahin fragte Jazz: »Ich nehme doch an, dass es etwas frisst?«
    Khuv blieb schweigsam, aber Vyotsky antwortete für ihn. »Oh ja, es frisst. Es ist wohl nicht überlebensnotwendig für das Ding, aber es frisst, wenn es die Gelegenheit dazu bekommt. Es frisst Menschen – oder alles andere, wenn es nur blutige rote Eingeweide hat! Jedenfalls würde es das fressen, wenn es das bekommen könnte. Sein Wärter füttert es mit Blut und Schlachtabfällen. Die Sachen werden durch einen Schlauch in den Kasten geleitet. Er weiß genau, wie viel er dem Ding geben darf. Wenn es zu viel bekommt, wird es kräftiger und kräftiger. Bekommt es zu wenig, schrumpft

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